Blaue Glasperle und Ösenperle, Alemannisch oder merowingerzeitlich?

Begonnen von Levante, 06. März 2017, 13:15:19

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Levante

Guten Morgen,

anbei zwei Perlen aus blauem Glas. beide entstammen der selben Grube. die eine perle wurde mittlerweile als Ösenperle bestimmt, dass Alter ist leider noch nicht geklärt, ob nun Alemannisch oder merowingerzeitlich?

Im Netz habe ich leider bislang nichts identisches gefunden, die gezeigten Ösenperlen haben meist eine nicht so feine Ausarbeitung, daher hoffe ich auf eure Hilfe.

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Carolus Rex

Hi

Die Ösenperle ist ja echt der Hammer.
Tolles Stück.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Nanoflitter

Für die normale Perle bekommst du sicher keine Ansprache, die mit dem Henkel schaun wir mal, schöne Sachen! :super: Gruss...

Levante

Zitat von: Nanoflitter in 06. März 2017, 13:46:02
Für die normale Perle bekommst du sicher keine Ansprache, die mit dem Henkel schaun wir mal, schöne Sachen! :super: Gruss...

Die "Normale Perle" passt sehr gut zu einer Kette mit Ösenperlen, da diese zum Teil auch aus normalen Perlen bestand. Sollte also über die Ösenperle zu datieren sein.  :smoke:
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Nanoflitter

Bei Oberflächenfunden? :-D Mehr wie vermutlich geht da nicht. Es sei denn, du stellst die selbe Glaszusammensetzung fest. Gruss...

Sprotte

Hallo,

einfache kobaltblaue Perlen entziehen sich - wie auch hier in diesem Forum bereits mehrfach angesprochen worden ist - einer (genauen) Datierung. Die blauen Ösenperlen (Typ 84a/b) jedoch - ich kenn diese als achterförmige Perlen (von "8" - siehe Umriss) - lassen sich recht genau datieren (ich habe selbst ein Bruchstück davon in Nordwestmecklenburg gefunden): "Die am meisten verbreiteten blauen Anhänger vom Typ 84 kommen ausschließlich in den jüngeren Stufen der späten Kaiserzeit und in Stufe D vor ..." (nach M. Tempelmann-Maczynska: Die Perlen der römischen Kaiserzeit und der frühen Phase der Völkerwanderungszeit im mitteleuropäischen Barbaricum. Verlag Philipp von Zabern, Mainz (1985)).

Viele Grüße
Sprotte

Levante

Zitat von: Nanoflitter in 06. März 2017, 14:32:53
Bei Oberflächenfunden? :-D Mehr wie vermutlich geht da nicht. Es sei denn, du stellst die selbe Glaszusammensetzung fest. Gruss...


Ich sage nur Grubenfüllung.  :dumdidum: :zwinker:
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Sprotte

Ich habe das angegebene Standardwerk zwar als Buch. Es lässt sich jedoch auch - wenn wahrscheinlich auch nicht legal - herunterladen unter: http://www.archaeology.ru/Download/Tempelmann/Perlen.pdf

Viele Grüße
Sprotte

Sprotte

Und noch eine letzte Anmerkung zu den achterförmigen Perlen/Anhängern: Die Vorlagen bilden entsprechende/ähnliche Stücke aus Bernstein. Die "Kopien" aus Glas sind germanischem Geschmack entsprechend im Römischen Reich ausschließlich für das Germanische Barbaricum produziert worden.

Viele Grüße
Sprotte

Levante

Hi,

ja M. Tempelmann-Maczynska, hat mir mein Archäologe eben bei dem Telefonat ebenfalls empfohlen. Leider konnte ich mir diesbezüglich noch nichts ansehen. Danke für den Link.
Der Typ 84 ist aber nur bedingt meine Form? Was ich bislang gesehen habe, haben die Ösenperlen wirklich eher die Form einer 8, Öse und Perle haben in etwa dieselbe Größe.

Auf die ,,einfache Perle" müssen wir hier nicht weiter eingehen.


Gibt es hier im Forum einen Beitrag mit deinem Fragment?
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Nanoflitter

Zitat von: Levante in 06. März 2017, 14:38:21

Ich sage nur Grubenfüllung.  :dumdidum: :zwinker:
Dann versorg uns doch nicht häppchenweise mit Infos... :friede: Gruss...

Levante

So...,

ich habe nun etwas in der Arbeit gelesen.

Typ 84 passt also recht gut, auch wenn wir keine genaue Übereinstimmung haben. Stufe c1 (150–200 n. Chr.) bis D (375–568 n. Chr.), nicht wirklich eine genaue zeitliche Ansprache?
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Levante

So,

die Ansprache steht, mit freundlicher Unterstützung.  :Danke2:

Ösenperle TM 84b Datierung KZT C3- spätes 3./frühes 4. Jh.

LG

Patrick
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Nanoflitter


Levante

Auch dieser schöne Fund wird wohl demnächst publiziert.... :zwinker:
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