menschlich alt bearbeitet? Oder wieder nix "steinaltes"?

Begonnen von Schalk23, 20. März 2019, 21:39:25

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Schalk23

Grüßt Euch,

Steine, Steinartefakte, usw. sind ganz und gar nicht meine Stärke. Vieles was ich hier im Forum sehe führt bei mir zu Erstaunen. Nachdem ich bisher "nur" Flintsilex gefunden habe bin ich schon ein wenig grimmig    :besorgt:    :heul:.

Ist das hier was aus der "Steinzeit"? Falls ja, wie benennt man das Teil und wie ist die zeitliche Einordnung? Fundort ist der Landkreis Augsburg.
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

palaeo1

Ja, es ist auf jeden Fall artifiziell  und zeitlich wohl jünger als mesolithisch einzuordnen, zumindest aus nordischer Sicht !
LG palaeo1

Schalk23

Danke für die schnelle Antwort!

Was versteht man unter "artifiziell"?
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Furchenhäschen

#3
Hallo Schalk,
wird wohl aus süddeutscher Sicht ein Flintenstein sein.
Das Material gibt es bei A nicht.
Die Fotos sind jetzt nicht so prickelnd aber es wird sich wohl um einen Französischen handeln.
Typischerweise sind auch noch schöne Wölkchen zu sehen.
:winke:

palaeo1

Zitat von: Schalk23 in 20. März 2019, 21:52:55
Was versteht man unter "artifiziell"?
Durch Menschenhand bearbeitet/hergestellt  !

Schalk23

@Furchenhäschen
Der ist aber sehr dünn! Die anderen gefundenen Flintsteine sind "dick".
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Furchenhäschen

das zweite Foto zeigt doch die für einen Flintenstein typischen
Merkmale. Zeig doch ein Foto der Materialstärke.
Es sind doch genügend vergleichbare Fotos im Netz und auch hier im Forum
http://lesefunde.blogspot.com/2010/12/170.html

palaeo1

Zitat von: Furchenhäschen in 20. März 2019, 21:57:04
Hallo Schalk,
wird wohl aus süddeutscher Sicht ein Flintenstein sein.
Das Material gibt es bei A nicht.
Die Fotos sind jetzt nicht so prickelnd aber es wird sich wohl um einen Französischen handeln.
Typischerweise sind auch noch schöne Wölkchen zu sehen.
:winke:
Allein anhand des Rohmaterials auf einen Flintenstein zu schließen ist schlichtweg mehr als gewagt ! Die Merkmale passen auch nicht zu einem Flintenstein.
LG palaeo1

Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 20. März 2019, 22:18:18
Allein anhand des Rohmaterials auf einen Flintenstein zu schließen ist schlichtweg mehr als gewagt ! Die Merkmale passen auch nicht zu einem Flintenstein.
LG palaeo1
Das ist wohl deine Meinung.

Ich meine die Merkmale passen sehr wohl,
es gibt genügend vergleichbare Stücke.

Grüße
Peter



Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 20. März 2019, 22:28:57
Bitte belegen !

sorry aber das ist sowas von..................... :nono:

meine Meinung ist gesagt, Vergleichbares gibt's im Netz zu sehen.
Ich muss mein Ego hier nicht ausleben!

:winke:


palaeo1

Das ist unwissenschaftlich ! Du argumentierst, verweigerst aber die die Belege ! Zitate sind gefragt, belege genau, welche Beispiele Du meinst !

Nanoflitter

#12
100% Flinte, hab auch so krumme Dinger im Archiv. Gruss...

Neos

Hallo, Schalk23,

ein spannendes Stück! Tatsächlich war mein allererster Gedanke auch "Das sieht doch sehr nach einem Flintenstein aus!". Allerdings passen für mich nach genauerem Hinsehen die Retuschen nicht dazu. Und wenn dann noch die Stärke des Steines recht dünn ausfällt ...

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei diesem Teil um das Fragment einer neolithischen, eventuell bronzezeitlichen, Pfeilspitze handeln könnte.

Was meint ihr?

Beste Grüße

Neos

StoneMan

Zitat von: Neos in 20. März 2019, 23:19:50
...
Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei diesem Teil um das Fragment einer neolithischen [...] Pfeilspitze handeln könnte.
...

:glotz: :super:

Moin,

das kann ich mir auch vorstellen, dass das die Basis einer Pfeilspitze ist.

Vielleicht kommt es bei den aufgehellten und farblich angepassten Bildern besser raus.
Die Retuschen sind nicht steil wie bei einem Flintenstein.

@ Schalk23 kommt die Farbe besser hin?

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Zitat von: Neos in 20. März 2019, 23:19:50
...
Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei diesem Teil um das Fragment einer neolithischen, eventuell bronzezeitlichen, Pfeilspitze handeln könnte...

Die Flügel sind scheinbar gut, aber wie erklären wir uns den vermeintlichen Bruch der Spitze?

mfg

Steinsucher

#16
 :nixweiss:

Schalk23

Grüsst Euch,

ist ja alles sehr spannend! Die Farbe kommt bei den zweiten Bildern  besser  hin.

Die Dicke beträgt an der dicksten Stelle 5,8 mm. Auf Grund der  Dicke ist das Stück durchscheinend, dunkel honigfarben und weist Flocken/Wolken auf. Ich versuche heute nochmals Bilder zu machen.

Für meine bisher  gefundenen Flintsteine ist es größer und sehr dünn. Muss aber vielleicht nichts  bedeuten.
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

RockandRole

Guten Morgen,

ich sehe da ein Artefakt aus Silex jaune cirre du Berry, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Flintenstein. Ich habe davon dicke dünne normale nicht ganz so dicke und nicht ganz so dünne. Gerade die für den zivilen Bereich waren nicht so standardisiert wie die für den militärischen Bereich.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Neos

#19
Moin zusammen,

Zitat von: Steinsucher in 21. März 2019, 01:00:22
Aber mal ernst, Peter sagt, das ist ein Flintenstein. Ist es auch. Dieser Stein ist in einem Steinschloss benutzt worden, bis es nicht mehr ging. Mindestens drei mal gedreht.

auf einem Vortrag verwendete Harm Paulsen, seines Zeichens mittlerweile pensionierter Experimentalarchäologe in S-H, einmal den Begriff ,,Glaskugel-Archäologie". Keine Ahnung, warum mir ausgerechnet dieser Begriff gerade in den Sinn kommt.   :Danke2:

Herzlichst

Neos

Steinkopf

Moin,

Das Bild 2 sieht mir auch nach der Basis einer Pfeilspitze aus.

Es ist ja durchaus möglich, dass diese einige Jahrtausende später
einem Schützen für seine Büchse gerade gelegen kam.
Später warf dieser dann die 'Flinte ins Korn'.

Who knows?

Jan

RockandRole

Wenn man die Lunte gerochen hat, war es kein Steinchen  :dumdidum:
gefährliches Drittelwissen

RockandRole

Wollte gerade noch einen guten Flintenspruch suchen, schlage aber mal den BOGEN zum Pfeil  :narr:  (natürlich möchte ich die Diskussion nicht ins lächerliche ziehen, ein wenig Humor scheint hier aber nicht zu schaden)

Horrido und Weidmannsheil
ein Furz ist kein geschärfter Pfeil
sonst hätten manche Weidgenossen
die Ehefrau im Bett erschossen

:winke:
gefährliches Drittelwissen

Danske

Hallo zusammen,

das ist doch wieder mal eine sehr lebhaft geführte Diskussion. :zwinker:

Was haltet ihr davon: Es handelt sich um das Basisbruchstück einer geflügelten Pfeilspitze, welches sehr viel später in Ermangelung eines industriell gefertigten Flintensteins als solcher benutzt wurde. :-D

Im Ernst, ich denke, wir kommen ohne eine Seitenansicht bzw. Ansicht von der "Basis" aus überhaupt nicht weiter. Was ich allerdings hier und bei frühreren Threads festgestellt habe, ist Folgendes: Wenn ein Flintstück anhand der Fotos nicht einwandfrei als vorgeschichtliches Artefakt erkennbar ist und die Farbe stimmt, wird es ganz schnell als Flintenstein deklariert. Ich möchte nicht wissen, wieviele "Flintensteine" fälschlicherweise als solche bezeichnet wurden. Aber sicher auch umgekehrt.
Ob gefügelte Pfeilspitze oder Flintenstein, aus meiner Sicht ist beides nach derzeitigem Stand nicht auszuschließen. Letztlich wird wohl nur die Inaugenscheinnahme und "Befingerung" durch den Fachmann ein Ergebnis bringen.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

stratocaster

Zitat von: Danske in 21. März 2019, 11:26:53

Wenn ein Flintstück anhand der Fotos nicht einwandfrei als vorgeschichtliches Artefakt erkennbar ist und die Farbe stimmt,
wird es ganz schnell als Flintenstein deklariert.
Ich möchte nicht wissen, wieviele "Flintensteine" fälschlicherweise als solche bezeichnet wurden.


Bei den Metallfunden gibt es etwas ähnliches:
Wenn man nicht weiß, was es ist, dann ist es sehr schnell eine Buchschließe  :dumdidum:

Gruß  :zwinker:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Schalk, was hältst du davon, ein paar sinnvollere Bilder zu liefern? Seitenansichten, Ansichten der Gebrauchskanten, bessere Beleuchtung... Gruss..

StoneMan

Zitat von: Steinsucher in 21. März 2019, 01:00:22
Aber mal ernst, Peter sagt, das ist ein Flintenstein. Ist es auch. Dieser Stein ist in einem Steinschloss benutzt worden, bis es nicht mehr ging. Mindestens drei mal gedreht.

Zitat von: Neos in 21. März 2019, 08:33:40
Moin zusammen,

auf einem Vortrag verwendete Harm Paulsen, seines Zeichens mittlerweile pensionierter Experimentalarchäologie in S-H, einmal den Begriff ,,Glaskugel-Archäologie". Keine Ahnung, warum mir ausgerechnet dieser Begriff gerade in den Sinn kommt.   :Danke2:

Herzlichst

Neos


:super: ...wat hebbt wi lacht!

Moin,

und sorry, auch ich möchte den Thread nicht ins Lächerliche ziehen, aber der war gut  :-D

Jetzt bitte wieder seriös weiter.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Neos

Hallo, zusammen,

Zitat von: StoneMan in 21. März 2019, 17:21:56
Jetzt bitte wieder seriös weiter.

ja, bitte!  :dafuer:

Und, ja, ein paar zusätzliche Ansichten des Fundstücks sind gewiss nicht nachteilig.

Viele Grüße

Neos

PS: Die (Kompromiss-)Idee mit vorher Pfeilspitze, nachher Flintenstein finde ich übrigens äußerst charmant. Wenig wahrscheinlich, aber charmant!

Furchenhäschen

Zitat von: Neos in 21. März 2019, 17:42:08
Hallo, zusammen,


Viele Grüße

Neos

PS: Die (Kompromiss-)Idee mit vorher Pfeilspitze, nachher Flintenstein finde ich übrigens äußerst charmant. Wenig wahrscheinlich, aber charmant!

ja wirklich,
super und dann noch aus einem Material das in Bayern weder in der BZ noch im Neolithikum Verwendung fand. Die Kombi ist schon äußerst reizvoll.

In einem südlichen Bundesland wo unterschiedliche Jurahornsteine, Kreidequarzite und Radiolarite Verwendung fanden.

Beste Grüße
Peter

queque

Für mich "riecht" das extrem nach Flintensteinrest der Marke Silex jaune cirre du berry... translucent, weiße Wölkchen, honigfarben... und dann die Zerrüttungsmuster!
Ist aber nur meine unmaßgebliche Laienmeinung.
LG
Bastl