Schneidenfragment einer Beilklinge ?

Begonnen von Wiesenläufer, 05. Oktober 2019, 15:13:06

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Wiesenläufer

Moin,

bin mir nicht sicher wie ich dieses Teil ansprechen soll.  :nixweiss:

Meine Vermutung geht so in Richtung; umgearbeitetes Beilschneidenfragment. Maße: 5,5 x 3cm
Könnt ihr da weiterhelfen ?

Ist wieder ein Fund von > diesem < Fundplatz, wo ich schon einige schöne Sachen her habe.

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Nanoflitter

Beeindruckend, 5cm breit wäre ne ganz schöne Nummer gewesen. :staun: Insgesamt etwas flach, wohl der Grund seines Endes. Gruss...

palaeo1

Es ist ein Kernbeil vom "OherTyp", bei dem die Schneidenschläge von der Schneide aus angelegt sind und nicht quer zur Achse.
LG Klaus

Wiesenläufer

Moin Klaus,

das habe ich jetzt nicht so ganz begriffen.  :schaem:
Habe ich es falsch ausgerichtet ? ist das ein fertiges oder wie muss ich mir das vorstellen ?

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

palaeo1

Das Stück ist vollständig. Hier mal ein Vergleichsstück vom Dümmer, Siedlung "Hüde 1" (Stapel 1991)

Wiesenläufer

Jetzt geht mir ein Licht auf.

Dann gehört es demnach ins Mesolithikum !?
Habe einen Artikel gefunden (Beile, Spitzhauen und Keulen der Mittelsteinzeit zwischen Rhein- und Werra – Gewissheit und Erwägungen ),
indem die kleinen Beile beschrieben werden. Demnach ist es ein "archaischer" Typ. > Kernbeile <

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

palaeo1

In Hüde datiert das Stück stratigraphisch sicher in die entwickelte TBK.
Gruß
palaeo1

Wiesenläufer

Würde mir den Beitrag gerne mal durchlesen, hast Du einen Link dazu ?

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Hallo Klaus,

die Bezeichnung "Oher Typ" habe ich noch nie gehört. Entspricht dieser Beiltyp den bei PVP aufgeführten Kernbeilen mit spezialisierter Schneide, die ja auch nicht quer sondern längs zur Beilklinge geschlagen wurde?

Das wäre dann ein Leittyp für die jüngste Ertebøllezeit, kommt aber noch bis in das Neolithikum vor.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Fischkopp

Hallo Wiesenläufer,

ein prächtiges Beilchen welches für mich sehr gut in das
nordische Neolithikum passt.

Tolle Bilder!

LG Fischkopp

palaeo1

Dieser Beiltyp tritt signifikant in der späten Ertebølle-Kultur auf und findet sich eben auch noch in der entwickelten TBK (3650-3400 calBC). Nach Peter Vang ist es der Typ 146. Links zu pdf's habe ich leider nicht.

LG Palaeo1

palaeo1

Hier noch einmal ein aktuelles Stück, das ich gerade auf den Tisch bekommen habe. Es stammt aus dem Ldkr. Rotenburg (Wümme)


Wiesenläufer

Moin,

ganz lieben Dank für Deine Bemühungen und Erklärung! Palaeo 1

Dann werde ich mal bei PVP nachschauen.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo



Auch wieder eine interessante nordische Spezialität!  :glotz:

lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.