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#21
Steinartefakte / Aw: Steinfund 25
Letzter Beitrag von Nanoflitter - 20. Dezember 2025, 17:30:06
Präparationsabschlag vom Kern wär so meine Meinung. LG
#22
Steinartefakte / Steinfund 25
Letzter Beitrag von Shard - 20. Dezember 2025, 16:18:51
Servus,

noch ein Stück welches mich zum grübeln bringt. Ich hatte es eigentlich schon als kein Artefakt verworfen, aber ich stecke grundsätzlich alle Hornsteine ein und schaue sie Zuhause nochmal an. Und Zuhause hatte ich den Eindruck als ob da Schlagbahnen wären.

Gefunden auf einem weiteren Acker mit Scherben vom späten Mittelalter bis heute im Landkreis Neuburg Schrobenhausen.

Was meint ihr dazu?

Gruß Shard
#23
Steinartefakte / Aw: Ein opportunistisch genutz...
Letzter Beitrag von thovalo - 20. Dezember 2025, 11:01:42
Unter den weiteren Funden liegt auch dieses Klingenfragment vor, dass an beiden Enden frischzerbrochen worden ist. Es handelt sich um eine Klinge aus hoch qualitätsvollen Feuerstein, die noch eine Länge von 3.5 cm aufweist.

Sie ist entlang einer Lateralseite tiefer und schräg ansteigend und auf der Gegenseite weniger tief in das Material hinein retuschiert worden. Es entstand ein schneidender Effekt der den modeernen wellenartig geschliffenen Küchenmessern aus Metall entspricht.

Leider ist sehr viel Fundmaterial bereits dme LVR übertragen worden, sodass weitere Stücke dieser Klinge auch schon vorliegen könnten. Im aktuellen Material war aktuell keine Anpassung möglich. Bedenkt man, dass der Fundplatz um die 110 km von den Feuersteinherkommen entfernt liegt und diese Qualitäten nicht an der OBerfläche zu erhalten waren, steckt hinter soeinem Fundbeleg eine ausführliche Geschichte von Gewinnng qualitätsvollen Feuersteins und einer guten Logistik zu einem Austausch über eine lange Strecke hinweg auf der es weder Ortsnamenschilder, Karten noch planierte Wege gegeben hatte.

Das letzte Bild zeigt einige der Faunde der letzten Monate, daruner ein Stück importierten Kohlensandstein der zur Herstellung von Mahlsteinen verwendet wurde und ein beschädigter Amboßstein mit vier Schlagpunkten.
Für die überdurchschnittlichen Mengen an qualitätsvollen Maasfeuerstein, der hierher transportiert worden sind, muss eine gute Beziehung zwischen den Siedlern hier und den Betreibern der Abbaustellen bzw. den Transporteuren der Grundformen bestanden haben. Ein gut ausgebautes Kommunikationsnetzwerk, das sich im Rheinland so nur noch für die neolithischen Siedlungen in den Lößzonen des rechtsrheinischen Braunkohleabbaureviers belegen läßt.


lG Thomas 
#24
Steinartefakte / Ein opportunistisch genutzter ...
Letzter Beitrag von thovalo - 20. Dezember 2025, 10:50:23

Moin!

Bei der letzten Begehung auf einem Fundgelände am rechten Ufer des Niederrheins fanden ich relativ wenige Artefakte. Das ist schon sehr auffallend. Durch das Grubbern kommt immer weniger aus frisch angegriffenen Befunden direkt in die bearbeiteten Schichten und dann relativ unbeschädigt an die Oberfläche. Die Artefakte werden durch das ständige Grubbern erst klein zerstückelt und dann findet man die Überreste.

Die letzte Begeung erbrachte einen Abschlag mit lateralen Retuschen und das Fragment einer sehr großen Klinge aus einem aualitativ sehr hochwertigen Feuersteins aus der Maasregion.

Der Abschlag besteht aus einem relativ körnigen Feuerstein der dem Material der Lagerstätte von Banholt  in den Niederlanden vergleichbar ist.

Im Neolithikum, insbesondere im Jungneolithikum zurzeit der Michelsberger Kultur, wurden Mengen an meist noch deutlich größeren Abschlägen und Klingen an den Fundplatz eingeführt um dann vor Ort, dem Bedarf gemäß, zugerichtet zu werden.

#25
Steinartefakte / Aw: Zufälle gibt's! Oder etwa ...
Letzter Beitrag von StoneMan - 19. Dezember 2025, 19:39:44
Zitat von: Neos in 11. Dezember 2025, 20:43:44Ich glaube, dass wir unsere Altvorderen viel zu häufig unterschätzen und ihnen durchaus einiges zutrauen können.
Aber ja, du hast natürlich vollkommen Recht: Wir waren nicht dabei.

Moin,

@ Frank,

da in ich, um diese Floskel einmal mehr zu nutzen, sowas von bei Dir.  :prost:

Habe ich doch in vergangenen Zeiten für ähnliche Worte Häme geerntet.

Eine zeitliche Näherung, wann denn in der Vorzeit der Hebel für Schönheit umgelegt wurde,
hatte jedoch niemand in der Hinterhand.

Gruß

Jürgen

PS  :kopfkratz:

@ Frank, Du solltest die Grafik einer steinzeitlichen Bestattung haben, wo unsere Altvorderen als
Grabbeigabe hunderte versteinerte Seeigel hinzulegten.

Es gibt weitere steinzeitlichen Funde, die belegen, dass das Ungewöhnliche Beachtung fand.
#26
Mineralien und Fossilien / Geode?
Letzter Beitrag von Shard - 19. Dezember 2025, 12:59:24
Servus,

habe heute den unten angehängten Stein gefunden. Ist das eine Geode mit Quarzkern?
Fundort war der LK Neuburg Schrobenhausen.

Gruß Shard
#27
Steinartefakte / Aw: 10cm langer Abschlag
Letzter Beitrag von Schabersucher - 19. Dezember 2025, 10:39:32
Zitat von: Danske in 18. Dezember 2025, 23:35:36Moin Sven,

auch auf den neuen Fotos kann ich eine Kerbbruchtechnik nicht erkennen. M.E. handelt es sich um eine kantenbestoßene Bruchstelle des Steins. Man kann nicht aus jedem schräg verlaufenden Bruch auf die Anwendung der Kerbtechnik schließen.

Es ist schön, dass du uns deine Funde zeigst, um eine Beurteilung zu erhalten, dafür ist das Forum u.a auch da. Ich empfehle dir aber, pro Thread nur ein Stück zu zeigen. Anderfalls kann beim Betrachter Verwirrung entstehen, vor allem, wenn Ansichten von "Vergleichsstücken" in ungeordneter Folge präsentiert werden.

Im Forum wird keine Kritik geübt. Vielmehr wird versucht, im Interesse aller die gezeigten Fundstücke richtig anzusprechen. Dass sich eine Ansprache nicht immer mit den Ansichten der Finder oder auch anderer Forumsmitglieder deckt, liegt in der Natur der Sache, ist aber nicht weiter schlimm, sondern regt zu ergebnisorientierten oder mitunter auch ergebnisoffenen Diskussionen an, die aber den Wissenshorizont jedes einzelnen erweitern können.

Die Bestätigung, dass es sich bei meinem "Schaber" um eine Pseudoretusche, aufgrund der Fundumstände im Wingert höchstwahrscheinlich um eine sog. Pflugretusche, handelt, erfolgte durch einen Fachmann für die Archäologie der Steinzeit.

Zum Abschluss möchte ich dir daher noch empfehlen, deine Funde, die du für artifiziell hälst, im örtlich zuständigen LDA einem steinzeitversierten Archäologen bzw. einer Archäologin vorzulegen. Die Ansprache anhand des Originals ist logischerweise ungleich genauer als eine Beurteilung anhand von Fotos.

LG
Holger

Lieber Holger und liebe Alle,
vielen Dank für deine Tipps und für die Infos zu deinem Vergleichsstück, Holger!
Und allen vielen Dank für die Diskussionen im Forum - mir bringt es jedenfalls viel Spaß, meine Steine zu fotografieren und hier vorzustellen und euer kritisches Feedback zu bekommen! Meine Highlights 2025 (und so lange bin ich ja noch gar nicht dabei...) waren ein Querverweis:
Zitat von: Fischkopp in 07. Dezember 2025, 16:00:28... hier mal ein Link zu einem ähnlichen Fund...
und die Erkenntnis, dass es auch andere Leute gibt, die sehr sehr viele Steine aufheben um sie mit nach Hause zu nehmen:
Zitat von: Merle2 in 14. Dezember 2025, 12:40:01... ich hab am Anfang ein Stück gefunden,  das für mich eindeutig war und danach sehr viele Steine aufgehoben... sehr, sehr viele Steine. ... vieles mitnehmen zu Hause gut gucken ...
Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten und schöne Funde zwischen den Jahren!
#28
Steinartefakte / Aw: Spätsaisonaler Klingen- (o...
Letzter Beitrag von Jondalar - 19. Dezember 2025, 09:57:57
Lieber Thomas,
Vielen Dank für Deine, wie immer, differenzierten Betrachtungen, denen ich gut folgen kann.

Wenn ich die linke Laterale isoliert betrachte, erinnert sie mich entfernt an Stücke der Federmesserkultur, die sich nicht weit entfernt finden ließen. Aber der Rest passt nicht dazu... 

Bei den Retuschen von unterschiedlichen Seiten, dachte ich an einen Bohrer, aber dafür ist die Klinge recht dünn und die 'Spitze' lässt auch zu wünschen übrig. 

Und dass diverse Punkte nicht zu einer Spitzklinge passen wollen, hast Du gut beschrieben. Mir erschien eine derartige Zuweisung noch am sinnhaftesten...
Deine Einordnung als 'lateral retuschierte Klinge' ist da aber sicherlich am unverfänglichsten!
Viele Grüße

Jondalar
#29
Steinartefakte / Aw: Spätsaisonaler Klingen- (o...
Letzter Beitrag von Jondalar - 19. Dezember 2025, 09:40:25
Vielen Dank für Deine Einschätzung, Nano!
Viele Grüße

Jondalar
#30
Steinartefakte / Aw: 10cm langer Abschlag
Letzter Beitrag von Danske - 18. Dezember 2025, 23:35:36
Moin Sven,

auch auf den neuen Fotos kann ich eine Kerbbruchtechnik nicht erkennen. M.E. handelt es sich um eine kantenbestoßene Bruchstelle des Steins. Man kann nicht aus jedem schräg verlaufenden Bruch auf die Anwendung der Kerbtechnik schließen.

Es ist schön, dass du uns deine Funde zeigst, um eine Beurteilung zu erhalten, dafür ist das Forum u.a auch da. Ich empfehle dir aber, pro Thread nur ein Stück zu zeigen. Anderfalls kann beim Betrachter Verwirrung entstehen, vor allem, wenn Ansichten von "Vergleichsstücken" in ungeordneter Folge präsentiert werden.

Im Forum wird keine Kritik geübt. Vielmehr wird versucht, im Interesse aller die gezeigten Fundstücke richtig anzusprechen. Dass sich eine Ansprache nicht immer mit den Ansichten der Finder oder auch anderer Forumsmitglieder deckt, liegt in der Natur der Sache, ist aber nicht weiter schlimm, sondern regt zu ergebnisorientierten oder mitunter auch ergebnisoffenen Diskussionen an, die aber den Wissenshorizont jedes einzelnen erweitern können.

Die Bestätigung, dass es sich bei meinem "Schaber" um eine Pseudoretusche, aufgrund der Fundumstände im Wingert höchstwahrscheinlich um eine sog. Pflugretusche, handelt, erfolgte durch einen Fachmann für die Archäologie der Steinzeit.

Zum Abschluss möchte ich dir daher noch empfehlen, deine Funde, die du für artifiziell hälst, im örtlich zuständigen LDA einem steinzeitversierten Archäologen bzw. einer Archäologin vorzulegen. Die Ansprache anhand des Originals ist logischerweise ungleich genauer als eine Beurteilung anhand von Fotos.

LG
Holger