Hallo zusammen,
auf einer bandkeramischen Fundstelle auf der Mittelterrasse des Rheins fand ich heute diesen vollständigen Läufer des Typs A, d.h. dass die Läuferenden über die Ränder des Unterliegers hinausragen. Das Teil ist ca. 28 cm lang und ca. 12 cm breit.
Da sich auf der Stelle natürlich viele Reibmühlenfragmente aus Eschweiler Kohlesandstein (EKS) finden, bin ich vor der Säuberung davon ausgegangen, dass es sich auch bei diesem Fundstück um dieses für die Bandkeramik typische Material unserer Gegend handelt. Das Teil steckte zum größten Teil im Boden, sodass es ganz mit Ackererde überzogen war.
Nun stellt sich aber heraus, dass das Material Basaltlava ist. Meines Wissens gibt es hier um Köln herum Reibmühlen aus Basaltlava der Eifel erst mit der Eisenzeit. Nahe der Fundstelle habe ich vor Jahren schon einmal ein keltisches Glasarmreiffragment sowie eine latèneblaue Perle gefunden. Die unverzierte bandkeramische Keramik auf dem Platz könnte ich auch nicht sicher von eisenzeitlicher unterscheiden.
Was meint Ihr? Ein eisenzeitlicher Läufer? Das Material war beim Fotografieren noch feucht, deshalb erscheint es dunkelgrau.
Viele Grüße
Bastl

Hallo Bastl,

Ich bin gar nicht im Thema drin, wann da welches Material, wo zu was verwendet wurde.
Aber ein echt geiles Fundstück und ganz, wirklich toll,  herzlichen Glückwunsch!
Viele Grüße
Marc

Hallo Bastl,

gratuliere!
Darauf warte ich noch ; )
Sehr eindeutig.


mfg

Hallo Bastl,
ein interessantes Stück, vorallem weil es extrem abgearbeitet ist und trotzdem nicht duchgebrochen war. Sieht für mich wie der allerletze Rest eines Napoleonshutes aus. Die Kombination mit Glasarmringen habe ich bei mir auch.
Gruß Heino

Sehr schön, bei mir fanden sich schon mehrere Fragmente und ein vollständiger Läufer aus Basaltlava auf einem bandkeramischen Platz, wäre also für LBK nicht ungewöhnlich.
Gruss..

Zitat von: Heino in 13. Februar 2022, 09:36:14
Hallo Bastl,
ein interessantes Stück, vorallem weil es extrem abgearbeitet ist und trotzdem nicht duchgebrochen war. Sieht für mich wie der allerletze Rest eines Napoleonshutes aus. Die Kombination mit Glasarmringen habe ich bei mir auch.
Gruß Heino

Dem schließe ich mich an! 

Napoleonhüte sind keine Läufer, soweit mir bekannt ist. Gruss..

Das stimmt natürlich.

Wie gesagt, hatte ich das Stück im Fundzustand eher für einen BK-Läufer gehalten und erst nach der Reinigung das Material registriert.
Hier gibt es keine neolithischen Belege für Getreidereiben aus Basalt, wohl aber in der Nähe der Rohmaterialvorkommen in der Eifel.
Deshalb korrigiere ich meine Ansprache: Ein sehr abgearbeiteter, aber dennoch vollständiger Napoleonshut, d.h. ein eisenzeitlicher Unterlieger.
Für mich, ein bisher einzigartiger Fund. Bruchstücke von Basalt-Getreidereiben findet man ja immer wieder auf keltischen Siedlungsstellen hier im Umland.

Vielen Dank für Eure Beiträge!
Herzliche Grüße
Bastl