menschlich alt bearbeitet? Oder wieder nix "steinaltes"?

Begonnen von Schalk23, 20. März 2019, 21:39:25

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Kelten111


Mordar

 :winke:
Das riecht nicht nicht nur nach Flintenstein....es ist einer. Stark abgenudelt am Ende seines funktionellen Lebenslaufs .... alles andere ist Fantasie (Glaskugelguckerei).

LG
Gerd
The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Steinsucher

Zitat von: StoneMan in 21. März 2019, 17:21:56

:super: ...wat hebbt wi lacht!

Moin,

und sorry, auch ich möchte den Thread nicht ins Lächerliche ziehen, aber der war gut  :-D

Jetzt bitte wieder seriös weiter.

Gruß

Jürgen


Eigentlich sollte ich das jetzt nicht tun. Ich tue es nur für Jürgen. Ging ja auch gegen mich. Da hat Jürgen immer viel Spass.

Aber wie gewünscht wieder seriös. Vielleicht kann der liebe Neos ja den Harm Paulsen mal fragen, was er von einer geflügelten Pfeilspitze mit 3,5 cm Basisbreite, einer vermutlich ursprünglichen Länge von 5 cm oder mehr und einer Dicke von 5,8 mm hält. Ist schon ein rechtes Monster.

Meine seriöse Meinung, und nun " over and out".

Neos

#33
Zitat von: Furchenhäschen in 21. März 2019, 18:11:09
In einem südlichen Bundesland wo unterschiedliche Jurahornsteine, Kreidequarzite und Radiolarite Verwendung fanden.

Ach, Peter, was soll ich sagen? Vielleicht so etwas wie "Von dir hätte ich erwartet, dass du zwischen den Zeilen lesen kannst.". Bitte lass und lasst uns nicht weiter abdriften, sondern zum eigentlichen Thema, nämlich dem Fundstück, zurückfinden. Das wird langsam sehr persönlich und ich finde das muss nicht sein.

Viele Grüße

Neos

Furchenhäschen

Zitat von: Neos in 21. März 2019, 22:09:53sondern zum eigentlichen Thema, nämlich dem Fundstück, zurückfinden. Das wird langsam sehr persönlich und ich finde das muss nicht sein.

Viele Grüße

Neos

Hallo Neos,

Du hast ja Recht!
Ist ja eh alles gesagt!
Gruß
Peter :winke:

Neos


StoneMan

Zitat von: Steinsucher in 21. März 2019, 21:52:57
...
... mit 3,5 cm Basisbreite, einer vermutlich ursprünglichen Länge von 5 cm oder mehr und einer Dicke von 5,8 mm hält. Ist schon ein rechtes Monster.
...

Moin,

von Flintensteinen habe ich ja nun wenig Kenntnisse.

Wenn dieses dünne Objekt also ein Flintenstein ist, der (dreimal gedreht) bis zum geht nicht mehr benutzt wurde und dann
noch eine (ursprüngliche) Größe von ~ 3,5 x 5 cm hätte, dann werden die Wissenden um Flintensteine ggf. bestätigen können,
ob das noch im üblichen Rahmen ist (?).

Wenn ich mich hier im Forum umsehe ist die Mehrheit der gebrauchsfähigen Flintensteine ~ 2,5 x 3,5 cm - nicht abgenudelt.

Vielleicht ist das ja ein Ansatz pro/contra Flintenstein? Ich weiß ja nicht was die für riesige Püster damals hatten,
aber die Steinschlösser waren ja sicher auch in der Aufnahme begrenzt (genormt?).

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

#37
Moin,

Flintensteine aus Meusnes sind leicht transparent, honigfarben und von weißen Schlieren durchsetzt. Sie wurden monopolistisch millionenfach aus Klingen hergestellt. Was ich hier (die Grundform betreffend) nicht klar erkennen kann aber, die Verstärkung der Zündkante lag immer ventral (Weiner)! Sprich, sie waren ventral nicht retuschiert. Das ist an diesem Stück sehr wohl zu sehen. Im Gegensatz dazu wurden Pfeilspitzen in der Regel sowohl dorsal als auch ventral retuschiert. Folglich wird es sich hier mutmaßlich um einen stark verbrauchten Flintenstein mit konkaver Einkerbung (wodurch auch immer) handeln. Vergleichsstücke im Netz sind spärlich : (

Noch ein paar Fotos wären angebracht.
Auch von der Oberfläche. Ist die gewölbt?
Dann würde die Grundform "Klinge" ausscheiden. Oder?

mfg

StoneMan

Zitat von: hargo in 22. März 2019, 00:25:32
...
...Im Gegensatz dazu wurden Pfeilspitzen in der Regel sowohl dorsal als auch ventral retuschiert.
...

Moin,

@ hargo, es gibt auch Halbfabrikate von Flintpfeilspitzen. Das soll nun kein Veto sein.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

palaeo1

#39
Zitat von: palaeo1 in 20. März 2019, 22:18:18
Allein anhand des Rohmaterials auf einen Flintenstein zu schließen ist schlichtweg mehr als gewagt ! Die Merkmale passen auch nicht zu einem Flintenstein.

Mit diesem Zitat habe ich zwei Dinge sagen wollen: Zum einen kennen wir Malaucène Feuerstein schon aus dem Neolithikum (zuletzt  Weiner 2017), somit die Verwendung  des Flints nicht auf Flintensteine beschränkt ist.
Zum anderen, habe ich lediglich gesagt, dass die in der Abbildung zu sehenden Merkmale in der Summe nicht gerade typisch sind für einen Flintenstein.
Für mich ist es erst einmal nur eine benutzte/modifizierte Flintgrundform. Hieru mein erstes Zitat:
ZitatJa, es ist auf jeden Fall artifiziell  und zeitlich wohl jünger als mesolithisch einzuordnen, zumindest aus nordischer Sicht !
Ich schließe nichts aus !

Gruß
palaeo1

queque

Aber die Zerrüttungen sind doch total typisch für einen abgenudelten Flintenstein. Ursprünglich in einem Bleifutteral eingefasst, wird zuerst die eine Laterale durch den Hahn abgenutzt, dann wird der Stein gedreht und die andere Laterale "abgebaut". Das sieht man paradigmatisch an dem gezeigten Stück.
Liebe Grüße
Bastl

palaeo1

Zitat von: queque in 22. März 2019, 16:30:50
Aber die Zerrüttungen sind doch total typisch für einen abgenudelten Flintenstein. 

Die vorhandenen Retuschen sind aber genauso typisch für ad hoc gefertigte und andere Werkzeuge.


Gruß
palaeo1

queque

Ich sage dann besser nichts mehr, hat keinen Sinn.
Nichts für ungut.

palaeo1

Zitat von: queque in 22. März 2019, 18:09:35
Ich sage dann besser nichts mehr, hat keinen Sinn.
Nichts für ungut.

Sorry, schlechte Antwort !

Nichts ist so, wie es im ersten Anschein aussieht ! Wissenschaft stellt fragen, hinterfragt und stellt in Frage ! Erkenntnisse werden revidiert ! Weitere Fotos oder das Stück in der Hand können die Auflösung bringen. Warten wir ab. Ich akzeptiere auch einen Flintenstein, bin aber aktuell keineswegs überzeugt, und das ist legitim.
Gruß
palaeo1

queque

Lieber palaeo 1,

du hast recht, ich muss mich korrigieren: nicht der Hahn schlägt auf den Feuerstein, sondern der im Hahn eingespannte Feuerstein schlägt auf die gehärtete Oberfläche der Batterie, wodurch Funken auf die pulvergegefüllte Pfanne fallen und dort eine Stichflamme erzeugen, die die Treibladung zündet.

Dein Satz "Nichts ist so, wie es scheint", mag manchmal zutreffen, wird aber viel zu oft von Verschwörungstheoretikern ins Feld geführt.

Ich suche und sammle Steinartefakte nun schon seit 16 Jahren und weiß, dass ich nichts weiß! Allerdings lassen mich meine Kenntnisse des französischen Materials und die Zerrüttungsmuster zu 99,9% aufgrund meiner Erfahrungen zu dem vorläufigen Schluss kommen, dass das ein Flintenstein ist.

Damit sind meine Bemühungen, egal ob gut oder schlecht, hier zuende.

Euch allen ein schönes und fundreiches Wochenende
Bastl

Schalk23

Grüßt Euch,

es hat ein wenig gedauert, weil ich die unterschiedlichen Bildgrößen erst entsprechend reduzieren musste und dazu ca. 10 !!!! Anläufe brauchte.

Hoffentlich sind die Bilder jetzt aussagefähiger. Gerne würde ich an Euren Argumenten für oder gegen teilhaben. Vielleicht kann ich dann auch irgendwann mal das Eine vom Anderen unterscheiden. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben ...    :besorgt:  -->  :-)
Viele Grüße

Schalk23
- - - - - - - - - - - - - - - -
"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

palaeo1

Nach diesen aussagefähigen Fotos gehe ich auch von einem Flintenstein aus. Ich war nur vorsichtig, weil ich aus genau solch einem Gestein ausgesplitterte Stücke aus dem Neolithikum kenne.
LG palaeo1

Schalk23

 :heul:       Das wird ja nie was bei mir!!!!  :wuetend:    Wahrscheinlich haben um Augsburg im Neolithikum keine Menschen gelebt!!!   :nixweiss:
Viele Grüße

Schalk23
- - - - - - - - - - - - - - - -
"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

thovalo

Zitat von: queque in 21. März 2019, 19:45:26
Für mich "riecht" das extrem nach Flintensteinrest der Marke Silex jaune cirre du berry... translucent, weiße Wölkchen, honigfarben... und dann die Zerrüttungsmuster!
Ist aber nur meine unmaßgebliche Laienmeinung.
LG
Bastl

Da hat der Bastl schon recht!  :super:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hargo

Jetzt sieht man auch, dass es aus einer Klinge gefertigt wurde (jpg 7027)
Auf der rechten Seite sind nur noch Reste der Zündkante zu sehen. Oder ist das ein Bruch?
Die Aussplitterungen befinden sich dann ventral??

mfg

Furchenhäschen

Zitat von: Schalk23 in 27. März 2019, 18:14:58
:heul:       Das wird ja nie was bei mir!!!!  :wuetend:    Wahrscheinlich haben um Augsburg im Neolithikum keine Menschen gelebt!!!  :nixweiss:

doch ziemlich viele sogar und das wird schon noch.
Du musst dich nur in das wesentlich bevorzugte, notwendige Lebensumfeld dieser Ackerbauern in der Gegend hineinversetzen.
Dann wirst Du auch die Plätze finden können.
Ich war in meiner frühen Sucherzeit sehr häufig und gerne in der Gegend unterwegs.
Gruß
Peter

Schalk23

#51
@Furchenhäschen
Ich suche nicht speziell nach neolithischen Hinterlassenschaften. Meine Aufgabe besteht darin, Flächen die durch Kiesabbau in den nächsten Jahren zerstört werden, abzusuchen. Eigentlich sind die Flächen gar nicht so ganz schlecht, allerdings sind sie etwas zu weit vom nächsten Flusstal entfernt.

@Hargo
Klinge? Ein zweitverwendetes altes Stück?? Oder verstehe ich jetzt was falsch?
Viele Grüße

Schalk23
- - - - - - - - - - - - - - - -
"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Furchenhäschen

#52
-Edit-

Neos

#53
Hallo, Schalk23,

auf Basis der neuen Fotos könnte es durchaus ein Flintenstein gewesen sein. Was es definitiv - (auch in deinem Sinne) leider - nicht ist, ist ein Pfeilspitzen-Fragment.

Viele Grüße

Neos

Neos

Zitat von: Schalk23 in 27. März 2019, 17:34:09
es hat ein wenig gedauert, weil ich die unterschiedlichen Bildgrößen erst entsprechend reduzieren musste und dazu ca. 10 !!!! Anläufe brauchte.

Wenn keine Bearbeitung von Fotos nötig ist, sondern lediglich beispielsweise das Verkleinern selbiger, kann ich diese Freeware sehr empfehlen: IrfanView. Es ist eine sehr mächtige Applikation, die vom Funktionsumfang weit über die eines gewöhnlichen Bildbetrachters hinausgeht. Hier die URL zur Website: https://www.irfanview.com/main_what_is_ger.htm

Beste Grüße

Neos

Schalk23

@Neos
Danke für den Hinweis. Geht leider nicht für einen Mäc. Bei Gimp habe ich bisher noch nicht die passende Funktion gefunden und mit Resize (das ich verwende) ist es eine Spielerei bis es passt.
Viele Grüße

Schalk23
- - - - - - - - - - - - - - - -
"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

StoneMan

Moin,

es bewahrheitet sich mal wieder das berühmte Zitat von Goethe, "Man sieht nur, was man weiß",
oder von Prof. Harald Walach, "Man sieht nur, was man kennt und erwartet".

Aus diesem Grund muss ich einmal mehr beherzigen, "Einfach mal die Fresse halten..."  :narr:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Schwabe

Läßt sich das nicht ganz einfach über den Fundort klären? Wenn solcher Flint in der Nähe des Fundortes nicht vorkommt, muss die These von der Pfeilspitze fallen gelassen werden, würde ich meinen.

Im Gegensatz dazu sind französische Flintensteine für Schusswaffen, vielleicht auch für Feuerschläger, später ein Exportgut gewesen. Richtig?!


VG Daniel

Nanoflitter

Flint wurde früher (Steinzeit) über weite Strecken exportiert oder importiert, das kann man so ganz sicher nicht feststellen :-) , aber ist ja nun geklärt. Gruss..

hargo

#59
Zitat von: Schalk23 in 27. März 2019, 18:53:11
...
@Hargo
Klinge? Ein zweitverwendetes altes Stück?? Oder verstehe ich jetzt was falsch?

Flintensteine wurden überwiegend aus Klingen hergestellt. Lassen wir es dabei, mal unabhängig davon, ob es sich bei deinem Fundstück um die Grundform "Klinge" handelt.

mfg