Herzmuschelfragment vom LBK-Acker

Begonnen von feldspat, 06. März 2019, 19:36:34

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feldspat

Servus,
heute gabs auf einem oberfränkischen LBK-Acker dieses tolle Fragment.
Klar wäre es reinste Spekulation da etwas hineinzuinterpretieren, aber wann findet man so ein Fragment schon mal auf einem fränkischen Acker  :-)
Beste Grüße
Christian

Nanoflitter

Bei mir sind Muschelfragmente häufig, aber Miesmuscheln, wohl Gastroabfälle... Gruss.

feldspat

Für hier ist es eher ungewöhnlich :-)
Beste Grüße
Christian

Levante

Guten Abend,

ich kenne diese Funde sowohl aus Nord Hessen, als auch aus Mittelhessen von mehr oder weniger Mittelalterlichen Fundplätzen. Jedoch tauchen diese Muschelfragmente nur gelegentlich und nie in größerer Stückzahl auf.
Verwunderlich fand ich mal Funde von Austernschalen auf einer Burg des 12./15. Jahrhunderts. Da waren die bauschmerzen und der Durchfall vermutlich schon vorprogrammiert.  :kopfkratz:
LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Signalturm

Gab es auf dem Burgberg schon römische Besiedelung???. Evtl. als Burgi. Dann würden mich die Austernschalen auch nicht wundern.
Finderglück ist Finderlohn genug.

hargo

Was ist mit Dünger?
Grobe Überbleibsel von kalkigem Material.
Zermalene Muschelschalen halt.  :kopfkratz:

mfg

Danske

Hallo,

ist eine tertiäre Herkunft möglich?

Bei mir finde ich Muscheln und Haifischzähne sehr häufig, weil das Mainzer Becken im Tertiär ein Meer war.

Oder vielleicht hat jemand seine Urlaubsmitbringsel auf dem Acker entsorgt?

Noch eine Erklärung: Früher gab es doch für die Kinder Herzmuscheln, die mit einer süßen Masse zum Auslecken gefüllt waren.:-D :zwinker:

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

palaeo1

Zitat von: hargo in 09. März 2019, 00:23:04
Was ist mit Dünger? Grobe Überbleibsel von kalkigem Material.
Zermalene Muschelschalen halt.  :kopfkratz:

Ich kenne aus meiner Kindheit noch, dass  solche Muscheln mehr oder weniger grob zermahlen Bestandteil vom Hühnerfutter waren.

Auch die Erklärung von Holger ist plausibel, hatte als Kind auch immer Freude an dem süßen Zeug in der Muschel.

LG palaeo1

feldspat

Besten Dank an alle :)
Jup, leider ist es nur ein Schalenfragment von einem Acker.
Ob Schleckmuschel, Dünger, verlorenes Souvenir....wer weiß, alles ist möglich. Aber auch der klitzekleine Funken Hoffnung, dass das Fragement evtl als Schmuckstück in irgendeiner Form getragen wurde.  :-) Aber das werden wir nie erfahren und können nur spekulieren.
Beste Grüße
Christian

thovalo



Guten Abend!

Es gibt auch Dekortütchen mit solchen Muschelschalen deren Inhalt dann auch irgendwann mal auf dem Feld laden kann. Tatsächlich habe ich einige "Conchylien" auch auf dem großen Fundgelände am rechten Niederrhein nur sehr selten mit auflesen können und das oft in Kernbereichen der archäologisch relevanten Fundvorkommen.

Freundlicherweise wurden die aufgelesenen Muschel- und Schneckenbelege am Senckenberg-Museum in Frankfurt analysiert.
Tatsächlich sind auch heute nicht mehr lebende Arten dabei gewesen die aus der Mittelmeerregion stammen.

Diese Stücke können oder werden eher aus älteren Aufenthalten und Fundzusammenhängen am Ort stammen.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Guten Morgen,

Moment mal, ich habe mir das Fragment gerade noch mal genau angesehen. Für eine Herzmuschel ist das Fragment doch etwas zu flach? Auch die Oberflächenstruktur passt doch besser zu einer Jakobsmuschel?
Damit hätten wir ggf. eine Ansprache als Pilgerzeichen.

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

feldspat

Chapeau Patrick! :super:
Nach dem Befragen einer hiesigen Suchmaschine, scheinst du ins Schwarze getroffen zu haben. Es sieht sehr nach einer Jakobsmuschel aus und auch eine Strecke des Jakobsweges verläuft in unmittelbarer Nähe des Fundortes.
Beste Grüße
Christian

hargo

#12
Wo sind nur die Längsrillen in den Rippen der Jakobsmuschel geblieben?
Schon stark verwittert  :glotz:

mfg

palaeo1

Zitat von: Levante in 11. März 2019, 06:45:05
Damit hätten wir ggf. eine Ansprache als Pilgerzeichen.

Mit solchen auf eigentlich nichts basierende Vermutungen wäre ich doch sehr vorsichtig ! Es ist ein Muschelbruchstück, nicht mehr und nicht weniger. Menschen haben schon immer Muscheln gegessen, die Schalen kamen auf den Mist und dann auf den Acker.

LG palaeo1