tiefblaue perle

Begonnen von etrusker2, 20. Juli 2013, 13:11:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

etrusker2

kann mir jemand sagen aus welcher zeit diese schöne perle kommt? war ein ackerfund wo vorwiegend mittelalter kommt.

etrusker2


insurgent

Schöne Perle, aber die Form kenne ich so nicht aus der Frühzeit. :nixweiss:


Meine Bodenfunde werden gemeldet

Heino


Ähnliche Form und Verzierungsart  bei " U. Koch, Polychrome Perlen in Württemberg/Nordbaden Tafel 12 " . Dann wäre die Zeitstellung wohl 7. Jahrh.
Heino

etrusker2

oh ...danke heino
hast du vlt eine abbildung ? googel wird mich warscheinlich nicht weiterbringen.

thovalo

#5
 :-)

Da würde ich mit gehen können.
Vielleicht eher noch später und zwar Ende des 8. bis 9.  Jh. n. Chr.

Wäre mit den entsprechenden Mosaikperlen als Importe aus Ägypten synchronisierbar.
Die erreichten Europa in der Zeit Karls des Großen über das schwarze Meer und den Handel über Byzanz.


lG Thomas  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

etrusker2

wow...danke leute :super:.So alt hätte ich sie nicht eingeschätzt.Umso mehr freu ich mich !

falls noch wer was bildliches hätte, wäre das ne runde sache.

thovalo

Zitat von: etrusker2 in 22. Juli 2013, 18:45:53
wow...danke leute :super:.So alt hätte ich sie nicht eingeschätzt.Umso mehr freu ich mich !

falls noch wer was bildliches hätte, wäre das ne runde sache.

Es gibt eine episch ausführlich gefasste Publikation zu den Importen in karolingischer Zeit.
Ob die auch die polychrom verzierten tonnenförmigen Perlen mit einbezieht hab ich nicht auswendig drauf.

Dein schöner Fundbeleg erinnert mich daran.

Ich fand eine der extrem raren aus Kreissegmenten von Mosaikglasstäben zusammen gesetzten tonnenförmigen ägyptischen Prachtperlen die durch eine Intervention Karls des Großen in Richtung Bagdad nur über wenige Jahrzehnte hinweg bis nach Europa gelangt sind. Daher konnte ich mich mit den Perlen dieser Zeit etwas intensiver auseinander setzen.

Da muss ich die Tage mal nach der Publikation suchen wenn ich sie noch habe.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Sehr spannend Leute,

ich bitte um mehr Input.  :popcorn:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Silex

Mir kam das auch- rein von der Form her- wie eine frühmittelalterliche Tonnenperle vor.
Aber für einen  Ackerfund ist dieser Erhaltungszustand illusorisch
meint
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

etrusker2

bei strömenden regen wunderbar freigespült :glotz: und selbst gebückt :prost:

wobei ich so einen erhaltungszustand bei einer perle sooo aussergewöhnlich nicht finde.

Sprotte

Zitat von: Silex in 22. Juli 2013, 21:26:26
Aber für einen  Ackerfund ist dieser Erhaltungszustand illusorisch

Hallo Edi,

ich bin entsprechend meinen eigenen Erfahrungen mit dem Erhaltungszustand von Glasperlen, die ich von Ackerflächen aufgelesen habe, anderer Meinung. Einige meiner Funde, die zeitlich (falls überhaupt näher bestimmbar) einerseits etwa dem 1.-3. Jahrhundert ("germanische" Glasperlen) und anderseits dem 9./10. Jahrhundert ("mittelslawische" Glasperlen) sind zwar durch Ackerbaugeräte beschädigt bzw. liegen nur noch als Bruchstücke vor, andere jedoch sind (fast) völlig unversehrt. Die Erhaltung des Glases selbst ist in jedem Fall gut bis sehr gut ohne irgendwelche Anzeichen eines korrosiven Zerfalls, was neben der Glaszusammensetzung sicher auch an den nahezu huminsäurefreien Sandböden bei mir liegen mag.

Viele Grüße
Sprotte

etrusker2

mir stellt sich die frage, was silex damit sagen will? dass ich die am mittelaltermarkt gekauft hab und sie als fund hier einstell?  :nixweiss:

wie dem auch sei...die perlen die ich finde sind zum glück meist unbeschädigt und wie neu.

thovalo

Zitat von: etrusker2 in 22. Juli 2013, 22:33:24
bei strömenden regen wunderbar freigespült :glotz: und selbst gebückt :prost:

wobei ich so einen erhaltungszustand bei einer perle sooo aussergewöhnlich nicht finde.


................  selbst gebückt finde ich PRIMA !   :super:    :narr:

Meine eine ist schon deutlicher angegriffen.
Insbesondere die Farbe GRÜN hat sich nicht besonders gut gehalten.

Mit der Grundfarbe blau sind aus Europa etwas über 300 Stücke in verschiedenen Ausführungen bekannt.
WEIL hier aber Segmente zusammen gesetzt wurden die wiederum in Mustern aus Bündeln von Glasstäben gestaltet worden sind
hatte die Korrosion auch deutlich ausgeprägte Ansatzpunkte.

lG Thomas   :winke:


Die Bilder sind schnell geschossen ..... nicht allzu scharf und könnten besser ausgeleuchtet sein.  :besorgt:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

etrusker2

danke thomas....deine ist allerdings ein ganz anderes kaliber. :staun:
auch von der machart ganz anders.


Silex

Danke Sprotte! Das mag wirklich an unseren Böden hier liegen. Sehr sauer und sehr gneisglimmerig.
Deswegen sehen die Glasfunde hier immer sehr desolat aus.
Und "etrusker"...ich will überhaupt nichts damit "sagen"...außer dass ich dir meine (früher schrieb ich meist noch dazu : "hiesige") Erfahrung mitteilen wollte.
HG
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

etrusker2

schon gut "silex"...las sich nur etwas seltsam.

Lojoer

Hallo etrusker,
was mir ab Deiner wirklich schönen Perle nicht gefällt ist Naht, die sich über die ganze Perle hinwegzieht.
Die Perle kann somit nicht im Glasfluss über einen Stab gedreht worden sein.
Tja, was will ich damit sagen? Ich kann mir nur vorstellen, dass sie gepresst wurde. Soweit mir bekannt wurden, Perlen erst in der Neuzeit gepresst.
Täusche ich mich ?????????

Gruß Jörg

etrusker2

hallo jörg
zuerst dachte ich auch dass es eine naht sei...aber wenn man mit der lupe rangeht, sieht man dass das ineinander übergeht..hmmm wie soll ich es erklären.
Hab ja auch schon perlen mit einer naht in der hand gehabt...aber die ist irgendwie anders :nixweiss:
Aber vlt ist ja auch der grat sehr fein säuberlich geglättet worden?
Ich versuch mal noch bessere bilder zu machen.

Lojoer

Hallo etrusker,
was mich hauptsächlich interessiert ist ein Bild der vermeindlichen Naht.
Normalerweise müsste die Glasfadenauflage um die Perle geschlossen bzw. spiralförmig herumgehen.
Als Beispiel mal eine Kette mit von mir hergestellten Perlen.
Gruß Jörg

Levante

#20
Ein spiralförmiger Verlauf der Linien ist bei dieser Perle zumindest nicht zu erkennen. Eher eine zu einem Kreis (Perle) zusammengelegte Wurst.

Was dann doch wohl eher für gepresst und neuzeitlich spräche.

LG


Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

etrusker2

ihr habt recht...keine linie geht durch.Ist wohl doch neuzeitlich.
Schade schade :besorgt:

@ jörg...wow respekt vor deiner arbeit!!!!!!!!!!!

Ich stell mal gleich paar glas kuriositäten ein :zwinker:...von verschiedenen äckern  

hier fängts eh gleich zu regnen an und somit fällt der geplante see besuch ins wasser :nono:

Heino

Gerade diese " Naht " ist bei den gezeichneten Perlen in der Publikation von U. Koch  gut zu sehen. Die Perle ist nach meiner Meinung frühmittelalterlich. Beim  Jahrhundert herrscht aber etwas Spielraum, da stimme ich Thomas zu. Wie die genaue Produktionstechnik dieser Mosaikperlen war ist aus dem Text nicht zu entnehmen. Die " Naht " ist aber keine Pressnaht.
Gruß Heino

etrusker2

 :friede:
hi heino und jörg u.edi
was macht ihr denn mit dem armen danny??
himmelhoch..zu tode betrübt...himmelhoch :narr:

wäre es dir möglich, von der puplikation mal was abzufotografieren?





Lojoer

Hallo Heino,
kannst Du die Publikation von U.Koch genauer benennen.
Gruß Jörg

Signalturm

Für alle die an Perlen ein Interesse haben,hier eine Seite aus dem Netz. http://www.dasglasperlenuniversum.de/
Finderglück ist Finderlohn genug.

Heino

Hallo Perlenfreunde,
leider muss ich gestehen dass ich das Anhängen von Bildern noch lernen muss. Das Buch heißt : Perlen    Archäologie, Techniken, Analysen
Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte Band 1  Habelt Bonn 1997
Wenig Zeit, Gruß Heino