Materialmangel?

Begonnen von Jondalar, 15. November 2024, 09:22:08

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Jondalar

Hallo zusammen,

neulich ging ich mit einem Fundstück von einem Acker an der Schunter in der Nähe von Braunschweig, welches ich zunächst ob seiner geringen Dicke für einen Abschlag von einem Kernstein hielt, auf den Fotos jeweils links (40 /max. 24 / max. 8mm). Zuhause stutzte ich dann, weil die Rückseite die 'Rinde' des Ausgangsstein war (siehe zweites Foto). In meiner Sammlung entdeckte ich beim Einsortieren dann vom gleichen Fundort ein sehr ähnliches Stück, auf den Fotos jeweils rechts (45 / max.26 / max.13). Kann man diese Stücke als wegen Materialmangels gänzlich abgebauten Kernsteine bezeichnen oder/und wurden sie auch (noch) als Werkzeug (Kratzer?) genutzt.
Viele Grüße

Jondalar

Nanoflitter

Ja, klare kleine Kerne, Kratzer nicht, da Retuschen fehlen. Gruss..

Steinkopf

Seh ich auch so.
Gruß an die Schunter!

LG
Jan

Herlitz

Hallo,

das erste Stück ist bipolar abgebaut. Dies, die geringen Maße und der Glanz der Stücke deuten wohl auf Mesolithikum hin. Halt da die Augen offen und sieh dir auch die kleinsten Silex-Splitter genau an!

 :glotz:  Sven

RockandRole

Servus,

diese Abbaustrategie ist bei uns im Mesolithikum angewendet worden. So konnten bei kleineren Rohmaterialstücken auch größere Grundformen gewonnen werden. Hat man sich mal darauf eingeschossen, fällt einem das öfter auf.
Birgit Gehlen hat sogar von einer Verwechslungsgefahr mit dem Levallois-Konzept gesprochen.

Super, dass es das bei euch auch gibt.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

hargo

Mich verwirrt das eher.
Was ist das denn?
Siehe Anhang

mfg

Neos

Hallo, hargo,

Zitat von: hargo in 15. November 2024, 23:29:19Mich verwirrt das eher.
Was ist das denn?
Siehe Anhang

das sind, wenn du so möchtest, die ,,Ventralseiten" der beiden Kerne.

Viele Grüße

Frank

Neos

Hallo, Jondalar,

Zitat von: Jondalar in 15. November 2024, 09:22:08Kann man diese Stücke als wegen Materialmangels gänzlich abgebauten Kernsteine bezeichnen oder/und wurden sie auch (noch) als Werkzeug (Kratzer?) genutzt.

eine Sekundärverwendung als Kratzer kann ich ebenfalls an diesen beiden mesolithischen Kernsteinen nicht erkennen. Ob der Grund für ihre Größe auf Materialmangel zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist, dass sie auch im hohen Norden, wo Flint als Rohstoff im Mesolithikum ausreichend verfügbar war, häufig derart abgebaut wurden, bis nichts mehr ging. Einen meiner kleinsten werde ich demnächst mal hier einstellen.

Viele Grüße

Frank

Jondalar

Hallo Sven,

dank dir für Deine Anmerkungen. Du hast völlig recht mit Deiner Vermutung. Der Platz lässt mich gelegentlich auch mesolithische Mikrolithe finden, der kleinste wohl kaum größer als 1cm.
Viele Grüße

Jondalar

p.s.:
Zitat von: Herlitz in 15. November 2024, 10:22:46die geringen Maße
das inspirierte mich zu einem neuen Thema...

Jondalar

Hallo Daniel,

vielen Dank! Sehr spannend, also ein weit verbreitetes Phänomen.
Viele Grüße

Jondalar

Jondalar

Hallo Frank, 

vielen Dank für Deine Anmerkungen.
Zitat von: Neos in Heute um 00:03:15Einen meiner kleinsten werde ich demnächst mal hier einstellen.
Sven hatte mich mit seinem Hinweis auf die geringen Größe der gezeigten Stücke auf die Idee für einen neuen Beitrag gebracht (siehe in Kürze). Ich hoffe, dass sich das nicht mit Deiner Absicht 'überschneidet'...
Viele Grüße

Jondalar