kleiner Bleianhänger mit Glasperle

Begonnen von Robert, 16. Juni 2014, 19:07:27

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Robert

Servus,

hab diesen kleinen Anhänger gefunden und mich gewundert, daß innen
eine kleine Glasperle eingeschmolzen ist. Die Perle ist aus dunklem Glas
welches leicht opalisiert. Ist die kleine Öffnung absichtlich oder nur ein
Gußfehler ?  
Aber warum, überhaupt diese Einschmelzung gemacht wurde? Wenn bei
Bleikugeln aus Materialgründen ein Stein mit eingegossen wir, ist das
verständlich.
Länge 17,3mm; D 9mm; 2,47 Gramm

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

insurgent

WOW, schöner Anhänger, würde das Stück aus dem Bauch heraus ins MA datieren :super:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Nanoflitter

Mei erster Gedanke ist ein Blei-Tischdeckenbeschwerer von der Oma. Das Glas sollte sicher nicht zu sehen sein.

Gruss...

Robert

Zitat von: insurgent in 16. Juni 2014, 20:03:01
WOW, schöner Anhänger, würde das Stück aus dem Bauch heraus ins MA datieren :super:

Servus,

könnte gut sein, der Kontex ist römisch bis 13 Jhd. Hast Du keine Idee,
warum man die die Glasperle eingießt ? Könnte es auch eine Devotionalie
sein ?


Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Robert

Zitat von: Nanoflitter in 16. Juni 2014, 21:49:03
Mei erster Gedanke ist ein Blei-Tischdeckenbeschwerer von der Oma. Das Glas sollte sicher nicht zu sehen sein.

Gruss...

Servus,

ich denke, daß dies schon aufgrund des geringen Gewichtes keinen Sinn
macht !
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, daß bei dieser Größe mit Blei
gespart werden mußte.

Ro
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Nanoflitter

Lassen wir mal stehen, das die Glasperle nicht zu sehen sein sollte. Dann ist an dem Ding nichts mehr schön.
Es ist grau, ohne Muster, aus Blei und hat einen Aufhänger. Das ist kein Schmuck, es sei denn es war mal angemalt.

Gruss...

insurgent

Ich kenne aus dem MA recht viel Bleischmuck, auch mit Glaseinlagen.

Blei galt als Gottgefällig. Könnte mir bei dem Stück gut vorstellen, dass das Glas sichtbar war, warum sollte man es sonst eingießen :nixweiss:

Aber es kann natürlich auch jünger sein

Hier mal ein Bleiring mit Glaseinlage von mir
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Robert

Zitat von: insurgent in 17. Juni 2014, 12:59:43
Ich kenne aus dem MA recht viel Bleischmuck, auch mit Glaseinlagen.

Blei galt als Gottgefällig. Könnte mir bei dem Stück gut vorstellen, dass das Glas sichtbar war, warum sollte man es sonst eingießen :nixweiss:

Aber es kann natürlich auch jünger sein

Hier mal ein Bleiring mit Glaseinlage von mir

danke für Deine Erklärung, sie ist sehr plausibel. Für mich ist es eine Designerstück.

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Gratian

Aufgrund der Maße und der Form würde ich spontan zwei Funktionen einfallen

1) Amulettanhänger

2) Teil eines bäuerlichen Trachtenschmuckes

Einen direkten Devotionalienhintergrund sehe ich nicht. Es fehlt auch jegliche religiöse Symbolik.

Zu 1): Amulette mit Steinen oder Glasperlen gibt es zu Hauf. Meistens nehmen sie Bezug auf die vermeindliche Kraft des Steines  (z.B Bergkristall, Bernstein , Karneol usw. usw.) oder es geht um die Form ( z.B. Muschel = Vulva, das Auge = Augenamulett). Verwendet wurde fast alles neben Edelsteinen und Halbedelsteinenn auch Tierzähne, Natternzungen (fossile Haizähne), Nüsse, Korallen, Bohnerz ja sogar menschliche oder tierische Gallensteine und Meteoriten.Die Fassung war aber meistens edler also überwiegend aus Silber. Blei und Glas weisen auf eine eher einfache Herkunft. Wobei Blei ja als magisches Metall galt und noch immer gilt.Man müsste sich mal genau anschauen ob die Öffnung bzw. deren Form aus der die Glaskugel herausschaut bewusst so gewählt ist oder zufällig entsstanden ist.

zu 2) Es gibt Bilder von Trachtenschmuck der z.B. an hauben getragen wurde/wird bei dem auch kugelförmige Anhänger vorkommen. Mit dem Glas ergibt das eine interessanten Optik
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Robert

Servus Gratian,

wieder mal eine tolle Erklärung mit der man neue Gedanken spinnen
und so weitere Möglichkeiten entdecken kann.

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Gratian

Vielleicht fotografierst du den Anhänger einfachmal hängend damit man sich ein genaues Bild machen kann und den Ausschnitt mir dem Glas als Makro damit man sich die Ränder ansehen kann.Man müsste auch noch das verdickte Ende (der Knubbel unten) ins Gesamtbild rücken da das m.E. nicht Herstellungsbedingt sondern ein Zierelement ist.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

hargo

#11
Zitat von: insurgent in 17. Juni 2014, 12:59:43
Blei galt als Gottgefällig. Könnte mir bei dem Stück gut vorstellen, dass das Glas sichtbar war, warum sollte man es sonst eingießen :nixweiss:


Wenn Blei gottgefällig war, sollte es das Motiv auch sein. Auf diese Weise ließe sich ggf. der Heilige Geist in Form einer Flamme, oder Herz Jesu darstellen. Vielleicht ein Rosenkranz Anhänger?

mfg

Robert

#12
Servus,

hab das Foto vergrößert und hoffe, daß man so mehr sehen kann.
Das mit der Flamme und Herz Jesu ist ein interessanter Gedanke !
Ein Rosenkranzanhänger ist von der Größe her eine Möglichkeit.
Wenn das zutrifft, könnte man es zu den Devo´s einordnen.
Das Alter einzuschätzen wird sicher problematisch bleiben ???
                   
                         "Oben schon erwähnt"

Die Fundgegend wurde von den Römer bis ins Mittelalter bewohnt.


Danke für Eure Bemühungen.

Grüße Robert :winke:
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