Möglicher bandkeramischer Fundplatz

Begonnen von Danske, 04. November 2017, 00:01:59

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Danske

Hallo zusammen,

am Fundplatz der Dechselklinge

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73155.0.html

konnte ich noch ein paar Scherben und ein Geröll, welches ich als Klopfstein ansprechen möchte, auflesen. Leider haben die Scherben keine Verzierung, aber wenigstens ist ein Bruchstück einer Öse und ein Henkelstück dabei.
Auffallend ist das Stück unten links auf Bild 1, welches eine Stärke von 35 mm hat und plan ist.  Es könnte vom Boden eines großen Vorratsgefäßes stammen oder rot gebrannter Hüttenlehm sein.

Der von mir bezeichnete Klopfstein hat seitlich "Griffmulden" für die Finger, das Stück weist diesbezüglich Ähnlichkeiten mit einem von Nanoflitter kürzlich gezeigten Klopfstein auf.

Auf jeden Fall deuten die Funde auf eine Siedlung bisher noch unbekannter, vermutlich aber neolithischer, Zeitstellung hin.

Die Sachen werde ich nächste Woche im Amt vorlegen, vielleicht gibt es da schon was Neues in Sachen Dechsel.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

hargo

#1
Griffmulden sind meistens Käse. Der Rest ist vermutlich gut.

mfg

Nanoflitter

Zitat von: hargo in 04. November 2017, 00:10:31
Griffmulden sind meistens Käse.
Ja, sehen nur schick aus :-). Haben aber weder als Erkennungsmerkmal eine Bedeutung noch wurden sie extra angefertigt. Bei meinen Steinen wohl reiner Zufall und Nutzung selbiger fraglich. Gruss...

Danske

... deshalb von mir in Anführungszeichen gesetzt.

Die Handhabung des Gerölls als Klopfstein wird durch die Eintiefungen seitlich unterstützt. Ich denke, diese natürlichen Vorgaben am Geröll werden die Altvorderen genutzt haben. Mehr nicht.

Gruß 
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Herlitz

Hallo,
die Henkelöse sieht schon sehr nach Bandkeramik aus. Der Rest eigentlich eher nicht. Flache Standböden gab es meines Wissens in der Bandkeramik eher nicht, nur in der ganz frühen LBK.
:winke: Sven

hargo

Zitat von: Danske in 04. November 2017, 11:42:56
... deshalb von mir in Anführungszeichen gesetzt


Uns war schon klar, dass du das weisst, aber so haben andere Leser vielleicht auch noch etwas davon.

mfg

Danske

Moin zusammen,

auch hier die Rückmeldung vom Amt:

Die Scherben wurden sicher als neolithisch datiert. Die Scherbe mit der gebrochenen Henkelöse dürfte am ehesten im Kontext mit der Dechselklinge zu sehen sein. Aber auch die anderen Scherben sind aufgrund der Magerung und des Brandes in das Alt- bis Mittelneolithikum zu stellen. Die dicke Scherbe ist kein Stück aus einem flachen Boden eines Gefäßes, dafür ist eine Seite zu unregelmäßig. Vielmehr handelt es sich tatsächlich mit großer Wahrscheinlichkeit um gebrannten Hüttenlehm.

Heute habe ich an gleicher Stelle eine weitere Scherbe und zwei menschliche seitliche Schneidezähne gefunden. Die Scherbe dürfte zu einem Gefäß mit Standring gehört haben und könnte wohl  in das Mittelneolithikum (GG oder frühes Rössen) zu datieren sein. Mir ist nicht bekannt, dass die LBK Gefäße mit Standring hatten.

LG
Holger 
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

RockandRole

Hallo  :winke:

Älteste LBK hatten Standringe meinst Wissens nach. Der Henkel kömmt gut zu LBK passen. Stichbandkeramik auch, gibt es aber keinen Hinweis darauf.

Liebe Grüße Daniel der vom Cocktailabend kommt  :prost:
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Hallo,
am ehesten lassen sich die 3 Stufen der Bandkeramik an der stärke beispielsweise der Linienführung der Verzierung von Tonscherben identifizieren und ebenso an der Wandstärke der Keramik.
Alles zusammen ergibt ein Bild.

Gruß
Peter


Danske

Hallo zusammen,

danke für eure Beiträge und danke Peter für die Links.

Leider haben die Keramikstücke keine Verzierungen. Die Wandstärken der Scherben liegen zwischen 22 und 28 mm. Hinsichtlich der Gefäße mit Standring werde ich mal weiter nachforschen, danke für den Hinweis zur älteren LBK, Daniel.

LG Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

RockandRole

Kein Thema, schau aber nach Älteste LBK  :winke:
gefährliches Drittelwissen