Hallo zusammen,
neulich ging ich mit einem Fundstück von einem Acker an der Schunter in der Nähe von Braunschweig, welches ich zunächst ob seiner geringen Dicke für einen Abschlag von einem Kernstein hielt, auf den Fotos jeweils links (40 /max. 24 / max. 8mm). Zuhause stutzte ich dann, weil die Rückseite die 'Rinde' des Ausgangsstein war (siehe zweites Foto). In meiner Sammlung entdeckte ich beim Einsortieren dann vom gleichen Fundort ein sehr ähnliches Stück, auf den Fotos jeweils rechts (45 / max.26 / max.13). Kann man diese Stücke als wegen Materialmangels gänzlich abgebauten Kernsteine bezeichnen oder/und wurden sie auch (noch) als Werkzeug (Kratzer?) genutzt.
Viele Grüße
Jondalar
Ja, klare kleine Kerne, Kratzer nicht, da Retuschen fehlen. Gruss..
Seh ich auch so.
Gruß an die Schunter!
LG
Jan
Hallo,
das erste Stück ist bipolar abgebaut. Dies, die geringen Maße und der Glanz der Stücke deuten wohl auf Mesolithikum hin. Halt da die Augen offen und sieh dir auch die kleinsten Silex-Splitter genau an!
:glotz: Sven
Servus,
diese Abbaustrategie ist bei uns im Mesolithikum angewendet worden. So konnten bei kleineren Rohmaterialstücken auch größere Grundformen gewonnen werden. Hat man sich mal darauf eingeschossen, fällt einem das öfter auf.
Birgit Gehlen hat sogar von einer Verwechslungsgefahr mit dem Levallois-Konzept gesprochen.
Super, dass es das bei euch auch gibt.
Liebe Grüße Daniel
Mich verwirrt das eher.
Was ist das denn?
Siehe Anhang
mfg
Hallo, hargo,
Zitat von: hargo in 15. November 2024, 23:29:19Mich verwirrt das eher.
Was ist das denn?
Siehe Anhang
das sind, wenn du so möchtest, die ,,Ventralseiten" der beiden Kerne.
Viele Grüße
Frank
Hallo, Jondalar,
Zitat von: Jondalar in 15. November 2024, 09:22:08Kann man diese Stücke als wegen Materialmangels gänzlich abgebauten Kernsteine bezeichnen oder/und wurden sie auch (noch) als Werkzeug (Kratzer?) genutzt.
eine Sekundärverwendung als Kratzer kann ich ebenfalls an diesen beiden mesolithischen Kernsteinen nicht erkennen. Ob der Grund für ihre Größe auf Materialmangel zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist, dass sie auch im hohen Norden, wo Flint als Rohstoff im Mesolithikum ausreichend verfügbar war, häufig derart abgebaut wurden, bis nichts mehr ging. Einen meiner kleinsten werde ich demnächst mal hier einstellen.
Viele Grüße
Frank
Hallo Sven,
dank dir für Deine Anmerkungen. Du hast völlig recht mit Deiner Vermutung. Der Platz lässt mich gelegentlich auch mesolithische Mikrolithe finden, der kleinste wohl kaum größer als 1cm.
Viele Grüße
Jondalar
p.s.:
Zitat von: Herlitz in 15. November 2024, 10:22:46die geringen Maße
das inspirierte mich zu einem neuen Thema...
Hallo Daniel,
vielen Dank! Sehr spannend, also ein weit verbreitetes Phänomen.
Viele Grüße
Jondalar
Hallo Frank,
vielen Dank für Deine Anmerkungen.
Zitat von: Neos in 16. November 2024, 00:03:15Einen meiner kleinsten werde ich demnächst mal hier einstellen.
Sven hatte mich mit seinem Hinweis auf die geringen Größe der gezeigten Stücke auf die Idee für einen neuen Beitrag gebracht (siehe in Kürze). Ich hoffe, dass sich das nicht mit Deiner Absicht 'überschneidet'...
Viele Grüße
Jondalar
Zitat von: Neos in 15. November 2024, 23:48:04Hallo, hargo,
das sind, wenn du so möchtest, die ,,Ventralseiten" der beiden Kerne.
Viele Grüße
Frank
Seit wann haben Kerne eine Ventralseite?
mfg
Hallo, hargo,
Zitat von: hargo in 16. November 2024, 23:52:27Seit wann haben Kerne eine Ventralseite?
Kerne haben keine Ventralseite, daher die Anführungszeichen.
Viele Grüße
Frank
Zitat von: Jondalar in 15. November 2024, 09:22:08... welches ich zunächst ob seiner geringen Dicke für einen Abschlag von einem Kernstein hielt, auf den Fotos jeweils links (40 /max. 24 / max. 8mm). Zuhause stutzte ich dann, weil die Rückseite die 'Rinde' des Ausgangsstein war (siehe zweites Foto). ...
Wären es die abgeschliffenen Reste der Rinde, hättest du wahrscheinlich recht.
Könnte es nicht auch eine Patina sein?
Dann wären wir, wie eingangs angenommen, bei Abschlag.
Obwohl die Merkmale für Abschlag fehlen :kopfkratz:
mfg