Blau und verziert

Begonnen von Fabulas, 23. November 2020, 19:31:40

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Fabulas

Diese Scherbe vom Acker ist zwar schön, aber wahrscheinlich in der heutigen Zeit einzuordnen.
Wenn keine andere Ansage kommt, entsorge ich sie  :heul:

Viele Grüße
Fabulas

Nanoflitter

Da sagt man im allgemeinen Keramik westerwälder Machart. Die startet in der frühen Neuzeit bis heute, wenn ich mich nicht irre. Spezialisten dafür haben wir hier, doch die machen sich sehr rar in letzter Zeit. Bei mir finde ich die recht häufig, fast auf jedem Acker. Da bleiben die auch, in der Regel. Gruss..

Fabulas

Dankeschön.
Hätte ich nicht gedacht, dass es etwas so Spezielles ist.

Grüße!
Fabulas.

hargo


Wiesenläufer

Moin Fabulas,

Dieses Steinzeug mag ich sehr gerne und nehme sie auch immer mit. (Für meinen Garten  :zwinker:)

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Fabulas

Hi Gabi,

gute Idee! Sieht sehr schön aus.
Bin gespannt, ob ich nochmal so eine Scherbe finde.

Viele Grüße
Fabulas

Heino

!7.-18.Jahrh. Westerwald. Nicht wegwerfen.
Gruß Heino

Fabulas

 :boh:
ne, ich werf' sie nicht weg.
17./18. Jahrhundert ist schon was. Und noch dazu von weit her.

Grüße!
Fabulas



Nanoflitter

#8
Die Art Keramik wurde schon an die Indianer verteilt, an der Westseite der USA, als da das erste Schiff ankam. Die Scherben haben die dann in Steinschlägertradition zu Schmuck umgearbeitet. Hab ich mal in ner Doku gesehen, wenn ich mich nicht irre. Heute graben die da alte Indianerplätze aus und finden da diese Scherbenschmuckstücke. Gruss..

Hier steht auch was mit Indianern, die Doku find ich grad nicht. War ein weltweit gehandeltes Gut, diese Keramik. 
https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=1501

Wiedehopf

Die feineren Stücke von diesem rheinischen Steinzeug habe ich auch immer als sammelwürdig angesehen und mitgenommen. Das war schon Keramik der besseren Art und für die damaligen Menschen sicher sehr ärgerlich, wenn so ein Teil zerbrochen ist. Meine schönste Scherbe dieser Art zeigt einen gekrönten Löwen.

Viele Grüße
Michael 

Fabulas

#10
Das ist ja so spannend!
Diese Arbeit: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10084/1/Broeker_Anna.pdf
führt mich gedanklich zu einer Vase auf unserem Friedhof, zu deren Geschichte ich gerne einen historischen Roman geschrieben hätte. Da ich es nicht kann, habe ich vor Jahren alle Unterlagen dazu weitergegeben.

Meine falsche Erinnerung gelöscht.
Hier Korrektur nach dem Kirchenauszug:

Sterberegister Creglingen 1790, pag. 1023, Nr. 20;
,,Friederica Sophia Charl. Eleonora, HI. Cantor Joh. Georg Neun nachgelassene Frau Wittwe stirbt den 24. Feb. Abends um 8-9_ Uhr und wird den 26. ehrt.* begraben, alt
62. Jahr. *ehrsam
Nota.
Diese Persohn ist merckwürdig:
1.) Weil sie als ein Kind von 3-4. Jahr zu Gunzenhausen vom Judenthum zum
Christenthum übergieng, von HI.** Decanus Schülein allda unterrichtet, getauft und versorgt wurde. **Herrn
2.) Durch ihr HaußCreuz, ihr Mann war hier Cantor. aber epelepticus, und starb zu Anspach, wo er aus dem Bette mit dem Kopf hängend tod gefunden wurde_
3.) Er hinterlies ihr einen Sohn, den sie als Wittwe nach Windsheim in die Kost und Schule that, von dem mit ihrem Munde ersparten Bissen kleidete, endlich nach Halle brachte, von wo aus er entwich, sie hörte lange Jahre nichts von ihm. Endlich entdekte HI. Speyer Vesperprediger in Windsheim seinen Aufenthalt in Batavia, schrieb an ihn, die Antwort kam daß er Opper Kopmann der Ostindisch Compagnie verheurath, kinderloß, doch sehr reich sey. Er schickte auch mit den aller zärtl: Briefen 1200 f an seine Mutter und HI. Speyer auch seines alt Lehrers Wittwe zu vertheilen, das Jahr darauf 1200 f an seine Mutter, mit der Versicherung daß in Amsterdam so viel Geld hinterlegt sey, daß ihr alle Jahr eben so viel zufließen würde. Aber sie starb ehe der dritte Transport kam."

Dieser Sohn hieß "Conrad Martin Damasus Neun" und könnte durchaus auch mit der Verbreitung der westfälischen Keramik zu tun gehabt haben. 

Damit werde ich jetzt auch diese Scherbe immer in Verbindung bringen.

:ildf:

...jetzt muss ich aber auch mal was schaffen :-) :-D

Liebe Grüße
Fabulas