Fundregistrierung / -aufbewahrung ???

Begonnen von agersoe, 05. Januar 2006, 23:50:46

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Der Wikinger

Hallo Sucher  :winke:

Es würde mich sehr interessieren, wie ihr eure Detektor-Funde registriert und sortiert ??

Ich habe 5 Optionen aufgestellt, aber es gibt sicherlich mehr Möglichkeiten, die werde ich dann, wenn relevant, der Umfrage hinzufügen, wenn ihr mich darauf aufmerksam macht !!  :super:

In euren Kommentaren zu diesem Thema möchte ich auch gern wissen ob jemand von euch daran denkt, die Informationen mal "wissenschaftlich" zu benutzen, z.B. darüber ein Buch / einen Artikel schreiben oder so.



wühlmaus

Hi

bei mir siehts so aus, dass ich die Funde nach Fundstellen sortiere, damit der Zusammenhang gewahrt wird.
Jede Fundstelle wird mit Gauß-Krüger Koordinaten erfasst und auf meiner Topo-Karte eingetragen.
Außerdem bin ich jetzt dabei, meinen kompletten Bestand zu archivieren. Alle Funde werden dabei fotografiert und pro Fundstelle nach Zeiten geordnet.
Am Ende werd ich mir selbst ein kleines Büchlein draus machen ...

ciao
das Wühlmäusle


Silex

Servus
Ich hab mir so eine Giscad- CD besorgt (gekauft...war damals ca 150 DM teuer) da kann ich jeden Fundpunkt eintragen und mit  abrufbaren Detailinformationen dauerhaft abspeichern und aktualisieren. Die Gauss-Krüger Koordinaten werden bis auf den Meter genau angezeigt. Die Funde werden dann je nach Relevanz fotografiert und abgepackt fürs LfD (Die kriegen jeden Schrott- weil manchmal Pretiosen drunter sind die ein Laie einfach nicht erkennen kann- Ein holzkohleartiges Fragmentchen hat sich so mal als im weiten Umkreis singuläres Gagatarmreifbruchstück entpuppt)
Im LfD wird dann jede neue Fundstelle auf der Flurkarte genau eingetragen und mit der Bodendenkmalnummer versehen. Diese wird dann mit meiner Benennung der Fundstelle synchronisiert. Bei Abholung der begutachteten Stücke sind die wertvolleren Stücke-getrennt nach Epochen und Fundstellen- mit evtl Zeichnungen und zeitlichen Expertisen, eingebeutelt und werden dann in Kistchen Schachteln - nach Regionen und Fundlandschaften- archiviert oder dem interessierten Museum überlassen oder geliehen.
Die Zeichnungen und Einschätzungen scanne ich ein(omni page- Texterkennung) und ordne sie den Fotoordnern im Computer zu.
Das Wichtigste ist wie sicherlich jeder von Euch weiß..... Genau und sofort beschriften und nie  etwas verwechseln beim Ein- und Austüteln-- sonst holt Dich der Teufel....
Ein Irrsinnsaufwand- wenn man hauptsächlich Keramik und Steine sammelt.

Ob es sich lohnt... in jedem Fall ist es unbezahlbar wenn man sich auf eine Region beschränkt   und systematische Feldforschung betreibt... Und das Wichtigste: Beharrlichkeit zahlt sich auch auf unscheinbaren Äckern aus
Und ohne Das Landesamt hätte ich schon längst aufgehört damit.
Jedem absolut ernsthaften Feldforscher garantiere ich eine optimale Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern.
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hmmmm Leute !!

Da müssten doch mehr als 16 abstimmen können ????  :platt:


oxx

Na ich hab jetzt erst angefangen meine wichtigsten Funde auch digital zu archivieren. Dabei vergebe ich für jedes Objekt eine Nummer, fertige ein Bild an und verweise dann per Topo Karte auf den Fundort. Zu guter letzt wird noch eine möglichst genaue Beschreibung des Fundstücks sowie des Fundorts dokumentiert.  :hacker:

Über die Aufbewahrung der Funde hab ich mir auch schon Gedanken gemacht aber da hab ich immer noch nicht die optimale Lösung für mich gefunden. Im Moment liegen die Funde in einem relativ kalten, abgedunkelten Raum in mehreren Vitrinen.

Hase

Auch ich habe angefangen, meine Funde zu registrieren. So möchte ich mir die Meldung/Zuordnung erleichtern. Mit Hilfe von Schatzkarte(von http://www.ehrigs.de/ )sortiere ich sie (Fotos mit Beschreibung) nach Acker und Nummer in Luftbilder/Karten ein. Ein Freund bastelt momentan an einer genaueren, amtstauglichen Datenbank, er möchte mir dann beizeiten eine Schnittstelle zu Schatzkarte einbauen. Ansonsten lagern die Münzen in den Holzkassetten von Leuchtturm http://www.leuchtturm.de/epages/leuchtturm_de.storefront/43c4cc2500025cc8271ec0a801620618/Product/View/4004117199912?FromCatalog=C000602 , der Rest in Vitrinen und Schachteln/Kartons.
Auf Erden herrscht die Liebe, im Himmel die Gnade, und nur in der Hölle gibt es Gerechtigkeit.
(Anaklet II.)

Lojoer

Ich kann Silex nur beipflichten,
das A und O einer systematischen Suche ist eine penible Registrierung und Archivierung der Funde. Dies erleichter nicht nur die Meldung der Fundstücke, sondern ist auch für die weiteren Begehungen der Fundstelle sehr hilfreich.
Zugegebenerweise ist dies sehr zeitaufwendig, aber unterm Strich rechnet es sich.
Gruß Jörg

wühlmaus

und ich kann nur Silex und Lojoer zustimmen ... vielleicht hatte ich es in meinem posting etwas zu lax formuliert. Ein Fund ohne Fundort hat 99% seiner Aussagekraft verloren. ...

Der Wikinger

Hallo Leute  :-)

Ich kann nur zustimmen, und hoffentlich können diese Aussagen auch dazu beitragen, dass mehr Sucher / Sammler sich das wissenschaftliche Aspekt ihrer Funde witmen.

Schliesslich ist es ja so, dass Wissen, das veröffentlicht wird zu dem gemeinsamen Bewusstsein aller Menschen eines Landes / eines Bezirkes / einer Gegend beiträgt, damit wir hoffentlich besser verstehen, "woher wir gekommen sind !!!"


iridium

Hallo Sucher,

ich bin Neuling und kann meine Erfahrung noch nicht mitteilen. Aber es interessiert mich wie man wissenschaftlich einen Fund archiviert und meldet. Wenn man mit einer Genehmigung an einer Stelle gräbt und dann den Fundort beschreibt, reicht es da nicht aus nur zB. den Acker Nr. sowieso zu beschreiben oder gibt es da eine genaue Vorgehensweise? Zumal die Äcker oft riesig sind.

Wie ist das Beispielsweise mit einem archäologischen Fund, es heißt ja immer das Gegenstände nicht entfernt werden dürfen, damit der historische Zusammenhang nicht verloren geht. Braucht man dann nur ein Foto vom Objekt im Boden zu machen und kann es danach entfernen oder muss sofort jemand informiert werden, ähnlich wie zB. die Polizei bei einem Bombenfund?

Ich weis das sind für Euch komische Fragen, aber ich weis wirklich nicht wie so etwas abläuft.

Mfg iridium

Der Wikinger

Hallo iridium  :-)

Das sind sogar sehr gute Fragen  :super:

Zu deiner letzten Frage:
Bei uns in DK ist es so, dass man im Prinzip nicht graben darf. Das heisst in Praxis, dass Funde die einzeln sind und ohne tief zu graben aufgehoben werden können wie z.B. eine Plombe, Münze usw. mitgenommen werden können. Diese befinden sich ja auch in der Acker-Erde, die jedes Jahr neu gewendet wird.
Findet man aber Sachen (oft unter der Pflückerde gelegen)die deutlich als ein Depot (also mehrere Sachen in einem Behälter oder in einem bestimmten System runtergelegt) dann muss man eigentlich sofort die Archäologen alarmieren, da man ja da eindeutig die Fundumstände zerstören würde, wenn man die Sachen mitnimmt.
Die Archäologen interessieren sich oft mehr für die Fundumstände als die eigentlichen Funde !! Das kann nähmlich was über Riten, Traditionen usw. sagen.

Ein Beispiel: Vor ein paar Jahren haben zwei Jungen in Jütland beim Kartoffelaufgraben auf einem Feld zwei Kurzschwerte aus der Bronzezeit gefunden. Die haben gleich das Museum alarmiert. Bei der nachfolgende untersuchung haben die Archäologen noch 7 Schwerte gefunden in einem schönen Kreuzsystem runtergelegt, also ein Depotfund.
Die Belohnung für die beiden wurde deutlich höher als sonst, da sie im Fund- / Anmeldungs-Prozess alles "richtig" gemacht haben.


iridium

Hallo agersoe,

danke für Deine Antwort und Erfahrung. :super: Besteht nicht auch die Gefahr wenn man einen Fund melden geht, dass in der Zwischenzeit von einem Anderem (zB. Wanderer, Fußgänger, Bauer etc.) die Fundstelle geplündert wird.
Wie soll man sich verhalten? Soll man die Fundstelle wieder schließen oder bewachen (wenn möglich)? Meistens sucht man ja am Wochenende und erreicht keinen Archäologen so schnell.
Wenn ich mal in so eine Situation kommen sollte, möchte ich auch Richtig handeln können, deshalb interessiert mich das ganz genau bis ins kleinste Detail.

Mfg iridium

PS.: Mit graben in die Tiefe, habe ich natürlich den Bereich der Suchtiefe eines Detektors gemeint.

Der Wikinger

Zitat von: iridium in 22. Januar 2006, 14:48:16
Hallo agersoe,

danke für Deine Antwort und Erfahrung. :super: Besteht nicht auch die Gefahr wenn man einen Fund melden geht, dass in der Zwischenzeit von einem Anderem (zB. Wanderer, Fußgänger, Bauer etc.) die Fundstelle geplündert wird.
Wie soll man sich verhalten? Soll man die Fundstelle wieder schließen oder bewachen (wenn möglich)? Meistens sucht man ja am Wochenende und erreicht keinen Archäologen so schnell.
Wenn ich mal in so eine Situation kommen sollte, möchte ich auch Richtig handeln können, deshalb interessiert mich das ganz genau bis ins kleinste Detail.

Mfg iridium

PS.: Mit graben in die Tiefe, habe ich natürlich den Bereich der Suchtiefe eines Detektors gemeint.


Hallo wieder iridium  :-)

Es hört sich fast so an als hättest du schon einen Fund gemacht !!  :narr:

Na, also deine Frage ist schwierig zu beantworten, würde ich einen grossen Goldschatz finden, da würde ich sogar nachts den Archäologen anrufen und ihn hierher kommandieren.
Ich glaube fast der würde innerhalb von Minuten da sein.
Kommt ja drauf an wo man wohnt, wie schnell der Archäologe da sein kann usw.

Wie gesagt, wenn der Fund in der Pflüg-Erde liegt, würde ich sagen, dass eine Sicherung des Fundes am wichtigsten ist !! Also bewachen, und wenn nicht möglich unbedingt mitnehmen, und die genaue Fundstelle markieren.
Wenn der Fund deutlich Depotfund ist, also in den unterliegenden Erdschichten hinunterreicht. Fund zudecken und Fundstelle genau markieren.


undertaker

Hallo,

vor einigen Monaten habe ich beim Sondeln einen alten Herrn kennen gelernt der mir dann erzählt hat, dass er ein kleines Privatmuseum hat. Ich habe mir das dann mal angeschaut. Super Teile, vom Steinbeil über Kanonenkugeln bis WK2. Aber als ich dann fragte wo er das alles gefunden hat " Das kann ich nicht mehr genau. Ist schon so lange her."
Ich hätte heulen :heul: :heul: :heul:können. Eine Archäologe hätte einen Weinkrampf bekommen.

Undertaker
Gut Fund

Undertaker

Lojoer

Hallo iridium,
agersoe hat eigendlich auf das wesentlichste schon hingewiesen. Bei der Suche auf dem Acker bewegen wir uns eigendlich grundsätzlich in der gestörten Bodenschicht. Bei Fundstücken aus diesem Bereich kann man davon ausgehen, dass sie sich durch die stattgefundene Erdbewegung nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort befinden und je nach Größe des Objektes bis zu mehreren Metern verschleppt wurden. Bei einer archäologischen Grabung, an der ich teilnahm, fand ich die Bruchstücke einer Glocke auf ca. 36 qm verteilt. Dennoch sollten die Funde mit einem handelsüblichen GPS-Gerät eingemessen werden. Schon die ungefähre Lage einer Münze kann für die nachfolgende Auswertung wichtige Erkenntnisse enthalten.
Kommt ein Objekt aus einer größeren Tiefe als ca. 20 cm empfiehlt es sich zur Sicherheit noch ein Foto zu machen. Hierbei sollte man neben das Objekt noch ein Gegenstand (Kugelschreiber o.ä.) in Nord-Südrichtung gelegt werden.
Kann man keinen Archäologen erreichen, so ist bei Hortfunden generell immer so vorzugehen. Nach der Dokumentation der Bergung muss hier noch die Fundstelle ausreichend markiert werden, um den Archäologen eine genauere Einmessung zu ermöglichen.
Die Sucher die eine Genehmigung für die Waldsuche haben müssen eigendlich immer so vorgehen, da man hier meistens von ungestörten Böden ausgehen kann, d.h. die Fundstücke in situ aufgefunden werden.
Gruß Jörg 
Ach ja, die von Undertaker beschriebene schlampische Fundaufbewahrung und -registierung halte ich für eine Schweinerei erster Güte.    

iridium

@agersoe,

nein, ich habe keinen Fund gemacht, auch wenn es sich vielleicht so anhört.  :-DEs hat auch den folgenden Grund warum ich exakte Informationen brauche: Ich wohne in Sachsen und da gibt es das ,,Große Schatzregal" Gesetz. Da ist es generell verboten ohne Genehmigung etwas auszugraben und zu behalten, weil alles dem Freistaat Sachsen gehört. Wie ich schon erwähnte bin ich Neuling auf dem Gebiet und möchte keinen Fehler machen wenn ich mich ernsthaft und wissenschaftlich mit dem neuen Hobby auseinander setze. Da ich noch keinen Detektor besitze wollte ich mich erst mit den Gesetzen und der archäologischen Vorgehensweise bei einem Fund und dessen Meldung beim Landesamt, auseinander setzen, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraden. Ich möchte mich an die hiesigen Gesetze halten und verabscheue natürlich die Handlungen gewisser Leute (schwarze Schafe) wie im folgenden Fall beschrieben:

zB: Ist  Ende der Woche (war glaube ich am Freitag) in meiner regionalen Zeitung ,,Freie Presse" ein Artikel (Seite 2) über einen ,,Schatzgräber" aus Meißen gewesen, der in seiner Umgebung in illegaler Weise mittelalterliche Fundstücke (Münzen, Artefakte aus der Bronze-Zeit etc.) anhäufte und damit im Internet prahlte, indem er frei fragte ob jemand solche Münzen kenne die er gefunden hatte. Ein Archäologe las das ganze und alarmierte die Kripo, die einen ,,Berg" von Objekten bei einer Durchsuchung fand.
Solche Leute tragen nicht unbedingt dazu bei, das Ansehen von ehrlichen Hobby-Suchern und deren Zusammenarbeit mit Behörden, zu verbessern.

Ein anderer Fall, den jeder kennt, war das finden des Wettiner-Schatzes auch im Raum Meißen in den 90er Jahren. Bei dem komischer Weise nicht der Freistaat Sachsen, sondern die entfernten Nachfahren aus den alten Bundesländern, Besitzer des Schatzes wurden. Jedenfalls wurden die Hobby-Schatzsucher hart verurteilt. Die Leute hatten absichtlich und mit Profitgier gesucht/gehandelt.

Leider hört man immer nur von den ,,Schlimmen" negativen Fällen von Schatzsuchern die publiziert werden und nicht umgekehrt. :besorgt:

@Lojoer

vielen Dank für Deine Präzisierung :super:, das hat mir sschon weitergeholfen und werde bei einem möglichen Fund so exakt wie möglich vorgehen.


Mfg iridium

Aurifer

moin ;)

iridium ich hoffe du glaubst nicht alles was in der zeitung so geschrieben wird.
zumindest sollte man immer etwas kritisch sein und sich auch anderweitig informieren  :frech:


iridium

Hallo Aurifer,

hast natürlich recht, ich habe eben den Beitrag mit der Staatsanwaltschaft Dreden gelesen und bin sprachlos. :heul: Das mit Staxe tut mir leid, man sollte eben immer alle Informationen über ein Thema kennen bevor man darüber redet. :belehr:

Mfg iridium


huiwäller

Zitat von: agersoe in 10. Januar 2006, 10:57:56
Hmmmm Leute !!

Da müssten doch mehr als 16 abstimmen können ????  :platt:



Jetzt sind es schon 33.

Hui

wühlmaus

Bis jetzt haben über 50% angegeben, dass sie entweder gar nicht registrieren oder nur nach Fundtyp ...  :nono:

Das ist ein mieser Schnitt ...

Bendokan

Ich hab mir eine Liste in Microsoft excel gemacht.
Fast alles Ackerfunde und fast alles neuzeitlich, dennoch schreib ich dazu wo ich sie gefunden hab.
Schreib auch immer Hintergrundinformationen zum Fund dazu, selbst bei einem Rentenpfennig.
So lernt man bei jedem Fund auch, was zu dieser Zeit so los war.
Als kleine Spielerei kann man sich dann auch Statistiken erstellen lassen.


Lojoer

Zitat von: wühlmaus in 23. Januar 2006, 19:21:49
Bis jetzt haben über 50% angegeben, dass sie entweder gar nicht registrieren oder nur nach Fundtyp ...  :nono:

Das ist ein mieser Schnitt ...

Das ist Katastrophal

Der Wikinger

Zitat von: Lojoer in 27. Januar 2006, 10:54:50
Zitat von: wühlmaus in 23. Januar 2006, 19:21:49
Bis jetzt haben über 50% angegeben, dass sie entweder gar nicht registrieren oder nur nach Fundtyp ...  :nono:

Das ist ein mieser Schnitt ...

Das ist Katastrophal


....es gehen leider so grosse Kulturwerte für die Zukunft verloren !!  :heul:

ChristianH

Ich habe gerade diesen Thread entdeckt und werde mich kurz dazu äußern, obwohl es ziemlich alte Beiträge von 2006 sind. bei mir läuft das momentan folgendermaßen ab:

- Zu Beginn eines jeden Suchtages werden die Messpunkte in meinem GPS-Gerät gelöscht, das Gerät bleibt dauerhaft während de gesamten Suchganges eingeschaltet.
- Der jeweilige Fund wird eingemessen und kommt in eine Tüte.
- Die von meinem GPS-Gerät automatisch vergebe (hochzählende) Nummer wird mit einem wasserfesten Marker auf die Tüte geschrieben.
- Zuhause wird das GPS-Gerät mithilfe einer Software ausgelesen. 
- Dabei wird jeder Messpunkt zusammen mit seinen Koordinaten und einer Inventarnummer automatisch in einer Datenbank gespeichert.
- Meine Inventarnummer setzt sich aus dem Datum der Einmessung und der vom GPS vergebenen laufenden Nummer zusammen, z.B. wäre 080510-001 die Inventarnummer des ersteingemessenen Fundes vom 10.05.2008.
- Beim Entnehmen der Funde aus den Tüten bzw. Reinigen werden den Inventarnummern in der Datenbank Fundbezeichnungen und -Kategorien, sowie Material, evtl. Gewicht und andere Attribute, später auch Fotos zugewiesen. Um auch nach Entnahme der Funde aus den durchnummerierten Tüten diese sicher zuordnen zu können, ist ein Setzkasten o.ä. hilfreich.
- Eingemessene Funde, die nicht in der Vitrine o.ä. landen, werden zusammen mit einem Zettel (Inventarnummer + Koordinaten) in Tüten, und diese in Schuhkartons verwahrt. In jedem Fall wird der aktuelle Verbleib eines jedes Fundes in meiner Datenbank gespeichert. Im Prinzip sollte ich daher für jeden Fund inmeiner Software nachschlagen können, wo er sich gerade befindet. Aber leider ist jede Logistik nur so gut wie ihre menschlichen Verwalter. Mein System ist theoretisch die perfekte Fundverwaltung. Aber es kann immer noch ne Menge schiefgehen. Ist und bleibt halt viel Arbeit...

==> Verständlicherweise wird die Einmessungsmoral bei Leuten niedrig sein, wenn ihre Methode z.B. darin besteht, die Gauss-Krüger-Koordinaten auf der Fundtüte zu vermerken. Das ist erstens unnötige Mühe, die einem jeden Spaß verdirbt, zweitens total unsicher, da Fehlerbehaftet...

==> Ich werde bei Gelegenheit nochmal meine Methodik inkl. der verwendeten Software in einem extra Thread vorstellen...