Guten Abend,

anbei mehrere Fotos eines Scherben. Ich meine, es könnte sich dabei um das Stück eines "Putzhaftziegel" handeln? Aber welche Zeitstellung? Ist recht grob verarbeitet. Weiteres entnehmt ihr bitte den Fotos.

Gefunden wurde das Teil an einer Stelle inmitten von Feldern, wo Schutt und Aushube abgeladen worden sind. In unmittelbarer Nähe befinden sich römische Fundstellen.

Grüße,
domino

Die Rillen wurden normal mit einem Kamm eingebracht. Dein Ziegel sieht eher gepresst aus, eher ein Dachziegel modernerer Art.
Gruss...

Wie Nanoflitter bereits geschrieben hat, handelt es sich um einen relativ modernen Ziegel.

Alles klar, herzlichen Dank euch beiden.

Drück Mich...

...LochziegelLochziegel...

Danke auch Dir, Levante, für die Antwort.

Anbei noch drei Teile, von denen Heimatpfleger meint, es könnte sich um römischen Putz handeln, was auch meine Vermutung war. Irritiert hat uns beide die Erhaltung der roten Farbe, besonders beim ersten Stück. Was meint ihr?

Viele Grüße,
domino

Na ja, wenn der Fundort ein anderweitig bestätigter Röm. Siedlungsplatz ist, könnt was dran sein. Ansonsten hab ich selbst noch solchen Putz an den Wänden, Stichwort "Ochsenblut", Anfang 20.Jh, mein Bauschutt sah dann ganz ähnlich aus. Da müsste man schon ganz genau reinschauen, chem. oder anderweitig analysieren... wenn sonst nichts vorliegt. Gruss...

Huhu,

für römisch und vom Acker erscheint mir die Färbung doch noch etwas zu kräftig und zum anderen scheint es sich um einen recht harten Estrich zu handeln, was meiner Meinung nach eher für Modern spricht.
Wenn ich an römischen Wand verputz denke sind die Farben eher ausgeblichen, zumindest wenn es sich um Ackerfunde handelt. Und der Mörtel ist eher weich bis bröselig.

Danke vielmals für eure Meinungen! Ganz lösen wird sich das Rätsel wohl nie. Der Fundort ist der selbe wie schon oben erwähnt: Eine Stelle, wo Aushub abgelagert wurde. In der Nähe (ca. 400 m Luftlinie) eine Villa Rustica...

Hallöchen,

da es zum Thema passt, poste ich das Bild hier. Dieses mal bin ich recht davon überzeugt, dass es sich hierbei um römischen Mörtel handelt. Ist ein Ackerfund; von der Konsistenz sehr bröslig. Könnt ihr mir meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße,
domino

Weder noch!

Es hätte mehr Basis wenn Du eine Keramikkonzentration römischer Keramik hättest mit dazwischen auftretenden Ziegeln oder Steinen mit anhaftenden Mörtel.


lG Thomas   

Hallo thovalo!

Sorry, ich habe vergessen zu erwähnen, dass es sich beim Fundacker um den Standort einer Villa Rustica handelt.
Vor Ort gab es besonders bei der letzten Begehung eine Konzentration an Ziegelmaterial und Tuffstein.

Beste Grüße,
domino

Na dann .......  Baumaterial! 

  Danke dir!

Moin,

was ich momentan noch nicht so ganz verstehe ist, wenn du die Villa Rustica begehst, dann musst du doch auch Gefäßkeramik finden, möchtest du uns diese etwas vorenthalten? 

Hallo,

von einer römischen Stelle im Rheinland kenne ich derartige Fragmente. Farbige Putzstücke mit sehr guter Farberhaltung wie in Antwort 5 gezeigt finden sich jedes Jahr nach dem Pflügen. Der Träger ist sehr leicht und zerfällt, der Witterung ausgesetzt, relativ schnell.
Es findet sich dort auch Gebrauchskeramik.
Metallfunde deuten auf das 3/4.Jh.
Die Stelle ist den Archäologen bekannt, es wurde aber bisher nicht gegraben.

Gut Fund

Undertaker

Hallo,

danke auch euch beiden. Für mich als eindeutig römisch zuordenbare Keramik habe ich bei der letzten Begehung nicht gefunden. Dafür einige Fragmente grober, schwarz-grauer Keramik. Die Fundstelle wurde nicht erstmals von den Römern besiedelt, für die Fundstelle sind auch neolithische Fundstücke belegt.

Ich werde heute im Laufe des Abends mal Fotos davon einstellen (Levante: hätte ich sowieso gemacht, hatte aber dafür leider noch keine Zeit).

Bis dahin viele Grüße,
domino

Das Problem,insbesondere auf intensiv besiedelten Flächen im Rheinland ist, dass es kaum unvermischte Plätze gibt und die heute noch bewirtschafteten Flächen oft herausragende fruchtbare Lagen sind die vom Neolithikum an bewirtschaftet und immer wieder neu aufgesucht worden sind.

Es wurde auch in erheblichen umfang Erdreich verlagert, worüber es auch fachlich fundierte Studien und Arbeiten gibt. Insofern deutet Baukeramik, Mörtel und Putz plus Keramik, sei sie auch römisch, nicht selbstverständlich gesichert auf einen Siedlungsstandort hin.


lG Thomas 

Hallo Thomas,

bei mir geht es um einen Fundplatz in Bayern. Dieser wurde in den 50er- bzw. 60er-Jahren schon wissenschaftlich untersucht und anschließend wieder dem Pflug überlassen. Sicher ist es so, dass dort seitdem schon viel Fundmaterial aufgesammelt wurde.

Trotzdem muss ich sagen, dass die dort vorzufindende Masse an Ziegeln zweifelsohne keineswegs alles römisch ist. Viele der Ziegel sind definitiv neuzeitlich einzuordnen. Dieses Problem, das Ausbringen von Bau-Schutt in Äcker ist gerade in meiner Region - und auch meinen Recherchen zufolge - in ganz Bayern ein größeres Problem. Von dieser Praktik machte man gerade in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts - wie mir berichtet wurde - gerne Gebrauch. Die hohe Konzentration an aufgepflügtem Tuffstein dahingegen scheint mir ein deutliches Indiz für römischen Einfluss zu sein.

Viele Grüße,
domino

P.S.: Letztes Jahr habe ich am gleichen Fundplatz durchaus Gebrauchskeramik (Terra Sigillata, Rätische Ware) gefunden.