Mp Schaber 2

Begonnen von Merle2, 10. September 2019, 14:03:17

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Merle2

Hallo  :winke:

vom selben Platz im münsterländer Norden. Ich denke auch hier handelt es sich um einen Schaber. Das Stück ist äußerst flach und bifaciell flächig bearbeitet, ich denke es könnte sich um einen Blattschaber handeln, was denkt ihr?

Viele Grüße

Merle2


Merle2

...

ich hoffe der Artefaktcharakter kommt rüber, das Stück ist schwer zu photographieren..
Viele Grüße

neolithi

Interessantes Stück. Aber ich denke eher an einen Kernrest. Die Schlagbahnen und Hängenbleiber sprechen dafür. Ich kann die Retusche auf den Bildern auch nicht erkennen.

Schöne Grüße
neolithi

hargo

Zitat von: Merle2 in 10. September 2019, 14:03:17
... Das Stück ist äußerst flach und bifaciell flächig bearbeitet, ich denke es könnte sich um einen Blattschaber handeln, was denkt ihr?


Kannst du uns bitte sagen auf wen du dich dabei berufst?
Die Bezeichnung "Blattschaber" ist mir nicht bekannt.

mfg

Merle2

Hallo Neolithi und Holger,

Danke für die Ansprache als Kern, ich habe mir die Kanten nochmal angesehen und mutmaßlich wurde damit geschabt?
Den Begriff Blattschaber, habe ich unreflektiert aus meiner Interpretation gebildet, müsste blattförmiger Schaber lauten. Im Gespräch mit befreundeten Suchern haben wir den Begriff schon häufiger genutzt...hab leider keine Ahnung ob er sich in der Literatur wiederfindet...
Hg

Danske

Hallo Merle2,

das Stück ist interessant, aber schwierig und sicher nur von einem Fachmann nach Inaugenscheinnahme zu beurteilen.

Die, soweit ich das erkennen kann, porzellanartige Patina deutet auf ein höheres Alter hin, muss es aber nicht zwangsläufig.

Der Begriff "blattförmiger Schaber" ist bekannt, aber ich kann an dem Stück keine eindeutige ein- bzw. beidseitig retuschierte Schaberkante erkennen. Das kannst du sicher anhand des Originals besser sehen.

Auf den Fotos Vent1, Ventlatre und Latre sieht ein Teil der Oberfläche aus, als wäre sie ausgesplittert.

Andererseits erinnert das Stück an die kleinen ovalen Bifaces des MTA.

Ich habe mal bei Lutz Fiedler "Altsteinzeit von A-Z" geblättert und dort den Begriff "Grochak" entdeckt. Das sind zumeist rundliche Kratzer des MP kleiner bis mittlerer Dimension, die auch teilweise bifaciell retuschiert sein können. Sie finden sich bei den Keilmessergruppen, aber auch in anderen Inventaren des westeuropäischen MP und zeigen eine formenkundliche Verwandtschaft einseits zu Miniaturdiskoiden und kleinen ovalen Bifaces des MTA. Die Abbildungen im Buch haben schon eine gewisse Ähnlichkeit mit deinem Stück.

Also, sehr interessant. Bin gespannt auf eine hoffentliche Auflösung.

LG
Holger   
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

Merle2

Hallo Holger,

Das ist eine gut Idee mit der Interpretation als Grochak, ich werde hoffentlich in der kommenden Woche mehr dazu sagen können.
Dann melde ich mich nochmal...
Viele Grüße

P.s Sorry an Hargo, ich schreibe mit dem Handy ( sollte Hargo heissen nicht Holger)

RockandRole

Hallo liebe Steinzeitfreunde,

der Begriff Blattschaber findet sich genau so wie der Begriff blattförmiger Schaber in der Literatur. Denke, jeder sollte wissen, was damit gemeint ist. Aber was jetzt wieder korrekt ist  :nixweiss:

Fakt ist, dass in dem Inventar von Marc jedenfalls gehäuft beidseitig bearbeitete Werkzeuge, oder eben solche Stücke, welche nicht klar als das eine oder andere (Kern) auszumachen sind, vorkommen. Ich bin mal gespannt, wie der Fachmann diesen Platz ansprechen wird und wie seine voraussichtliche Nutzungsart ist. Ich finde das äußerst spannend und bin gespannt, was da über die Jahre noch zusammen kommen wird.

Wieder mal sind das richtig tolle Fundsachen  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen