Servus,
das Stück stammt von einem bandkeramischen Acker der schwäb. Ostalb.
Es sieht aus wie ein Klingenrest bei dem das Ende mit Bulbus rezent abgebrochen ist.
An drei Stellen vermeine ich Retuschen zu erkennen.
Retusche 1 wirkt bereits recht abgenutzt und abgerundet.
Retusche 2 wirkt grob und unregelmäßig.
Retusche 3 wirkt recht fein, aber möglicherweise hat der Pflug hier seinen Anteil gehabt.
Beste Grüße
Christian

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Für den Fundzettel:

Klifra medial.
(ggf. mit Gebrauchsspuren)

mfg

Guten Morgen! 


Das Fundstück bildet keine Klinge ab und ich erkenne auch keine Gebrauchsspuren!  


Retuschen entstehen als Ergebnis physikalischer Vorgänge. Diese können natürlich wie auch durch menschlichen Einfluss entstehen. Menschlicher Einfluss hiesse auch das Überfahren mit einem Traktor usw. oder alleine das Auftreten und dabei entstehende Negative an Silexstücken, wenn sie auf einer Linie abfolgen auch wie Gebrauchsspuren erscheinen könnten.

Grundsätzlich sind "formende" Retuschen am leichtesten zu identifizieren, weil sie typologisch belegte Grundformen und Gerätschaften ausbilden (Pfeilspitzen, Spitzklingen, Kratzer usw.)

Bei "Gebrauchsspuren" kommt man am ehesten noch bei Artefakten aus unberührten Befunden weiter, denn da ist zumindest sicher, dass die Negative nicht modern entstanden sein können. Aber auch da reichte es, wenn in der Urgeschichte einfach auf einen Haufen abegeschlagener Silices getreten worden ist um "Retuschen" zu erzeugen.

Es braucht mehr um eine Abfolge von Negativen als artifiziell herbeigeführt anzusprechen.

Bis sich tatsächlich mit bloßen Auge klar erkennbare Gebrauchsspuren ausbilden, dauert es doch erstaunlich lange, wie die experimentelle Archäologie zeigen kann.


Artefakte weisen stets klare Merkmale auf. Sobald man mit dem Interpretieren anfangen muss ergeben sich lediglich kaum weiter führende Spekulationen und Annahmen.


lG Thomas  

Stimmt, keine Gebrauchspuren! Da muss ich mich korrigieren.
Haltet ihr es für ein Geofakt?

mfg

Diesem ähnlich?

mfg