Hallo Leute,

gestern war ich bei uns um Aschaffenburg auf einer Stelle unterwegs, wo ich eine Erweiterung zu einer Scherbenstreuung nachweisen konnte. Vermutlich handelt es ich bei den Scherben um metallzeitliche, weil ich dort in der Nähe eine bronzene Pfeilspitze und ein winziges Stück Bronzesichel, sowie m. E. einen kleinen Gusskuchen gefunden habe. Römische Funde gibt es auch und Hinweise auf Latene und Frühmittelalter.

Mitten in der Streuung kam dieser Wetzstein, vermutlich aus Wetzschiefer. Er ist stark verbraucht und hat 2 V-förmige Rillen von der sich eine wie eine Schlangenzunge spaltet.

Ich habe hier ein Beispiel, wozu so ein Stein gedient haben könnte. Datieren wird man ihn nicht können, jedoch ist das Material wohl sehr geschätzt gewesen zu der Zeit und nicht leicht verfügbar. Ganz so jung sollte er nicht sein.

https://www.archaeologie.sachsen.de/download/FGL_02_Lauchhammer-Weissig_Investorenheft_.pdf      6,4 KB   Auf Seite 11

liebe Grüße Daniel

Hallo Daniel,

ein eindeutiger und interessanter Fundbeleg.

Entstehung und Funktion dieser Wetz- oder Schleifrillen sind wohl noch nicht abschließend geklärt.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Rillen bei der Schärfung von Messerschneiden entstanden sein können, ähnlich wie es bei heutigen Messerschärfern der Fall ist.

Die Entstehung mittels eines Feuerstahls käme auch noch in Betracht, war aber wohl erst seit dem Mittelalter möglich, weil erst ab dieser Zeit kohlenstoffreichere Stähle hergestellt werden konnten. Das bedingt auch, dass der Stein eine ausreichende Härte hatte, in der Regel wurde wohl Feuerstein eingesetzt.

Mal schauen, was die anderen sagen. Bin gespannt, sehr interessant.

LG
Holger

Hallo Holger,

ich denke auch, mit Messerschärfer fahren wir hier evtl. ganz gut 

Wie meinst du das mit dem Feuerstahl? So ein stabförmiger zum Streichen?

Heute habe ich in unmittelbarer Nähe ein AS und eine Scheibenfibel ca 9./10. Jhdt gefunden, das würde sich ja schön decken 

liebe Grüße Daniel

Könnte es auch ein Schleifstein für einen römischen Stilus/Schreibgriffel sein.
In dem PDF-Link von Subi sieht man auf Seite 80 folgendes Bild.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,80654.0.html
Gruß Signalturm

Kein Mensch würde eine Messerklinge mit der Schneidkante voran über einen Stein ziehen. Hier mal ein Bild von einem Stein, an dem ich regelmässig die Nadel schärfe, die ich zur Münzreinigung benutze. Evtl. hat man ja den Schaftdorn von Messern damit geschärft oder ganz was anderes. Gruss..

Das interessant, aber ich mein ja nur  

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,55455.0.html

bitte hier auch runter scrollen

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,25939.0.html

Zitat von: RockandRole in 21. Oktober 2021, 14:46:57
Hallo Holger,

ich denke auch, mit Messerschärfer fahren wir hier evtl. ganz gut 

Wie meinst du das mit dem Feuerstahl? So ein stabförmiger zum Streichen?

Heute habe ich in unmittelbarer Nähe ein AS und eine Scheibenfibel ca 9./10. Jhdt gefunden, das würde sich ja schön decken 

liebe Grüße Daniel

Nein, eher so ein Feuereisen mit den nach oben geschwungenen Enden. Hab jetzt gerade kein Bild greifbar.

Moin Daniel,

Holger meint wahrscheinlich sowas.

< Feuerstahl >

Lieben Gruß

Gabi

Hallo Leute,

danke für das Beispiel. Ich denke, dafür sind die Kerben einfach zu schmal.

Die Beispiele im 2. Link sprechen doch Bände. Lithos schreibt ja, dass man in einer Kerbe wohl die abgebrochene Spitze eines Messers wieder hergestellt hat. Die Archäologen werden sich schon ihren Teil dabei gedacht haben, was das für Vorteile hat. Die doppelkonische Form ist ja auch typisch.

Insurgent schaut vielleicht mal rein und kann etwas dazu sagen.

Liebe Grüße Daniel

Zitat von: Wiesenläufer in 22. Oktober 2021, 05:35:14
Moin Daniel,

Holger meint wahrscheinlich sowas.

< Feuerstahl >

Lieben Gruß

Gabi

Genau, danke Gabi