Bückstein

Begonnen von Nanoflitter, 18. August 2024, 13:09:05

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Nanoflitter

Von einem LBK Platz in Westhessen. Natürlich hab ich mich gebückt :-)  Dachte erst an einen kleinen Dechsel, Farbe und Schliff :besorgt: Wohl leider nur ein hübscher kleiner Schleifstein. So einen schönen hatte ich noch nie. Gruss..

Furchenhäschen

Servus,
möglicherweise handelt es sich um einen Glättstein, fand Verwendung zur Keramik- und Lederverarbeitung.

Grüße Peter

Nanoflitter

Wär gut möglich, danke, lag bei dem "schwarzen Loch", also wo die vielen Scherben rauskommen. Bild xxx101 zeigt geöffnet und im Zoom viele kleine Kratzer quer zum Stein.  :nixweiss:  Gruss..

Danske

Auf den ersten Blick eine Dechselklinge, denke aber auch, dass es sich um einen Glättstein handeln könnte. Ein schönes Stück :super:

Kannst du was zum Material sagen, Nano?

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Nanoflitter

Also kein Amphibolith, eher feineres, Tonstein oder ähnlich belgischer Brocken  :nixweiss: Gruss..

thovalo

#5
Moin!

Ein sehr typisches "Tonschiefer"*geröll. Die enden oft im Flusstransport in solchen langschmalen Formen. Bei dem breiteren Randverlauf kann es sich auch um dne Rest des natürlichen Rückens handeln. Tonglätter weisen  entsprechende, dann aber nicht gleichmäßig parallele, Kratzerspuren durch die Magerung in der Tonmasse auf. Es gibt auch nur eine Untersuchung aus Österreich zu einem bronzezeitlichen Fundzusammenhang zu diesem Thema. Auch da bin ich etwas skeptisch.

So ein Stück hätte viel mehr Potential als Retuscher genutzt zu werden. Denn dafür wurden genau diese Gerölle  gesucht und verwendet.


* Tonschiefer ...... das ist nie per Foto absolut eindeutig zu bestimmen. Es gibt eine breiteres Spektrum solcher dunkler Gerölle in sehr ähnlichen Formen, deren Bildungsumstände auch variieren werden.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo


Das hier ist so ein Exemplar, das gleichfalls einen breiteren Kantenverlauf, dann allerdings auch drei Retuschiernarbenfelder in der Funktion als Retuscheur aufweist.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

#7
Hallo Thomas,
da muss ich ein Veto einlegen! :zwinker:
Das von Nano gefundene Artefakt weißt eindeutige Facetten auf, die nicht natürlich entstanden sein können,( siehe besonders im letzten Foto,)
auch Kratz- und Schleifspuren sind erkennbar.
Ob Tonschiefer als Retuscheur geeignet wäre kann ich nur schwer nachvollziehen, da es sich um ein sehr weiches Gestein handelt.


Grüße Peter

Wiedehopf

ZitatOb Tonschiefer als Retuscheur geeignet wäre kann ich nur schwer nachvollziehen, da es sich um ein sehr weiches Gestein handelt.

Hallo Peter,
 
für manche Techniken bedarf es relativ weicher Retuscheure, z.B. bei der Flächenretusche von Flint.

Viele Grüße
Michael 

thovalo

Zitat von: Wiedehopf in 19. August 2024, 11:55:54Hallo Peter,
 
für manche Techniken bedarf es relativ weicher Retuscheure, z.B. bei der Flächenretusche von Flint.

Viele Grüße
Michael 

Ja, so ist das. Weiche Geteine wurden bevorzugt verwendet. Do eine scheinbar geschliffene Stelle wäre durchaus möglich. Es gibt ja auch noch die "Probiersteine" ......


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Hier nochmal die Kratzer, eigentlich umlaufend quer zur Längsachse. Sonst keinerlei Beschädigung. Gruss..

RockandRole

Servus,

solch eine Vielzahl und so eine regelmäßige Abdeckung, halte ich nicht für natürlich  :glotz:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

hargo

Das Material wäre natürlich geeignet aber, ist das nicht ein bisschen extrem für einen Retuscheur?
Andererseits, was soll es sonst sein?

mfg