Scherbe mit Muster

Begonnen von archfraser, 20. April 2012, 12:53:05

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

archfraser

Hi

Könnte mir jemand bei dieser Scherbe behilflich sein?
Auf dem Acker wo ich sie fand gibt es eigentlich nur Neuzeitfunde.
Anfangs hatte ich die Scherbe ebenfalls als solchen eingestuft, bin mir aber mittlerweile gar nicht mehr so sicher.
Kennen tu ich dieses Muster allerdings überhaupt nicht, aber ich weiss dass es hier wahre Spezialisten für solche Probleme gibt! :-D

Bedanke mich schon mal im Voraus,
archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Heino

Das ist eine mit Rollrädchen verzierte karolingische Scherbe.Scheint hart gebrannt zu sein, innen sieht man gut die Drehrillen.
Gruß Heino

Levante

Zitat von: Heino in 20. April 2012, 14:14:36
Das ist eine mit Rollrädchen verzierte karolingische Scherbe.Scheint hart gebrannt zu sein, innen sieht man gut die Drehrillen.
Gruß Heino

Rollrädchen ist noch lange nicht unbedingt karolinisch.

Unser Thomas kann dir da sicherlich schöne Beispiele zeigen, wo so noch im 13. Jahrhundert im Rheinland die Grauware verziert wurde.

Und wenn du den Scherben aus karolingisch einstufen kannst, schön, ich könnte es jedenfalls nicht.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Heino

Nach meiner Erfahrung hat die hochmittelalterliche Keramik nicht diese ausgeprägten Drehrillen auf der Innenseite. Außerdem scheint das Dekor relativ großflächig zu sein, soweit ich es erkennen kann. Bei mir, südliches Rheinland, ist die Rollstempel verzierte Keramik des Hochmittelalters grober.

thovalo

Sei wie es sei, ist hier ja auch alles nur auf die Sichtung von Fotos ausgerichtet.  :glotz:

Die Feinheit der Magerung, das Dekor und auch die Innenrillen lassen, so wie abgebildet, eine frühere Zeitstllungzumindest nicht ausschließen!

Dabei sind Einzelfragmente, wenn sie denn karolingerzeitlich oder noch früher datieren sollten, im Grunde wenig aussagefähig.
Erst wenn sich auf einer Flur so um die 20 klar ansprechbare Belege aus diesem vorhochmittelalterlichen Zeitrahmen finden wird es interessanter!

Zahlenmäßig darunter liegt dann der "allgemeine Fundschleier" mit zu viel Wenn und Aber!

glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

archfraser

Bestätigung vom Archäologen:
Die Scherbe ist mittelalterlich!
8./9. Jh. - um 1200 n.Chr.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Levante

Ok,

das beruhigt mich, auch dier Archäologe wollte sich nicht festlegen.

Auch wenn ich mittlerweile eher an die frühere Datierung glaube.

Die starken Drehrillen habe ich bei der Durchsicht der Vergleichskeramik, fast ausschließlich, bei den früheren Exemplaren gefunden.

Bis auf einen kleinen Töpferort in Mittelhessen, der hat so was noch im 14. Jahrhundert gemacht.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)