Spannendes aus dem Neolithikum

Begonnen von thovalo, 28. Mai 2020, 18:21:45

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thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Das bei mir um die Eck, leider haben die Mittelneolithiker hier die Hügel bevorzugt, nicht die Ackerflächen. Daher bei mir "leider" fast nur LBK. Gruss..

Danske

 :super:

Die Michelsberger Prunkbeile sind sind schon der Hit :staun: So eines fehlt mir noch in meiner Sammlung :-D

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

thovalo

Zitat von: Danske in 28. Mai 2020, 19:13:26
:super:

Die Michelsberger Prunkbeile sind sind schon der Hit :staun: So eines fehlt mir noch in meiner Sammlung :-D

LG
Holger



Erstaunlich dass Du noch keins gefunden hast, die liegen ja eigentlich nur so rum!  :narr:


Exotisch sind diese Stücke, extrem selten und wenn man sie mal im Orignial sehen kann sind sie auch extrem beeindruckend!


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Hallo Thomas,

spannende Sache und danke für den Bericht.
Michelsberger gibt's in meinem Sammelgebiet leider nicht
und die Zeiten der Großbeilfunde auf dem Acker sind im Kreiseleggenzeitalter eh vorbei.
Das größte Altheimerbeil das ich bisher fand ist knapp 20cm lang und rein formell in der Draufsicht sogar nicht unähnlich.
Als ich es fand steckte es senkrecht im Boden und nur die Schneide blinselte 1cm hoch aus dem Boden.

Wenn es dem Thread an dieser Stelle stört entferne ich es wieder.

Grüße
Peter :winke:

Danske

Zitat von: Furchenhäschen in 28. Mai 2020, 20:16:45
Hallo Thomas,

spannende Sache und danke für den Bericht.
Michelsberger gibt's in meinem Sammelgebiet leider nicht
und die Zeiten der Großbeilfunde auf dem Acker sind im Kreiseleggenzeitalter eh vorbei.
Das größte Altheimerbeil das ich bisher fand ist knapp 20cm lang und rein formell in der Draufsicht sogar nicht unähnlich.
Als ich es fand steckte es senkrecht im Boden und nur die Schneide blinselte 1cm hoch aus dem Boden.

Wenn es dem Thread an dieser Stelle stört entferne ich es wieder.

Grüße
Peter :winke:

Hallo Peter,

20 cm Länge ist schon recht ordentlich. Vor allem die Seitenansicht ist imposant. Glückwunsch zum Fund, da kam sicher Freude auf. Das das Beil keine bzw. kaum Gebrauchsspuren aufweist, war es wahrscheinlich ein Grabbeigabe.

LG
Holger 

Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

thovalo

Zitat von: Furchenhäschen in 28. Mai 2020, 20:16:45
Hallo Thomas,

spannende Sache und danke für den Bericht.
Michelsberger gibt's in meinem Sammelgebiet leider nicht
und die Zeiten der Großbeilfunde auf dem Acker sind im Kreiseleggenzeitalter eh vorbei.
Das größte Altheimerbeil das ich bisher fand ist knapp 20cm lang und rein formell in der Draufsicht sogar nicht unähnlich.
Als ich es fand steckte es senkrecht im Boden und nur die Schneide blinselte 1cm hoch aus dem Boden.

Wenn es dem Thread an dieser Stelle stört entferne ich es wieder.

Grüße
Peter :winke:



WOW ..... es gibt die Imitationen in analoger Verwendung. Es standen sicher nicht genug Originale zur Verfügung. Die alpinen Mineralbeilklingen wurden bis Dänemark, Irland und weithin ausgetauscht.

Von einer regulären Prunkbeilklinge aus Jadeitit vom Monte Viso fand ich eine gebrochene Schneide bei Duisburg die am geologischen institut in Tervouren bei Brüssel durch Dr. Errera mithilfe eines Radiospektrometers analysiert und dann in die Reihenuntersuchungen eingepasst werden konnte. Zu diesem Fragment konnten 5 Vergleichsstücke, die aus demselben Gesteinblock hergestellt worden waren, zugeordnet werden.

In Ratingen fand ich ebenfalls eine senkrecht ins Erdreich deponierte Beilklinge. Die besteht allerdings tatsächlich aus alpinen Mineralgestein, nämlich aus Eklogit. Diese Beilkinge wurde ebenfalls in Tervuren untersucht und zugeordnet. Die ist spannend, weil sie die einzige wirkliche Beilklinge aus alpinen Mineralgstein ist, die bislang in Deutschland tatsächlich auch noch in dieser charakteristischen Deponierung beobachtet werden konnte. Da meist ein zweites Stück dazu gehörte ist anzunehmen, dass dieses Gegenstück bereits abgebaggert worden war. Diese Beilklinge ist eine Hybridform zwischen Prallelbeilklinge und Dechselklinge und gehört zum Typ "Durrington". Das ist wieder auch eine Besonderheit, denn das ist mit der früheste Typ der alpinen Mineralgesteinbeilklingen und diese waren in der Frühzeit ihrer Herstlunng immer kleinformatig. Mit dieser Beilkligne ist nie gearbeitet worden sie ist in Ratingen in den Boiden gelangt wie sie in denAlpen zugearbeitet worden ist. Diese sehr besondere Beilklinge hat Pierre Petrequin himself aufgenommen. Sie hat ein direktes Vergleichsstück in einem norditalienischen Depotfund mit Dechselklinge.

Ich finde diese Stücke und irhe hoch komplexe Geschichte extrem faszinierend.


lG Thomas  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

hochinteressant Thomas,
danke

Grüße
Peter :winke:

Neos

#8
Moin, Thomas,

in 2007 hatte ich im Museum für Archäologie Schloss Gottorf ein paar Fotos – passend zum aktuellen Thema – gemacht (s.u.).

Viele Grüße

Frank

Heino

Hallo zusammen,
in meinem Nachbarort wurde vor 80 Jahren zufällig ein sehr schön überschliffenes dunkelgrünes Nephritbeil gefunden. Es ist seit kurzem in einem Museum ausgestellt. Die Länge beträgt aber nur 6 cm und es ist auch nicht besonders dünn. Könnte man es trotzdem im gleichen Zusammenhang sehen? Was meint Ihr.
Gruß Heino