TS Scherbe

Begonnen von Signalturm, 12. März 2017, 17:10:57

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Signalturm

Dieses reliefverzierte TS Stück durfte mein Scherbensammelkollege heute auf unserer Gemarkung an einem neuen Fundplatz auflesen. Bin leider ein Laie. Ich denke es stammt von einer größeren Schüssel/Schale mit einem steilen
Rand. Durchmesser mind 20 cm eher 25 cm. Liege ich mit Drag 29 bzw. dem Nachfolgemodell Drag 37 richtig. Gibt es über das Relief eine Möglichkeit der Bestimmung. Ich freue mich auf eure Antworten. Wie immer schon einmal vielen Dank für eure Mühe im Voraus. Gruß Signalturm
Finderglück ist Finderlohn genug.

Nanoflitter

Das ist ja schick  :super: Auf so was warte ich noch... Gruss...

RockandRole

Hallo Singalturm

die ist wirklich sehr schick. Genau richtig gebrochen....Man kann sogar das Geschlecht bestimmen  :-D

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo



Ein Stück roter Glanztonware mit bereits weit abgebauter Oberfläche. Eierstabfries, Blätter und dazwischen ein gut ausgearbeiteter Putto, das Alles in guter handwerklicher Qualität der Ausführung.


Arretinisch oder gallisch ... . da bin ich nicht tief genug drin!


In meiner Wahrnehmung finden sich solche Stücke im Rheinland kaum noch an der Oberfläche.
Alles zerpflügt, geschreddert und weitgehend vergangen.


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Sigillata

Mit Sicherheit ein Produkt aus Rheinzabern (also weder arretinisch noch gallisch  :winke:): Knieender Amor n. re. = R/F M 119/119a. Beim Blatt bin ich mir nicht sicher.
Es handelt sich also um Terra Sigillata und nicht um Glanztonware (früher auch als Firnisware bezeichnet), wie ein Kollege hier geschrieben hat  :winke:. Datierung ab Mitte 2. Jh. n. Chr.

Signalturm

Hallo Sigillata
Das nenne ich mal eine klare Ansprache.   :Danke2:
Ich werde mal im Netz nach einer schönen Abbildung suchen für unsere Vitrine im Heimatmuseum.
Auch bei uns ist ein Fund in der Größe außergewöhnlich. Bisher waren auf unserer Gemarkung immer nur kleine Fragmente zu finden. Und unsere Bauern fahren Traktoren, deren Räder größer als ich sind. Ein großer Glücksfall.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Signalturm

Hab heute mal eine Ansprache von meinem Archäologen bekommen. Zuerst hat er auf einen Satto oder Saturnius aus Ostgallien getippt und sich nach dem genauen Studium der Literatur korrigiert:
Bei der Sigillata muss ich mich korrigieren! Amor und Weinblätter sind bei Saturninus nur ähnlich. Es kommen aufgrund der Punzenkombination nur zwei Hersteller infrage: "Der Art des Janu I nahestehende Ware" aus Rheinzabern (ab 160 n. Chr) oder, was is eher vermute, da häufiger, ein Ciriuna, ein sehr später Erzeuger aus Heiligenberg (Elsass), ca. 150 - 180 n. Chr. Schade, ein Saturninus wäre interessanter gewesen...daher: bei OStgallischen Töpfereien immer aufgepasst!
Finderglück ist Finderlohn genug.