Lockruf der steinernen Artefakte 2

Begonnen von Jondalar, 11. Mai 2024, 10:55:58

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Jondalar

Hallo zusammen,
vielen Dank für die sehr freundliche Begrüßung.
ich wohne in Niedersachsen und mein Sammelgebiet ist, gaaanz grob umrissen, die Gegend zwischen Harz und Heide. Anbei die Ansichten zu dem Fundstück (5,3/1,3/0,5cm) meines Profilbildes. Zum Genießen dürften die allerdings nicht sein, sorry.
Viele Euerer Bilder sind wirklich toll. Gibt es einen Artikel, der Hinweise dazu gibt, wie man auch mit einfachsten Mitteln (preiswertes Handy) halbwegs passable Fotos zustande bringt? Und wie stellt man es an, dass die Fotos im Beitrag nicht so groß werden?

Vielen Dank im voraus und viele Grüße




Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.
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RockandRole

Uiuiui, das ist wirklich großartig. Schön, dass sie auch noch so toll erhalten ist.
Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund  :winke:
gefährliches Drittelwissen

thovalo



Moin!

Da kann ich Daniel nur recht geben. Die Spitze ist nicht nur perfekt erhalten geblieben, sondern auch ein sehr charaktersitsiches und anschauliches Belegexemplar.

Hat der Fundplatz des Rückenspitze denn auch noch mehr aus einem Inventar aus diesem Zeitzusammenhang überliefert (Stichel, Kratzer, Bohrer, Rückenmesser)?

Die Spitzen bilden habern "nur" einen kleinen Anteil innerhalb eines Fundinventars eines spätaltsteinzeitlichen Aufenthaltes.



lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Rheingauner

Zitat von: Jondalar in 11. Mai 2024, 10:55:58Und wie stellt man es an, dass die Fotos im Beitrag nicht so groß werden?

Hi Jondalar,

der im Forum eingesetzte "Resizer" reduziert automatisch die Datenmenge (MB) der hochgeladenen Bilder, die maximale Größe der Bilder ist durch den Resizer auf 1000px begrenzt.

Gruß

hargo

Zitat von: Jondalar in 11. Mai 2024, 10:55:58... Gibt es einen Artikel, der Hinweise dazu gibt, wie man auch mit einfachsten Mitteln (preiswertes Handy) halbwegs passable Fotos zustande bringt? Und wie stellt man es an, dass die Fotos im Beitrag nicht so groß werden?

...


Da ist Stoneman gefragt ; )
Mit der Bitte um Assistenz.

mfg

Jondalar

Zitat von: thovalo in 11. Mai 2024, 12:25:33Hat der Fundplatz des Rückenspitze denn auch noch mehr aus einem Inventar aus diesem Zeitzusammenhang überliefert (Stichel, Kratzer, Bohrer, Rückenmesser)?

Hallo Thomas,

die Örtlichkeit erbrachte bisher nicht allzu viele eindeutige Funde, die ich zudem nicht wagen würde, in diesen Zeitzusammenhang zu stellen. Die Rückenspitze darf getrost als Anfängerglück bezeichnet werden. Sie war eine meiner ersten zeitlich eindeutig zuordbaren Artefakte. Ein Fund von dort erscheint mir jedoch noch erwähnenswert, zu dem ich auch gerne Deine/Euere Meinung wissen möchte. Nur wenig retuschiert regt die Form jedoch die Fantasie an. Dazu trägt bei mir auch bei, dass die 'Basis' verjüngt ist und auch der winzige Bulbus fehlt. Aber man sieht ja oft nur, was man sehen will... (3,0/0,6/0,3cm)
Viele Grüße

Jondalar 

thovalo


Guten Morgen!  :winke:

Das Stück ist von den Bildern her leider nicht so scharf und nahe wie es wünschenwert wäre.  Die Form wäre schon ideal zur Herstellung einer Rückenspitze. Um eine Rückenspitze als solche ansprechen zu können, muss ein Stück aber auch eine klar erkennbare Retuschierungen entlang der Rückenlinie aufweisen.

Die "Federmesser" sind der entscheidende datierende und kuturell zugeordnete Typ einer "Rückensptize". Neben den Federmessern gibt es aber noch eine ganze Anzahl von abweichenden Varianten, die man nicht als Federmesser anspricht, die dennoch zeitgleich datieren und auch in derselben Kulturstufe vorhanden sind.

Dazu gehören Spitzen mit einer geraden retuschierten Rückenlinie, Spitzen mit einer ein- oder zweimal geknickten retuschierten Rückenlinie usw.

An solchen Fundplätzen muss man lange dran bleiben, um eine Übersicht über das lnventar hinbekommen zu können. Wenn es dann "nur" bei dieser einen klar ansprechbaren Spitze bleiben wird, dann war das wohl auch nur ein sehr kurzer Aufenthalt.

Vor allem Stichel müssen noch vorkommen um an einen kleineren Lagerplatz denken zu können. Rückenmesser sind auch signifikant, aber je weiter es nach Norden geht umso eher kommen sie auch noch im Mesolithikum mit vor. Kratzer sind allgemein und typologisch unspezifisch und helfen dabei leider nicht weiter.

Also viel Geduld und Spucke für die weitere Klärung des Platzes!


lG Thomas  :winke:   

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Könnte man als Messer mit "natürlichem" Rücken bezeichnen, wobei "natürlich" hier auch eine Stichelbahn sein kann, was aber durch die nachfolgenden Arbeitsschritte überprägt und damit nicht mehr nachzuvollziehen ist. Gruss..

Jondalar

Hallo zusammen,

vielen Dank für Euere Einschätzungen und Erläuterungen. Das ist toll, wenn man nicht alleine über den Stücken 'brüten' muss...
Ich fand besonders den Hinweis spannend, dass Rückenmesser, Region abhängig z.T. auch noch im Mesolithikum vorkamen. Anbei ein Exemplar (4,5/1,2/0,5cm), welches ich, auch wegen des dreieckigen Querschnittes, skeptisch beäuge und mich nicht traue, es als Rückenmesser zu bezeichnen.
Fundort in der Nähe eines wohl schon ursprünglichen, kleinen Teiches, ansonsten wiederum keine weiteren zeitlich eindeutig zuzuordnenden Funde. Wie würdet ihr das Stück einordnen?
Viele Grüße

Jondalar





StoneMan

Moin Jondalar,

Glückwunsch zu Deinem Federmesser  :Danke2: 

Das ist ein Prachtstück. Soweit die Bilder das hergeben, meine ich schon, dass der Rücken durchgehend retuschiert ist.
Gegebenenfalls kannst Du das aber noch einmal bestätigen.


Zitat von: hargo in 12. Mai 2024, 01:13:08Da ist StoneMan gefragt ; )
Mit der Bitte um Assistenz.
Danke für Lob / Vertrauen, aber leider kann ich mich zurzeit nicht ausgiebig damit beschäftigen (andere Prioritäten).

@ Jondalar,

nur so viel, der mittelgraue Hintergrund [HG] den Du gewählt hast, ist grundsätzlich gut, unerlässlich ist, dass der HG keinerlei
Strukturen aufweist, sonst sucht sich der Focus markantere Objekte, als das Artefakt selbst.

Ist das Artefakt sehr hell, wie im vorliegenden Fall, musst Du Versuche mit dem Handy machen,
ob ein hellerer HG doch mehr Artefakt bringt.
Bei solchen hellen strukturlosen Artefakten wie das Federmesser musst Du auch mit Licht experimentieren.
Mitunter ist da weniger Licht von Vorteil.
Seitenlicht / Streiflicht bringt erwünschte Schatten in den Retuschen.

Wenn ich solche hellen Artefakte auf dunkelgrau / anthrazit präsentiere, so sind die
in der Regel zuvor mit anderem HG fotografiert und in einem Bildbearbeitungsprogramm
ausgeschnitten (freigestellt) und eben auf den dunklen HG drapiert.

Gute Fotos macht nicht die Kamera, sondern der Fotograf - demgemäß üben, üben und nochmal üben.  :weise: 

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

#10
Zitat von: StoneMan in 17. Mai 2024, 20:44:29...
Danke für Lob / Vertrauen, aber leider kann ich mich zurzeit nicht ausgiebig damit beschäftigen (andere Prioritäten).



Endlich mal jemand, der versteht was ich meine.
Nimm dir Zeit.

[/quote]

Jondalar

Hallo Jürgen,

der Rücken ist bei diesem Stück durchgehend und gleichmäßig retuschiert. Ich konnte mir bisher allerdings nicht vorstellen, wie man es bei diesem nahezu gleichschenklig dreieckigen Querschnitt dauerhaft und belastbar in Holz 'einkleben' kann. Aber wahrscheinlich unterschätze ich da den 'Klebstoff der Steinzeit'...

Vielen Dank für Deine Tipps zum Erstellen von Fotos. Bei dem Hinweis, dass im Wesentlichen der Fotograf für die Qualität der Fotograf verantwortlich ist, musste ich natürlich grinsen. Sehr motivierend!  ;)
Viele Grüße

Jondalar

StoneMan

Zitat von: Jondalar in 21. Mai 2024, 12:40:38Vielen Dank für Deine Tipps zum Erstellen von Fotos. Bei dem Hinweis, dass im Wesentlichen der Fotograf für die Qualität der Fotograf verantwortlich ist, musste ich natürlich grinsen. Sehr motivierend!  ;)

Wat mutt dat mutt  :-D  Der Spruch ist uralt, also noch viel älter als ich  :weise:


:winke:

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry