Steinzeitliches Küchenutensil ?

Begonnen von Wiedehopf, 04. Dezember 2020, 20:59:03

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Wiedehopf

Auf einem Acker in der Umgebung von Lünen (Westfalen) habe ich diesen untypischen Stein aus dem dort natürlich vorkommenden Geschiebe aufgelesen. Hätte ich dort nicht bereits vorher einige neolithische Artefakte gefunden, hätte ich ihn wohl gar nicht beachtet:

- vermutlich Quarzit, weisslich bis leicht rosa, Durchmesser (soweit noch vorhanden) 8,0 / 7,2 cm
- oben eine maximal 1,0 cm eingetiefte Mulde von ca. 3,0 x 3,5 cm Durchmesser
- untere Hälfte abgeplatzt, komplett von Sprüngen/Rissen durchzogen

Wegen der glatten gerundeten Oberfläche könnte ich mir vorstellen, dass er ursprünglich als Reibewerkzeug gedient hat, die eingetiefte Mulde vielleicht zum Zerkleinern oder Knacken von Nüssen (reine Spekulation meinerseits). Vielleicht sekundäre Verwendung als Kochstein zum Erhitzen von Flüssigkeiten, wobei er dann zu Bruch ging bzw. die Risse ausbildete.

Viele Grüße
Michael

Steinkopf

Hallo Michael,

dem Stein kann man viele Fragen stellen. Von der Form mit der
her und mit der Mulde hat er vielleicht als Wekzeug gedient.
Möglicherweise hat er zuletzt Hitze abbekommen, die u den
Rissen geführt hat.

LG
Jan

hargo

Vermutlich ein Fragment einer Klopfkugel, die dem Feuer ausgesetzt war.
Durchaus auch zum knacken von Nüssen geeignet.

Was mir ein bisschen fehlt sind die Schlagnarben.

mfg

Wiesenläufer

Moin Michael,

in meinem Befund hatte ich ebenfalls eine dieser "Reibekugeln" bei.
Meine besitzt an drei Stellen ganz leichte glatte Flächen die nicht sehr ausgeprägt sind und scheint auch Quarzit mit drin zu sein.

Eine nicht lange genutzte Reibekugel die ebenfalls entsorgt wurde.
So würde ich deine Kugel auch interpretieren.

Gruß

Gabi


Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo



Guten Tag zusammen!  :winke:

Reibekuchen kenne ich, Reibekugeln kenne ich nicht. Auch fachlich nicht. Wenn das mal wieder eine dieser nordisch humorvollen Sonderbezeichungen ist, dann wiedermal eine knuffige.


In dem als Thema vorgestellten Fragment sehe ich kein Artefakt.
Die Bilder geben dafür gar nichts her.

Gerölle sind glatt und haben auch mal Dellen. Sprünge entstehen durch kinetische Einflüsse, Feuer und Frost der inneren Schichtungen und Sprüngen folgen kann und das Geröll zersprengt. Glänzende Flächen können auch natürlich überprägt worden sein.

Alle hier gezeigten Bilder geben aber nichts her das auf menschliche Einflüsse hindeutet.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiedehopf

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Als Fazit bleibt es für mich damit eines der fraglichen Stücke meiner Sammlung.

Viele Grüße
Michael

Nanoflitter

Grundsätzlich hat es die Form einer hiesigen Klopfkugel, doch fehlen mir, wie Thomas schon sagt, wichtige Merkmale. Facetten und Reib-Schlagbereiche sind nicht eindeutig.
Feuerschäden müssen auch nicht zeitgenössisch sein. Gruss..

hargo