mittelalterliche geistliche Plombe???

Begonnen von NUMERIANUS, 12. März 2007, 20:10:54

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NUMERIANUS

hallo!

nach längerem wieder mal ein meiner meinung nach interessanter fund! (fundzusammenhang mittelalter bis neuzeit, aber auch hin und wieder vereinzelt römisches)
halbierte bleiplombe?? relativ gross mit 3,5 cm durchmesser
zu erkennen bärtiger kopf in perlrand mit knollennase und inschriftrest "SPE"
auf der anderen seite Inschrift in perlrand mit der inschriftresten EV... IUS ...I.

ich glaube mich erinnern zu können so was ähnliches mal gesehen zu haben (mittelalterliche päpstliche Bleibulle oder so ähnlich...)

wer kann dieses stück genau bestimmen und datieren?

vielen dank schon mal im voraus!
gruß und gut fund!

Hase

#1
Auf jeden Fall eine Papstbulle!  :jump:
Die Seite mit dem Gesicht sollte den Schriftzug SPASPE (Sankt Peter/Sankt Paul) tragen.

Schau mal hier: http://www.meese-richter-stade.de/exhi/archo.html

Vielleicht dieser: http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_IV.
Unten das Bild einer Bulle von Eugen IV. "(1433): Papst Eugen IV. verfügt, dass an der Universität in Rostock eine theologische Fakultät bestehen soll, und gewährt ihr die üblichen Privilegien. " Quelle: http://www.uni-rostock.de/universitaet/historie/24/findbuch.html

 
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Gratian

#2
In jedem Fall eine halbierte päpstliche Bulle.

Die päpstliche Sphragistik unterscheidet sich hauptsächlich durch zwei verschiedene Arten der Besiegelung von Urkunden:  einerseits die hängende Bleibulle (selten Goldbulle) und andererseits das aufgedrückte Wachssiegel oder anulus piscatoris.

Die Bulle, die auf großen und feierlichen Privilegien sowie einfacheren Aufträgen oder Briefen befestigt wurde, stellt eines der wichtigsten diplomatischen Merkmale der päpstlichen Dokumente dar.  Die Ikonographie betrachtend behalten die Bullen der römischen Päpste seit Paschalis II. (1099-1118) im Kompositionsschema das formale Erscheinungsbild unverändert bis in unsere Tage. Selbst mit den Varianten, bedingt durch den künstlerischen Zeitgeschmack, drückt eine solche Erstarrtheit in der Darstellung den Wunsch aus, mit einem festen Bild die Beständigkeit der Kirche durch die Jahrhunderte zu übermitteln.  Die beiden Seiten der Bullen zeigen in der Tat recto die Köpfe Petrus' und Paulus' mit der Schrift S(anctus) PE(trus) / S(anctus) PA(aulus) und verso den Namen des Papstes, den Titel und die Ordinalzahl der Nachfolge.  Das plastisch gestaltete Gesicht der Apostel zeigt gewellte Haare und Bart beim Hl. Paulus und einen kurzgelockten Bart beim Hl. Petrus. Vor Papst Paschalis II. schwankt die Ikonographie von einfachen Namenstypen bis zu deutlicheren Charakterisierungen. 

Technisch gesehen erfolgte die Anfertigung einer Bulle durch Prägung eines Bleiplättchens mit Matrizen aus Metall, die auf einem zangenartigen Gerät mit immer größer werdendem Maul montiert waren. Durch das Pressen auf das Blei wird nicht nur das Metall flach gedrückt und geprägt, sondern auch der Faden zur Aufhängung, der zuvor durch ein Loch im Blei gezogen wurde, fixiert.

Nach dem Tode eines jeden Papstes wurde die Matrize mit seinem Namen vernichtet, während jene mit dem Gesicht der Apostel vom Nachfolger wiederverwendet und nur im Falle einer Beschädigung ersetzt wurde.  Falls der neugewählte Papst in der Zeit zwischen seiner Wahl und Krönung Dokumente herausgeben musste, verwendete er die sogenannte bulla dimidia, das heißt eine Bulle, die nur die Seite mit den Apostelköpfen geprägt hatte und die andere glatt ließ.  Diese Eigentümlichkeit erklärt sich aus der Tatsache, dass der Papst erst nach der Krönung seinen neuen Namen auf die Matrize eingravieren lassen konnte.  Auf diese Gewohnheit verweist eine eigene Formel im Eschatokoll des Dokumente. Quelle: Vatikanisches Geheimarchiv
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Bert

Hallo Numerianus,

ein bemerkenswerter Fund!

Adios, Bert

Gratian

#4
EV.... IVS könnte EVGENIVS ergänzt werden, in Frage kommen Eugen der III (1145–1153) oder Eugen der IV (1431–1447).

Hier etwas zu deren Lebensgeschichte aus dem biographischen Kirchenlexikon:

EUGEN III., Papst, Seliger, † 8.7. 1153 in Tivoli, beigesetzt in St. Peter in Rom. - Der Zisterzienser Bernhard aus Pisa, der ein Schüler des Bernhard von Clairvaux und seit Ende 1140 Abt von S. Anastasio in Rom war und dem Kardinalskollegium angehörte, wurde am 15.2. 1145 von den Kardinälen in dem abgelegenen Kloster des hl. Cäsarius zum Nachfolger des an diesem Tag verstorbenen Lucius II. gewählt.

Da sich Eugen gegen den der Papstherrschaft feindlichen Senat nicht behaupten konnte, floh er bei Nacht aus Rom. Am 18.2. empfing Eugen in dem nordöstlich von Rom gelegenen Kloster Farfa die Weihe und ließ sich schließlich mit der Kurie in Viterbo nieder. Auf Grund eines Friedensvertrags konnte er noch vor Weihnachten nach Rom zurückkehren, mußte aber Ende 1146 wiederum die Stadt verlassen und begab sich über Trastvere und Sutri nach Viterbo. Die Eroberung von Edessa durch den Emir von Mosul, Emadeddin Zenki, Weihnachten 1144 veranlaßte E., am 1.12. 1145 Adel und Volk von Frankreich zum 2. Kreuzzug aufzurufen. In seinem Auftrag durchzog Bernhard von Clairvaux als Kreuzzugsprediger das nördliche Frankreich, Flandern und die Rheingegend und gewann Ludwig VII. von Frankreich und auch Konrad III. von Deutschland für den Kreuzzug, der aber mit einem völligen Mißerfolg endete.

Während E. fern von Rom residierte, wurde Arnold von Brescia durch seine hinreißende, agitatorische Beredsamkeit der Führer der demokratischen Bewegung in Rom. Er verband mit der alten Forderung, der Papst müsse auf die weltliche Herrschaft verzichten, den Gedanken, die alte Macht und Freiheit Roms gegen die verweltlichte Kirche und das Papsttum wiederherzustellen. Vorübergehend weilte Eugen in Frankreich und Deutschland und hielt große Synoden, u. a. die von mehr als 400 Bischöfen besuchte Synode in Reims vom 21.3. 1148 gegen Gilbert de la Porrée und Eudo de la Stella. Arnold von Brescia wurde von der Begeisterung des römischen Volkes getragen, so daß es E. nichts nützte, ihn auf der Synode in Cremona vom 7.7. 1148 zu exkommunizieren.

Der Papst schloß mit dem König Roger von Sizilien ein Bündnis und eroberte Ende 1149 Rom, konnte sich aber nicht behaupten, so daß er nach einem halben Jahr die Stadt wiederum verlassen mußte. Nach Verhandlungen mit dem Senat kehrte E. am 9.12. 1152 nach Rom zurück und erhielt durch den am 23.3. 1153 in Konstanz ratifizierten Vertrag von Friedrich I. Barbarossa die Zusicherung, er werde ihm die aufständischen Römer unterwerfen. Ein Vierteljahr später starb E. Er wurde am 28.9. 1872 von Pius IX. seliggesprochen.



EUGEN IV., Papst, * 1383 in Venedig als Sohn eines Kaufmanns, † 23.2. 1447 in Rom. - Eugen IV hieß ursprünglich Gabriele Condulmaro und war Neffe Gregors XII. Er wurde Augustinereremit, 1407 Bischof von Siena, 1408 Kardinal und am 3.3. 1431 der Nachfolger Martins V. Sein Pontifikat war erfüllt von Kämpfen um den weltlichen Besitz des Papsttums in Italien und um die päpstliche Herrschaft mit dem Basler Konzil. Die Verwandten seines Vorgängers, die Colonnas, bedrängten ihn in Rom und verbanden sich mit Mailand und der aragonischen Dynastie in Neapel. Im Vertrauen auf sein Bündnis mit Florenz und Venedig zog E. in den Krieg gegen seine Feinde, verlor aber eine Kirchenprovinz nach der anderen. In Rom brach ein Aufstand aus. Der Papst mußte am 4.6. 1433 als Mönch verkleidet, dennoch beschimpft und mit Steinwürfen verfolgt, nach Ostia fliehen und seine Kurie nach Florenz verlegen.

Der Bischof Giovanni Vitelleschi von Recanati († 1140) eroberte den Kirchenstaat zurück, und E. gewann Alfons V. von Aragonien gegen die Anerkennung als König von Neapel zum Bundesgenossen im Krieg gegen den Herzog von Mailand. Erst am 28.9. 1443 konnte der Papst mit der Kurie nach Rom zurückkehren. Der Hauptinhalt seines Pontifikats aber war der Kampf mit dem Basler Konzil. Notgedrungen bestätigte er am 12.3. 1431 die von seinem Vorgänger erfolgte Berufung des Konzils nach Basel, das am 23.7. 1431 eröffnet wurde. Eugen löste es am 18.12. 1431 auf und berief ein neues Konzil nach Bologna. Das Basler Konzil aber tagte weiter und erneuerte die Beschlüsse des Konzils von Konstanz, wonach das Konzil als die Vertreterin der ganzen Christenheit die höchste Gewalt darstellt und auch über dem Papst steht. Das Konzil lud am 29.4. 1432 Eugen nach Basel und erhob, da er die Auflösungsbulle nicht zurücknahm, am 6.9. 1432 gegen ihn die Anklage des Ungehorsams. Von dem Herzog Filippo Maria Visconti von Mailand bedrängt, war E. nicht in der Lage, sich gegen das Konzil durchzusetzen, sondern mußte am 15.12. 1433 das Basler Konzil und seine inzwischen erlassenen Dekrete anerkennen, arbeitete aber insgeheim am Sturz des Konzils, zumal seine Reformdekrete den Bestand des päpstlichen Finanzwesens ernstlich bedrohten.

Der byzantinische Kaiser Johannes VIII. Palaeologus wandte sich an E. und das Basler Konzil mit der Bitte um die Hilfe des Abendlandes gegen die Türken und erklärte sich zu Verhandlungen über eine Glaubenseinigung bereit. Man stritt sich über den Ort der Unionsverhandlungen. Während eine geringe Mehrheit sich für Basel oder Avignon oder einen Ort in Savoyen entschied, forderte Eugen die Verlegung des Konzils nach Italien. Nach stürmischen Sitzungen brach das Basler Konzil auseinander. Die Mehrheit blieb in Basel und tagte dort weiter, während die Minderheit mit dem Papst das Konzil verließ, das er am 18.9. 1437 nach Ferrara verlegte, wo es am 8.1. 1438 zusammentrat. Im März trafen die Griechen ein, und am 9.4. 1438 fand die feierliche Eröffnung des Unionskonzils statt, das im Januar 1439 nach Florenz verlegt wurde. Es kam zu einer Verständigung: man erkannte den päpstlichen Primat an, vertuschte dogmatische Gegensätze und duldete den Ritus und die Priesterehe der Griechen. Am 5.7. 1439 wurde das Unionsdekret »Laetentur coeli« unterzeichnet, das aber nicht die Zustimmung der Orientalen fand. Die Synode in Jerusalem sprach sich 1443 mit aller Entschiedenheit gegen die Einigung mit Rom aus. Das Unionswerk fand 1453 durch die Eroberung Konstantinopels durch die Türken sein Ende.

Das Basler Konzil eröffnete im Juli 1437 den Prozeß gegen Eugen von neuem, suspendierte ihn am 24.1. 1438 und setzte ihn am 25.6. 1439 als Häretiker ab und wählte am 5.11. 1439 einen neuen Papst, den Herzog Amadeus von Savoyen, der sich Felix V. nannte, aber fast nirgends anerkannt wurde. Frankreich nahm 1438 in der pragmatischen Sanktion von Bourges die Reformdekrete des Basler Konzils mit einigen Abänderungen an und erkannte E. als rechtmäßigen Papst an. Das Deutsche Reich entschied sich zunächst für die Neutralität im Streit zwischen Papst und Konzil, nahm aber 1439 in der sog. Mainzer Akzeptionsurkunde die Reformbeschlüsse an.

Fast alle neutralen Staaten gingen im Lauf der vierziger Jahre zu Eugen über. Es gelang der Kurie, auch Friedrich III. auf die Seite des Papstes hinüberzuziehen. Auf dem Krankenbett unterzeichnete E. am 5. und 7.2. 1447 die Fürstenkonkordate, Vereinbarungen mit Friedrich III., 3 Kurfürsten und 9 Reichsfürsten, wodurch er unter bestimmten Bedingungen den konziliaren Bestrebungen Zugeständnisse machte, die Beschlüsse von Basel bestätigte, die Absetzung der Erzbischöfe von Köln und Trier zurücknahm und die in Deutschland während der Neutralität vorgenommenen Pfründenbesetzungen genehmigte. Darauf gaben die deutschen Fürsten ihre Neutralität auf, erkannten E. an und leisteten ihm auf dem Sterbebett durch ihre Gesandten Obödienz.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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NUMERIANUS

hallo!

vielen dank für die superschnellen antworten - ich bin völlig von den socken - eine papstbulle in einem kleinen örtchen im westlichen niederösterreich - wie die wohl da hingekommen ist ?
sind solche päpstlichen schreiben nicht nur an große bischofssitze und städte mit hohen würdenträgern gegangen?
sehr interessant wäre für mich noch ob es eugenius der III oder der IV ist - kann man das ev. an gewissen stilmerkmalen erkennen?

gruß und gut fund!!!

stratocaster

Ich kann zwar nichts konstruktives beitragen,
aber ich finde, dass das ein ganz ganz toller Fund ist  :cool1: :cool1:

Ob´s der Pflug zerteilt hat, oder ob die Bulle bewußt halbiert wurde ?
Um etwas wieder ungültig zu machen ?

Weiß dazu wer was ?

Gruß  :hacker: :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Gratian

ZitatOb´s der Pflug zerteilt hat, oder ob die Bulle bewußt halbiert wurde ?

Mag sein das sie genau am Fadenkanal auseinander gebrochen ist...ein Bild der Bruchseite wäre hilfreich.


Zitateine papstbulle in einem kleinen örtchen im westlichen niederösterreich - wie die wohl da hingekommen ist ?

Mit den Bleibullen waren wie gesagt päpstliche Erlasse gesiegelt. Die päpstlichen Dokumente sind im gegenwärtigen offiziellen Sprachgebrauch als litterae apostolicae bekannt, wobei sich die einzelnen Urkundenarten durch beigefügte Wörter unterscheiden, z.B. litterae in forma brevis.

Weitere Varianten sind: Litterae gratiae (Gnadengewährung), litterae iustitiae (Anordnung oder Entscheidung bei gerichtlichen Angelegenheiten), litterae communes (Urkunden, die üblicherweise vor dem Papst gelesen werden konnten, wie Supplik und/oder Konzept und/oder Mundum), litterae dandae (Urkunden, die ohne Lesung erlassen werden), litterae cum serico (Urkunden mit Siegel an Seidenfäden), litterae cum filo canapis (Urkunden mit Siegel an Hanffäden).

Der Ausdruck bolla, der ursprünglich nur das Bleisiegel meinte, wurde im 13. Jh. auf eine spezifische Urkundenart übertragen und war von den Zeitgenossen schon lange für alle Urkunden mit Bleisiegel verwendet. Breven dürfen nicht als Bullen bezeichnet werden. Und umgekehrt ist der Ausdruck Breve für Urkunden vor dem Jahr 1400 anachronistisch. Heute bezeichnet die offizielle Sprache der Kurie, wie sie sich seit dem letzte Jahrhundert entwickelt hat, die bolla als constitutio (Bullen im engeren Sinne), litterae apostolicae sub plumbo datae (wissenschaftlich litterae) oder litterae decretales (Konsistorialbullen) und die Breven als litterae apostolicae. Der Brief mit eigenhändiger Unterschrift des Papstes wird chirographus genannt. (Quelle: Vatikanisches Geheimarchiv)

Daraus kann man erkennen das es seine Vielzahl von Schreiben gab von der diese Bulle stammen könnte... dennoch ein bemerkenswerter Fund wie Bert richtig feststellt.

Zitatsehr interessant wäre für mich noch ob es eugenius der III oder der IV ist - kann man das ev. an gewissen stilmerkmalen erkennen?

Wenn man Vergleichsstücke der Eugenischen Bullen hätte ließe sich evtl eine Stempelgleichheit nachweisen....
da müsste man mal einen Archäologen fragen ...


Gut Fund!   :engel:
Gratian

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baldur

Diese Papstbullen werden keineswegs selten gefunden. Auch bei offiziellen Ausgrabungen in Deutschland und Österreich kommen sie ab und zu mal zum Vorschein. Während des ersten Schwenkfestes hat Denarius ebenfalls ein mittig gebrochenes Exemplar entdeckt. Der obige Link beweist die Hypothese das diese Funde keine große Besonderheit darstellen.

nobody

Zitat von: baldur in 13. März 2007, 08:01:33
Während des ersten Schwenkfestes hat Denarius ebenfalls ein mittig gebrochenes Exemplar entdeckt.

Ach Andreas, mußt du immer in offenen Wunden stochern  :zwinker:
Markus und Albert hatten am Samstag bekundet, das es dieses
Jahr auch nichts wird  :heul:  :heul:  :heul:
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

Gratian

ZitatDiese Papstbullen werden keineswegs selten gefunden

Ein "bemerkenswerter Fund" besagt ja nichts über die Häufigkeit. Natürlich werden Papstbullen immer wieder bei Ausgrabungen und auch manchmal von Sondlern gefunden. Ich hatte leider noch nie das Glück und ich kenne nur wenige die es hatten.  Hier im Forum wurde bisher eine hergezeigt...   :hacker:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,14949.0.html

auch das spricht dafür das es nicht so oft vorkommt.  :idee:

Wie ich schon sagte gab es unzählige Papsturkunden und im Laufe der Jahrhunderte gingen diese bei Kirchen-, Klöster-, Burgzerstörungen oder im Zuge der Sekularisation und Bilderstürmereien bzw. kriegerischen Auseinandersetzungen aller Art verloren und es ist immer wieder bemerkenswert wenn ein solches Stück auftaucht und hier gezeigt wird. Anders als z.B. Tuch-, Dünge- oder Saatgutplomben wurden diese Bleisiegel zumindest nicht als Abfall behandelt und entsorgt.... 

Insofern darf sich NUMERIANUS durchaus freuen und dem Stück in seiner Sammlung einen Ehrenplatz geben.  :engel:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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NUMERIANUS

hallo!

interessant wäre für mich noch zu wissen ob solche päpstliche schreiben nur an hohe geistliche und weltliche würdenträger gesandt wurden oder auch an kleine pfarrkirchen oder sonstiges "niederes volk" ??

gruß und gut fund!

NUMERIANUS

hallo!

nach stundenlangen recherchen und betrachten vieler päpstlicher bleibullen im internet bin ich mir immer noch nicht sicher ob es Eugenius der III oder der IV ist.
in dem örtchen wo ich diese bulle gefunden habe bin ich damit auf sehr grosses interesse gestossen - am wochenende werde ich mir den acker nochmals genau vornehmen um die 2. hälfte zu finden (chancen 0,001 % ??)

von den papstnamen kann es tatsächlich nur der Eugenius sein - wer kann mir helfen ob 12 jhdt oder 15 jhdt???

gruß und gut fund!

Hase

Das Bild oben enthält ja eine Bulle der Uni Rostock.
Vielleicht da mal anfragen, ob es ein detailierteres Bild gibt?

:idee:
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Gratian

Auf Hases Bild erkennt man, dass die 4 von Eugen IV mit 4 I also IIII geschrieben wurde.

Also das Stück scheint in der Tat mittig gebrochen zu sein...m.E. reicht der Platz für 4 I nicht aus...wie diese Fotomontage auch erkennen lässt. Ich würde auf Eugenius den 3 tippen. Aber genau kann man das erst anhand von Stempelvergleichen sagen.

Der rechte Teil müsste in der oberen Reihe die Buchstaben GEN, in der Mittleren ein Leerzeichen oder Punkt und PP und in der unteren drei I und einen Punkt aufnehmen können das ist m.E. zu viel, also eher schon zwei II und der Punkt.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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