Wieso ist Suchen im Wald Verboten?

Begonnen von Da_Smo, 17. Juli 2009, 20:55:35

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Carolus Rex

------------Melden macht frei--------------

Augenauf!

im Wald zu sondeln ist eh nicht leicht-- wurzeln und steine vermiesen alles- da nehm ich lieber einen Baumwurzelteller in Augenschein, die liegen bei uns nach jedem sturm nur so rum.
Wenn ich an meine Kindheit denke: Was haben wir im Wald gegraben: Höhlen und Burgen gebaut, Steine aus dem Hang gebrochen, Feuergemacht!!, Fallen gebaut um gegnerische Banden zu ärgen, und nicht zu letzt haben wir unsere   Schätze vergraben ( Messer und Beile, Nägel, Hammer, Schüre, Kochtöpfe).
Schön wars.. ist aber schon 40 Jahre her-- heute wärs wohl verboten..

Dingo

Hallo ich bin hier ein Neuer
...und finde es sehr interessant wie hier auf eine normale Frage sehr unterschiedlich geantwortet wird. Fast Jeder hat hier schon seine vorgefasste Meinung und geht nicht einen Millimeter weit davon ab.
Argumente wie Zecken oder Sonstiges finde ich als Begründung auf ein Waldsuchverbot lächerlich. Beim Spaziergang auf den Wegen gehe ich die gleiche Gefahr ein. Sicherlich kann ich einen Wald nicht mit Löchern perforieren oder in seiner natürlichen Struktur zerstören. Da bin ich als auch als Naturschützer strickt dagegen. In manchen Waldstücken allerdings, würde es dem Wald guttun, wenn da etwas weniger Kronkorken, Coladosen usw. liegen würden. Die sammle ich nämlich dabei mit raus. Es kommt für mich auf den Sucher drauf an. Viele Autofahrer schmeißen auch die McDonaldstüte aus dem Fenster in die WalaPampa und streiten für den Naturschutz. Auch kann man Waldarbeiter mit Sondensuchern, die sich an gewisse Regeln halten, nicht gleichstellen. Die Maschinen walzen jeden Ameisenhügel über, ohne dass sich sogar der Förster darüber Gedanken macht. Verbote kommen dann immer zustande, wenn in einer Sache dumm gehandelt oder übertrieben wird. Wenn sich Jemand öfter mal in die Lage von Anderen einschließlich Tieren und Pflanzen versetzen würde, lägen wir richtig!

Denkt mal drüber nach...!


Grafschaft Mark

Ich denke Zollhund hat gesagt was Fakt ist und daran gibt es auch nichts zu diskutieren!
Jede Waldsuche zerstört archäologische Zusammenhänge!

Zecken als Begründung gegen die Waldsuche ist genau so ein Schwachsinn wie Entmüllung als Begründung dafür!
Wenn jemand Müll sammeln will dann soll er sich eine Müllzange nehmen, durch den Wald gehen und Kunsstoff etc. aufsammeln, was ich absolut unterstützen würde!


Metalle die im Wald liegen finde ich allerdings nicht dramatisch, da Metall ein Naturprodukt ist und dem Wald nicht schaden wird (auch wenn die Coladose dort mit sicherheit nicht hingehört....)



Bedaius

Hi,
muß mal mein Senf dazu geben "Waldfund = Situfund" stimmt nicht immer.
Es gibt genug stellen im Wald wo auch der Fund nicht in Situ , wo zb. starke Hanglage,(Abrutschung) und im Bergischen sogar sehr oft.
Grüße Bayern
Nicht das Gerät ist entscheidend sondern der Platz und Können.
Tesoro Tejon.
Danke meiner Lieben Frau für Ihre Geduld .
Viel Glück !

werter47

Hi ,
oder nach Neuaufforstungen,wenn nach dem Stubbenroden  für die Neuanpflanzungen mit dem Pflug ein Pflanzbett vorbereitet wurde.Ist sehr oft der Fall in Intensivforsten.Kann passieren,daß dabei z.B. Urnen ab oder ausgepflügt werden.(Kiefernforste in Mek/Pom)
Gruß Günter

gghs

bei uns haben sie im wald mit dem bagger einen waldweg
durch eine uralte wallanlage geschoben und anschliessend
dick aufgeschottert - es hat niemanden gekümmert, dass
dort sogar noch mauerreste sichtbar waren.....

Daniel

Zitat von: gghs in 17. Februar 2011, 12:36:29
bei uns haben sie im wald mit dem bagger einen waldweg
durch eine uralte wallanlage geschoben und anschliessend
dick aufgeschottert - es hat niemanden gekümmert, dass
dort sogar noch mauerreste sichtbar waren.....
Was wohl daran lag,daß das Denkmalamt nicht unterrichtet war.
Kommt leider auch viel zu oft vor,daß die Behörden untereinander
nicht miteinander kommunizieren! :irre:
Forstbehörde und Denkmalschutzbehörde mögen sich wohl nicht wirklich.
Hast Du irgendwie gehandelt oder bist Du auch
nur still gewesen und hast nur weggeguckt?
Ist zwar praktisch für den Waldbesitzer aber das Denkmal ist letztendlich hinüber!

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

JerryAC

Zitat von: Belenos in 18. Juli 2009, 08:04:24
Moin,

die Suche im Wald ist nicht verboten, es werden nur keine Genehmigungen (außer in RP und HE) für die Nachforschungen im Wald erteilt. Das angebliche Waldsuchverbot ergibt sich aus einer falschen Interpretation des Urteils vom OVG Lüneburg. In diesem steht nicht, dass die Suche im Wald verboten ist, sondern, dass die Denkmalschutzbehörden für die Suche im Wald keine NFG erteilen müssen - dürfen dürfen sie schon, siehe RP und HE.

Viele Grüße

Walter
IG Phoenix Rhein-Main

Das ist nicht ganz richtig Sondergenehmigungen werden in NRW auch ausgesprochen.

Gruss Jerry
Nur wer was findet, war auch unterwegs

mifomex


Lieber ein Sondelnder "Entdecker" der auch mal etwas melden kann, als Abrodung und Neuackerbau oder Aehnliches, und unwiederbringlich, zerstoerte und vergessene Bodendenkmaeler ! (von Leuten die sich mit dieser Materie meisstens nicht beschaeftigen und eben gar keinen Gedanken/bzw. Blick fuer Artefakte usw. haben )

..wie gesagt, "Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen"

oder wuessten wir etwas ueber die Himmelsscheibe von Nebra?

Hoffentlich kriege ich jetzt keins auf den "Deckel" ?! :dumdidum:

Gruss Sash :winke:

...uebrigens gehe ich in Deutschland ohne Sonde ueber die Aecker zum Suchen (hab naemlich keine), im Wald spekuliere ich ueber Unebenheiten des Bodens und wenn mir etwas Verdaechtig vorkommt informiere ich unseren ehrenamtlichen Kreisarchaeologen !
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Erdspiegel

Die Himmelsscheibe von Nebra ist diesbezüglich immer ein etwas halbseidenes Beispiel.
Der Mittelberg war,ist & bleibt Tätigkeitsgebiet der Archäologen.Früher oder später hätten sie mit Sicherheit auch das Scheibchen gefunden.Und dem Objekt wäre die Beschädigung durch unsachgemäße Bergung und alles weitere Tara erspart geblieben.
Die beiden Finder wußten um die Relevanz des Ortes;sicher waren sie nicht nur aus Verlegenheit des Nachts unterwegs.

Die Entdeckung des röm.Gefechtsfeldes am Harzhorn ist da schon ein anderer Fall.Das Terrain war der Amtsarchäologie zuvor noch nicht auffällig geworden.

Pfälzer

Zitat von: Erdspiegel in 02. März 2011, 02:27:03
Die Himmelsscheibe von Nebra ist diesbezüglich immer ein etwas halbseidenes Beispiel.
Der Mittelberg war,ist & bleibt Tätigkeitsgebiet der Archäologen.Früher oder später hätten sie mit Sicherheit auch das Scheibchen gefunden.Und dem Objekt wäre die Beschädigung durch unsachgemäße Bergung und alles weitere Tara erspart geblieben.
Die beiden Finder wußten um die Relevanz des Ortes;sicher waren sie nicht nur aus Verlegenheit des Nachts unterwegs.

Die Entdeckung des röm.Gefechtsfeldes am Harzhorn ist da schon ein anderer Fall.Das Terrain war der Amtsarchäologie zuvor noch nicht auffällig geworden.

Wieso gehst du eigentlich vom Mittelberg als Fundort aus ?
Jürgen

insurgent

Zitat von: Pfälzer in 02. März 2011, 17:37:24
Wieso gehst du eigentlich vom Mittelberg als Fundort aus ?

Weil die noch minimal erhaltenen Erdanfaftungen genau passen  :zwinker:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Bert

Welche archäologischen Untersuchungen gab es auf dem Mittelberg vor 2000?

Adios, Bert

Pfälzer

Zitat von: insurgent in 02. März 2011, 17:51:27
Weil die noch minimal erhaltenen Erdanfaftungen genau passen  :zwinker:

Das stammt in deinem Fall wohl von M..... persönlich ?  :zwinker:
Jürgen

-Dirk-

die Suche im Wald ist nicht verboten, es werden nur keine Genehmigungen
(außer in RP und HE) für die Nachforschungen im Wald erteilt.


Warum sollte ich in den Wäldern auch eine Genehmigung für die Suche nach Bodendenkmälern brauchen, wenn ich gar nicht nach Bodendenkmälern suche?

Das habe ich heute beim googeln in einem anderen Forum gefunden:

ich verfahre nach folgenden Grundsätzen:

die obersten 5-10cm der Bodendecke im Wald ist aus bodenkundlichen
Gesichtspunkten die sogenannte Streuauflage in welcher sich die aktuellen
Zersetzungsprozesse abspielen (Huminstoffe etc.).

Da sich in diesem Bereich auch die Nahrungsuche des Wildes abspielt,
gehe ich von einer gestörten Bodenschicht neueren Ursprungs (< 50 Jahre)
aus. Wenn ich in dieser Schicht etwas mit der Gartenschaufel
"zu Tage fördere" ist das ein normales Freilegen und kein graben.


Also dürfte ich doch in den Wäldern suchen, oder?

andreasluecke

Zitat von: -Dirk- in 09. März 2011, 13:33:00
Also dürfte ich doch in den Wäldern suchen, oder?

Nein. Außer dem Denkmalschutzgesetz regelt dies das Waldschutzgesetz, die verschiedenen Naturschutzgesetze usw. usf.
Ausnahmegenehmigungen sind aber ab und an möglich.


Du glaubst doch nicht, dass in Deutschland irgendetwas nicht bis ins kleinste gesetzlich geregelt wäre? Du als Theologe musst doch wissen, dass viele Glaubenssätze in Gesetze gegossen wurden. Ob richtig oder falsch sei dahingestellt....

Pfälzer

ZitatAlso dürfte ich doch in den Wäldern suchen, oder?
ZitatNein. Außer dem Denkmalschutzgesetz regelt dies das Waldschutzgesetz

Nach dem Landesforstgesetz Nordrhein-Westfalen (LFoG) ist die Suche im Wald nicht grundsätzlich verboten.  :glotz:

Und nach dem Denkmalschutzgesetz im Übrigen auch nicht.  :smoke:
Jürgen

andreasluecke

Zitat von: Pfälzer in 09. März 2011, 17:14:01
Nach dem Landesforstgesetz Nordrhein-Westfalen (LFoG) ist die Suche im Wald nicht grundsätzlich verboten.  :glotz:

Und nach dem Denkmalschutzgesetz im Übrigen auch nicht.  :smoke:

Ich habe nicht in einem Satz gesagt, dass es verboten ist!

Es ist genehmigungspflichtig.


Ohne Genehmigung ist es eben nicht erlaubt. Kommt verboten recht nahe...

JerryAC

Grundsätzlich ist es nicht verboten allerdings ist es nur unter ganz bestimmten Umständen erlaubt von den Behörden eine solche auszustellen......
aber schwierig allemal; da musst Du schon gute Argumente haben die eine Suche rechtfertigen bzw. eine Sondergenehmigung rechtfertigen.
Nur wer was findet, war auch unterwegs

JerryAC

Ich hoffe das die den Dirk kriegen wenn er im Wald sucht. Ich wünsch Ihm eine so hohe Strafe das er in seinem ganzen Leben dafür arbeiten geht
Nur wer was findet, war auch unterwegs

-Dirk-

Jerry was ist los, großes Maul, brauchste ne Kopfnuss um wieder klar zu kommen und nen anderen Ton einzuschlagen? Also Jerry, gibt Hörnchen, angekommen?

Markus

Zitat von: -Dirk- in 09. März 2011, 23:55:54
Jerry was ist los, großes Maul, brauchste ne Kopfnuss um wieder klar zu kommen und nen anderen Ton einzuschlagen? Also Jerry, gibt Hörnchen, angekommen?

Kommt mal wieder runter Ihr beiden!  :nono:

Willy

Zitat von: -Dirk- in 09. März 2011, 23:55:54
Jerry was ist los, großes Maul, brauchste ne Kopfnuss um wieder klar zu kommen und nen anderen Ton einzuschlagen? Also Jerry, gibt Hörnchen, angekommen?

:cop:

Das kann man auch anders sagen! :belehr:

@Jerry - Solche Äusserungen führen oft zu Unmut und überreagierenden Usern, sodass am eigentlichen Thema vorbeigeredet wird. :nono:

Gruß

Clemens

Belenos

Moin,

es bestehen keinerlei Einschränkungen um im Wald zu suchen, wenn man nicht nach Bodendenkmälern sucht. Bis auf Hessen und Bayern bleibt aber oft nach dem DSchG nicht wirklich viel übrig, was nicht vom DSchG erfasst ist.

Das DSchG beschreibt, was alles BD sind. Fallen diese Gegenstände unter die Gegenstände, die das Ziel Deiner Suche ist, dann geht das nur mit einer Nachforschungsgenehmigung und zwar völlig unabhängig ob es da Humus, eine Pflugschicht oder einen Erdaushub gibt.

Viele Grüße

Walter