Gussform für Armreif

Begonnen von RockandRole, 24. Januar 2022, 15:49:31

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RockandRole

Hallo Leute,

Der Fund ist von einem Acker, wo ich schon ein paar Kleinigkeiten aus der BZ hatte. Immer mal wieder kam mir auch Rohmaterial unter, auch einen kleinen Gusskuchen hatte ich von dort. Das hatte schon mal in Richtung Herstellung vor Ort hingedeutet. Heute lief es auch ´ganz gut´  :-)
Bei einem ausgepflügten Scherbennest mit mindestens 4 verschiedenen Gefäßen, habe ich einen seltsam grünen Stein gefunden ca. 5 Meter daneben.

Umgedreht war es dann nach einer Sekunde klar, ich hab geschriiiien auf dem Acker  :hilfe3:

Der Innendurchmesser vom Ring ist so ca 66 mm und der Außendurchmesser ist 74mm. Innen ist keine Verzierung zu sehen, denke das wurde danach gemacht. Wahrscheinlich hat man die überschüssige Bronze von dem Gieskannal und Luftkanal herausgeschnitten und dann hatte man einen offenen Armreif den man dann weiter verarbeitet hat.

Das Material war sehr begehrt für Bronze-Gussformen. Das ist Hösbachit. Mit etwas Glück kann man das bei uns in der Nähe auf den Äckern in der Nähe von Hösbach finden.

http://www.spessartit.de/hoesbach.htm

An der Form sind seltsame Metallanhaftungen. Evtl hat man das Stück noch als Amboss benutzt. Die beiden Bohrungen dienten zur Arrettierung  :glotz:

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

RockandRole

Ups, bitte in Steinartefakte verschieben  :winke:  Danke
gefährliches Drittelwissen

Danske

Servus Daniel,

was soll ich sagen, einfach nur geil, Glückwunsch zu dem tollen Fund :super: :super:

Hätte sicherlich auch einen Freudentanz auf dem Acker vollführt.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

clemens

ganz großes Kino, einmalig! Herzliche Gratulation, diese Emotionen am Feld sind immer der Wahnsinn.
sehr begeistert, Clemens

stratocaster

#4
Meine Fresse  :super: :super: :super:
Die Gussform gehört doch echt ins Museum  :belehr:

Ich verschiebe.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

feldspat

Sowas darf man wohl lebzeit nur einmal finden  :super:
Beste Grüße
Christian

Carolus Rex

Hi.

Das ist ja der Wahnsinn.
Da hast du aber eine interessante Stelle.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Nanoflitter

Das ist mal ohne Worte! :super:  :staun: Gruss..

Mucke

Hallo,

ich kann mir lebhaft vorstellen wie du geschrien hast, so ein Fund geht durch und durch  :-).

Gratuliere dir zu diesem tollen Fund, Geschichte pur   :super:.

Liebe Grüße
Andreas
" Mit Geduld und Spucke ...."

Steinkopf

Hallo Daniel ,

Glückwunsch zu diesem
ausnahmefund!!

LG
Jan

Neos

Moin, Daniel,

wow, was für ein toller Ausnahmefund! Toll, toll, toll und herzlichen Glückwunsch!!!  :super: :super: :super:

Viele Grüße

Frank

Wiedehopf

Hallo Daniel

Meinen Glückwunsch zu diesem tollen Fund !

ZitatDie beiden Bohrungen dienten zur Arrettierung  

Bedeutet dies, dass es dazu ein entsprechendes Gegenstück gab ? Dass es also eine zweiteilige Gussform war ?
Dann hättest du ja noch was zu tun in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten.

Viele Grüße
Michael    

hargo

Unfassbar!

Wie wir hier sehen, zahlt sich Ausdauer gepaart mit etwas Glück aus.
Wir müssen scheinbar nichts weiter tun, als diese Äcker mit Sachverstand 10-20 Jahre lang regelmäßig zu begehen.
Dann kommen meist auch Erkenntnis und Ausnahmefunde.

mfg

Wiesenläufer

Moin Daniel,

ich bin einfach nur baff.  :staun:  :irre:

Meinen Glückwunsch zu diesen für mich schon Sensationsfund!!
Sowas in diesem perfekten Erhaltungszustand zu finden ist einfach nur ein Traum.
Kann mir so richtig vorstellen wie dein Freudenschrei sich anhörte.  :-D

Lieben Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

RockandRole

Danke Leute  :winke: 

Der Experte hat mittlerweile das Material bestätigt  :-) wir wollen uns bald mal, auch wegen diverser anderer Steinchen, bei ihm treffen.

Das Fundstück ist Bestandteil eine zweischaligen Gießform. Ich habe also noch Hoffnung das zu Lebzeiten zwei Mal zu erleben. Die Gussform aus der Nähe von Kitzingen ist auch im Abstand von einigen Jahren gefunden worden ;) Ich bin heute extra früher ins Büro, damit ich später noch einmal los kann. Ausdauer ist das eine..hier war es wohl eher mehr das Glück, gerade wegen der Erhaltung. Da dass Stück so massiv ist, konnte der Pflug ihm nicht so viel anhaben.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

neolithi

Einfach großartig! :Danke2:
Ich hätte es möglicherweise für neuzeitlich gehalten, weil ich mir so einen Fund gar nicht vorstellen könnte.

Vielen Dank fürs Finden und Zeigen!

neolithi

Fischkopp

Einfach nur irre.
Für mich schon jetzt der Fund des Jahres 2022.
Herzlichen Glückwunsch.

LG
Fischkopp

Nanoflitter

Will nur mal erwähnen, das steinerne Gussformen kein bronzezeitliches Patent sind. Im Krabath ist z.B. auch eine abgebildet. Gruss..

RockandRole

Hallo Leute,

dankeschön  :-)  das wird jedenfalls schwer zu toppen. Vielleicht finde ich aber ja noch ein Font-Robert-Spitze irgendwo  :-D

da hast du vollkommen recht. Da der Fundplatz aber passt und das Material ja nachweislich in der Bronzezeit Verwendung fand, müsste das passen. Denke nicht, dass Hösbachit eine so lange Tradition im Gießgeschäft hatte  :winke:

liebe Grüße
gefährliches Drittelwissen

Danske

Zitat von: RockandRole in 25. Januar 2022, 17:11:10
Vielleicht finde ich aber ja noch ein Font-Robert-Spitze irgendwo  :-D


Jetzt übertreibst du aber :zwinker: :-D
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

hargo

#20
Zitat von: RockandRole in 25. Januar 2022, 17:11:10
...
... das wird jedenfalls schwer zu toppen. Vielleicht finde ich aber ja noch ein Font-Robert-Spitze irgendwo  
...

Pushing Bounderies!
Jeder hat jeden Tag die Möglichkeit Grenzen zu verschieben.

Versuche es und glaube daran! Sei zielstrebig mit einer klaren Vorstellung der erwarteten Funde im Kopf.
Wer sonst, außer du, sollte es jetzt möglich machen?

mfg

Robert

Glück dem Tüchtigen, einfach super :super: :super: :super:

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

mike 81

Servus Daniel,  :winke:

will mich unbedingt noch in die Reihen der Gratulanten einreihen.
Ein Wahnsinns Fund  :super:

Drücke dir die Daumen, dass der zweite Teil auch noch zum Vorschein kommt.

Beste Grüße
Mike
Sich regen bringt Segen

RockandRole

#23
Hallo Leute und auch noch mal danke Fred und Robert und Mike

Sagt niemals nie. Das habe ich in den letzten 4 Monaten gelernt  :zwinker:

Ich habe mir jetzt besagte Veröffentlichungen gegönnt und es gibt erst 3 bekannte Giesformen aus Hösbachit. Zwei für Lappenbeile und eine für einen unbekannten Zweck. Alle aus dem östlichen Maindreieck.
Es gibt bisher überhaupt keine Gussform aus Stein für einen Armreif hier unten :winke:

In Klein Jauer in Brandenburg gibt es aber eine vergleichbare für einen rundstabigen Ring (Armring?)

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

RockandRole

#24
Schönen guten Morgen  :winke:

Ich habe die Gussform von Klein Auer in einem PDF gefunden, die passt sehr gut. Auf Seite  248

https://docplayer.org/187023466-Praehistorische-bronzefunde.html

bei meinen Maßen habe ich allerdings einen Fehler begangen  :dumdidum: der Innendurchmesser ist ca 58 und der Außendurchmesser ist ca 68 mm. Kommt drauf an wo mann misst. Da hatte ich wohl eine Feierhalbe zu viel  :-D

liebe Grüße Daniel  
gefährliches Drittelwissen

stratocaster

Zitat von: RockandRole in 06. Februar 2022, 08:08:00


Ich habe die Gussform von Klein Auer in einem PDF gefunden, die passt sehr gut. Auf Seite 148


Ich finde keine Seite 148 ?  :nixweiss:
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Signalturm

Auf der Seite 248 ist eine Gussform für einen Ring abgebildet.
Finderglück ist Finderlohn genug.

RockandRole

Mein ich doch, ich ändere es mal, bevor sich alle einen Aff suchen  :friede:
gefährliches Drittelwissen

stratocaster

Bei der Gelegenheit:
Auf S. 247 sieht man schön, wo bei den Pfeilspitzen dieser seitliche Haken herkommt,
den man bei einigen Fundstücken sieht, z.B. hier
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,36626.0.html
Ist also vom Gusskanal.
Warum hat man das nicht entfernt? Aerodynamische Gründe ?

Gruß  :winke:
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Signalturm

Ich habe einmal gelesen, dass man diesen Haken auch für die Befestigung der Spitze auf dem Pfeilschaft mitverwendete.
Die Pfeilspitze wurde mit einem gezwirnten Faden an der Tülle, schon oberhalb des Hakens beginnend, umwickelt und nach unten zum
Holzstab hin überwickelt. Der Haken war in die Verschnürung mit eingebunden.
So sollte ein versehentliches Herausrutschen, wahrscheinlich auch beim Ausziehen aus der Beute verhindert werden.
Muss mal sehen ob ich das PDF noch irgentwo finde.
Ist schon ein paar Jahre her.
Finderglück ist Finderlohn genug.