Gefäßboden - alt oder nur stark verwittert?

Begonnen von Rheinpirat, Heute um 11:32:03

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Rheinpirat

Hallo zusammen,

ich habe ein Gefäßbodenfragment gefunden und komme mit der zeitlichen Einordnung nicht ganz klar.

Durch die feine Magerung und aufgrund der Farbe wirkt es zunächst irgendwie mittelalterlich und unterscheidet sich dadurch von der ortstypischen Hafnerware des 15.-18. Jahrhunderts deutlich, selbst wenn diese ähnlich intensive Gebrauchsspuren aufweist. Es war innen mit einer Bleiglasur gelbbraun glasiert, was ja per se kein Ausschlusskriterium fürs Mittelalter sein muss. Außen sind keine Spuren einer Glasur erkennbar.

Prinzipiell könnte es auch in Richtung einer dieser typischen Milchkannen um 1900 für die Küchenhexe gehen. Die Vergleichsstücke, die ich hier vorliegen habe, sind aber deutlich gröber gemagert.

Könnte es wirklich mittelalterlich sein oder ist es möglich, dass es durch die offenbar intensive Nutzung nur den Anschein höheren Alters erweckt?

Vielen Dank schon im Voraus und einen guten Wochenstart

thovalo

#1
Moin!

Es ist graue Irdenware mit Flachboden und Innenglasur. Da ist man, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die hier aber nicht zutreffen, bereits in der Neuzeit.

Wenn man das noch genauer eingrenzen will muss man sich die Irdenware der Region in ihrer Historie näher ansehen. Dann ist auch so ein Stück gut einzuordnen.


Bei runden Flachböden denke ich zuerst immer an einen Topf. Die gab es in sehr vielen Variationen und Formaten. Kannen und Krügen sind schon seltener anzutreffen und daran würde ich dann sowohl den Boden wie auch die Wandung in etwas stärken Durchmesser des Scherbens erwarten.



lG Thomas  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Rheinpirat

Super, vielen Dank für die Rückmeldung!  :super:

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.