Frage zu Schmuckstück

Begonnen von pb12, 23. Juni 2024, 09:10:47

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pb12

Hallo

Der Fund besteht aus vergoldeter Bronze, wie man an den Resten auf der Rückseite erkennen kann. Ein identisches Teil lag ein paar Meter daneben, was auf eine paarweise Verwendung am Pferdegeschirr hinweisen könnte. Die eigentliche Frage ist aber, wie wurde sowas befestigt. Ohne Loch, Öse oder Niet kann man so ein Teil doch nur mit nem Bindfaden irgendwo dran festtüdeln. Jemand ne Idee ??


Signalturm

Ob das wirklich von einer Vergoldung stammt weiß ich nicht. Wie es befestigt wurde kann ich mir auch nicht erklären. Aber die Formgebung finde ich spannend. Die hat viele Parallelen zu antiken Stücken
Finderglück ist Finderlohn genug.

stratocaster

Ich meine auch, dass es nicht nach einer Vergoldung aussieht.
Das Motiv dürfte schon spätrömisch/germanisch sein.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

pb12

Mit dem Alter liegst du genau richtig. Laut "ChatJPT" römisch oder frühes Mittelalter. Aber wie wurde es befestigt? In einem anderen Forum wurde es als Teil eine Gliedergürtels vermutet.

grüße

NUMERIANUS

Hallo!
bin auch bei römisch;
es könnte in bein oder holz oder anderem als einlage gearbeitet gewesen sein
gruß und gut fund!

pb12

Das hört sich interessant an. Sozusagen ne Art Bilderrahmen drumherum.

grüße

hargo

Zitat von: pb12 in 23. Juni 2024, 12:04:47Mit dem Alter liegst du genau richtig. Laut "ChatJPT" römisch oder frühes Mittelalter. Aber wie wurde es befestigt? In einem anderen Forum wurde es als Teil eine Gliedergürtels vermutet.

grüße

Hallo,

wie nutzt du ChatJPT in diesem Zusammenhang?
Kannst du uns das vermitteln (beibringen)?
Für uns alte Knacker wäre das echt eine Bereicherung.

mfg

Weihen

Das ist ein Arm vom Griffstück einer Berlocke in Siegelform aus dem 18.-19. Jahrhundert. Ein Schmuckstück welches man gerne an der Taschenuhrkette getragen hat.

mit besten Gruß

Stephan
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

thovalo



Moin!

Die Datierung geht hier sehr weit auseinander. Das ist immer ein deutlicher Hinweis daruf, dass es nicht die Römisches Zeit/Spätantike gehört, denn römischen Kleiteile wurden in rauen Mengen hergestellt und sind immer klar anzusprechen! Es wäre gut, wenn mal ein identisches römisch/spätantikes Vergleichsstück gezeigt werden könnte. 


lG Thomas   :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

pb12

@hargo
ich hab das entsprechende Foto hochgeladen und direkt gefragt: "Aus welcher Zeit stammt dieses bronzene Schmuckstück mit gegenüberliegenden Tierköpfen".
Allerdings sind die Antworten auch nicht in Stein gemeißelte Weißheiten. Je nach Fragestellung bekommt man unterschiedliche, aber meist ähnliche Antworten.

@Weihen
hmmm.....also irgendwie versteh ich nur Bahnhof. Mit deiner Beschreibung komm ich bei Google nicht weiter. Hast du nen passenden Link dazu.

@alle
vielen Dank für eure Kommentare

pb12

@thovalo
Sorry, aber ich kann die Logik in deinem Kommentar nicht nachvollziehen. Du schreibst: wenn die Datierungen weit auseinanderliegen wäre das ein Hinweis darauf, das der Fund nicht in die Römerzeit passt.
Ich verstehe unter "weit auseinanderliegenden Datierungen" lediglich das einer Recht hat (im Idealfall) und die anderen Unrecht haben. Oder hab ich dich falsch verstanden??

hargo

#11
Zitat von: pb12 in 24. Juni 2024, 22:10:09@thovalo
Sorry, aber ich kann die Logik in deinem Kommentar nicht nachvollziehen. Du schreibst: wenn die Datierungen weit auseinanderliegen wäre das ein Hinweis darauf, das der Fund nicht in die Römerzeit passt.
Ich verstehe unter "weit auseinanderliegenden Datierungen" lediglich das einer Recht hat (im Idealfall) und die anderen Unrecht haben. Oder hab ich dich falsch verstanden??


Ich wage das mal zu ergänzen:
Wenn die Datierung weit auseinander liegt, wird die Wahrscheinlichkeit auf römisch geringer.
Wer hat Recht, oder Unrecht mal beiseite gelassen.
Hier zählen Erfahrungswerte.

mfg

Weihen

Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Chris

Servus! :winke:

Wo wäre dann hier die Öse gewesen?
Ich sehe keine Bruchstelle oder ähnliches.
Und eine Öse würde ja keinen Sinn machen, müssten dann ja zwei gewesen sein.
Und man müsste immer schauen, dass die Schauseite vorne ist. :kopfkratz:
Ich will jetzt nicht behaupten, dass es nicht eine Berlocke sein könnte, kann es mir aber nicht vorstellen.

Gruß, Chris

Weihen

Zitat von: Chris in 25. Juni 2024, 09:07:07Servus! :winke:

Wo wäre dann hier die Öse gewesen?
Ich sehe keine Bruchstelle oder ähnliches.
Und eine Öse würde ja keinen Sinn machen, müssten dann ja zwei gewesen sein.
Und man müsste immer schauen, dass die Schauseite vorne ist. :kopfkratz:


Dann hast du den Aufbau der Handhabe (Link Drei) nicht verstanden.
Ich sehe recht deutlich die Bruchkanten des Übergangs zur Siegelplatte.

Zitat von: pb12 in 23. Juni 2024, 09:10:47Ein identisches Teil lag ein paar Meter daneben.


Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Signalturm

Könnte auch in diese Richtung gehen.  Stammt von einem Kollegen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

pb12

@weihen
vielen dank für deine links. Leider kann ich aber keinen Zusammenhang zu meinem Fund erkennen. Vielleicht fehlt mir dazu auch nur der intellektuelle Zugang   :-D

Weihen

Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

stratocaster

#18
Ich bleibe bei römisch/germanisch.
Entweder 2 stilisierte Pferde- oder Delfinköpfe.
Ich habe so etwas Ähnliches schon mal gesehen, finde es aber nicht mehr.
Im weitesten Sinne ähnelt es auch einer germanischen Schnalle, die ich mal für DonCordoba gesäubert hatte, siehe Bild unten

Gruß  :winke:

PS: Ich habe das Bild mal bei Guugel-Lens eingegeben. Da kommen interessante Sachen.
Das hier ist auch nicht schlecht:
https://www.ukdfd.co.uk/ceejays_site/pages/dolphin_buckles.htm


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pb12

Die Berlocke- Vermutung hat mich nicht überzeugt, zumal eindeutig KEINE Bruchstellen an dem Fund vorhanden sind. Es muß sich um irgendeine Form von Schmuckstück handeln. Zeitlich gesehen  bin ich ganz bei statomaster. Obwohl man im Hinterkopf behalten muß, das in der Rennaissance antike Kunsstile oft wieder aufgewärmt wurden.


Grüße

Signalturm

Hallo Strato
Ja genau die gleichen Schnallen von dem Englischen Link wollte ich auch posten.
https://www.ukdfd.co.uk/ceejays_site/pages/dolphin_buckles.htm
Gerade die Nummer LM 1.14 scheint der selben Idee zu entspringen.
Bei den gezeigten Stücken sieht mann aber direkt das es eigentlich Schnallen sind. So natürlich auch bei der von dir gezeigten sogenannten Tierkopfschnalle aus dem 4. -5. Jh., welche dann doch etwas anders sind.
Aber dieses Motiv mit den zwei zugewanden Tierköpfen (Seepferd, Delfin?) ist in der Antike oft zu sehen.
Aber an eine Schnalle glaube ich nicht. Da fehlt mir eine sinnvolle befestigungsmöglichkeit für den Dorn und auch eine kleine Dornrast wäre nicht schlecht.
Aber eine Art von Riemenverlängerer oder so etwas möchte ich nicht ausschließen.
Ich glaube das ich die Glubschaugen bei den Tierköpfen auch schon in keltischem Zusammenhang gesehen habe.
Was sagen den die Archäologen vom Amt???
Im Anhang noch eine gegenüberstellung vom Fund und dem LM 1.14 von der englischen Webseite
Man sieht dann schon das es zweierlei Dinge sind, die wohl aber vom Motiv her der gleichen Grundidee entspringen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

pb12

@signalturm
Besten Dank für deinen Kommentar. Bevor ich den Fund hier eingestellt habe, hab ich selbst lang und satt recherchiert und die gleichen Links wie du und deine Vorschreiber entdeckt. Ich denke, wir können festhalten: zeitlich wird römisch/germanisch passen. Der genaue Verwendungszweck bleibt weiterhin unbekannt. Einen Schnalle können wir wohl ausschließen. Mein Archäologe ist leider keine Hilfe. Auf seinem Fachgebiet mag er wohl ein Genie sein, aber bei meinen Funden hat er regelmäßig in Klo gegriffen wie sich meist später herausstellte.

grüße

pb12

noch was vergessen.
Die von dir beschriebenen Glupschaugen sind Nicht die Augen. Die liegen etwas höher. Beim linken Kopf kann man es noch erkennen, beim Rechten ist es schon verwittert.

Weihen

Zitat von: pb12 in 26. Juni 2024, 17:58:39Die Berlocke- Vermutung hat mich nicht überzeugt, zumal eindeutig KEINE Bruchstellen an dem Fund vorhanden sind.

Schade! Leider kann ich irgendwie keine Bilder anhängen um dich zu überzeugen... :nixweiss: 
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

stratocaster

Zitat von: Weihen in 28. Juni 2024, 11:58:43Schade! Leider kann ich irgendwie keine Bilder anhängen um dich zu überzeugen... :nixweiss: 

Du musst zu "mehr" gehen und dann zu "bearbeiten". Unter "schnell bearbeiten " kann man keine Bilder anhängen.

Gruß  :winke:
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Signalturm

Gestern hatten wir eine Tagung von Ehrenamtlichen Mitarbeitern des LAD aus unserem Regierungsbezirk.
Da bei auch einige Amtsarchäologen und langjährige Grabungstechniker.
Zweien von ihnen, zu denen ich ein gutes, vertrauensvolles Verhältniss habe, zeigte ich die VBilder von dem Fund und fragte sie nach ihrer ersten Einschätzung.
Der erste war mein erster für mich Zustädiger Archäologe, der für die profinzialrömische Zeit zuständig war. Heute leider im Ruhestand.
Er verneint bei dem Fund eine römerzeitliche Zeitstellung, könnte sich aber eine etwas spätere Zeit vorstellen. VWZ oder Frühmittelalter.
Der zweite war der leitende langjährige Grabungstechniker des Amtes.
Er sieht in der Formensprache parallelen zu frühlatenezeitlichen Stücken.
Für die Art der Verwendung hat er auch keine erklärung.
Es bleibt also weiterhin spannend und wir haben eine große Zeitliche Bandbreite bei der Ansprache. Von Neuzeit bis zur Antike.
Mal sehen was die Zukunft noch so bringt.
Aus welcher Region stammt den der Fund und aus welcher Zeitenstellung gibt es Hinweise aus der näheren Umgebung?
Finderglück ist Finderlohn genug.

thovalo



Dabei fällt mir auf, dass nichts zu Fundregion, zu den Fundumständen und mööglichen bereits vorliegenden Funden geschrieben ist.


lch perönlich halte das Stück für ein neuzeitliches Objekt. Ein "Schmuckstück" ist es auf keinen Fall. Ein zierendes Element, das vielleicht auch zu einem neuzeitlichen Pferdegeschirr gehörte. Da gibt es einfach zu vielen Optionen.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Carolus Rex

Zitat von: thovalo in 30. Juni 2024, 16:27:13Dabei fällt mir auf, dass nichts zu Fundregion, zu den Fundumständen und mööglichen bereits vorliegenden Funden geschrieben ist.


lch perönlich halte das Stück für ein neuzeitliches Objekt. Ein "Schmuckstück" ist es auf keinen Fall. Ein zierendes Element, das vielleicht auch zu einem neuzeitlichen Pferdegeschirr gehörte. Da gibt es einfach zu vielen Optionen.


lG Thomas  :winke:


Hi.
So sehe ich das auch.  Und ich erkenne immer noch 2 Pferdeköpfe und keine Delfine.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Weihen

Neuer Versuch, neues Glück...

Eventuell kann man das Fundstück von pb12 nun besser verstehen.

Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Signalturm

Hallo Weihen.
Meinen allergrößten Respekt!  :super:
Jetzt beginne ich erst zu verstehen was du meintest.
Ich habe mir erlaubt deine Fotos zu verwenden und habe sie dem Fundstück gegenübergestellt.
Finderglück ist Finderlohn genug.