misslungener Spinnwirtel

Begonnen von Wiesenläufer, 06. Februar 2019, 15:02:48

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Wiesenläufer

Moin,

ich gaube, ich habe hier heute was besonderes gefunden. Einen misslungenen Spinnwirtel. Ich kenne sie aus Sandstein und auch aus Ton aber aus dieser Art von kristallinem Gestein habe ich noch keinen gesehen. Dieses Material findet sich ab und an auf den Feldern. In der Sonne und im feuchten Zustand glänzt es immer ganz schön.

Da ich nicht auf meinen Fundplatz konnte, da der Boden zu weich war, bin ich auf eine andere Fläche und habe etwa 50-60m von diesem Teil entfernt, einen neuen Fundplatz mit Flint und Keramik gefunden.

Was ist das eigentlich für ein Gestein ?

Gruß
Gabi 
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

Hi Gabi,

wenn Du mir diesem Material Glas ritzen kannst, wird es wohl Quarz sein,
wonach es aussieht.

LG

Jan

mike 81

Sich regen bringt Segen

Wiesenläufer

Moin Mike,

das kann natürlich auch sein !!
Da wäre ich nie drauf gekommen. Hatte ich auch noch nie.  :staun:
Der Tip ist  :super:

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

mike 81

Zitat von: Wiesenläufer in 06. Februar 2019, 16:36:49
Moin Mike,

das kann natürlich auch sein !!
Da wäre ich nie drauf gekommen. Hatte ich auch noch nie.  :staun:
Der Tip ist  :super:

Gabi

War nur so ein Schuss ins Blaue.  Kann natürlich auch alles andere sein.
Mal schauen,  was noch so kommt.

Gruß Mike
Sich regen bringt Segen

Schwabe

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es ein Spielstein ist.

Marienbad

Moin Gabi,
von div. neolithischen Fundplätzen hier in SH kenne ich viele dieser fast weißen Steine. Ich denke es ist eine Quarzitart mit teilweise recht großen groben Quarzeinschlüssen einer anderen Art. Sie weisen aber alle keine Bearbeitungsspuren auf. Dein Fundstück scheint wohl wie von dir vermutet ein verworfener Spinnwirtel zu sein. Die beidseitigen Mulden und die rundliche Form sind sehr sicher von Menschenhand gefertigt worden. Kannst du erkennen ob da gebohrt oder gepickt wurde. Ich vermute stark die letztere Machart, du hast das Teil vor den Augen, was sagst du dazu?

LG Manfred

Steinkopf

#8
Ein Versuch, Glas zu ritzen, würde   Quarz/Quarzit   bestätigen oder ausschließen!

Jan

hargo

Ist das nicht viel zu hart?
Das wär mir zu mühsam ; )

mfg

Wiesenläufer

Moin an Alle,

a) es ist Quarz. (Könnte mir mal ein schönes Motiv aufs Glas machen)
b) es sieht gepickt aus. (Kann keine Bohrung erkennen)
c) habe meinem "Mentor" ein Bild per Mail gesendet. ( sieht wie Spinnwirtel aus. Seine Antwort) Größe und Höhe wollte er noch wissen.

Die Höhe ist: 1,5 - 1,7cm. Größe: Grob geschätzt, wenn ich das Spiegelbild hinzu nehme. 4cm.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Zitat von: hargo in 07. Februar 2019, 01:13:49
Ist das nicht viel zu hart?
Das wär mir zu mühsam ; )

mfg

Moin,

da hat einer sehr, sehr viel Zeit gehabt und noch mehr Geduld. Hat meine völlige Sympathie. In diesen Punkt ähneln wir uns.  :zwinker:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)


Wiesenläufer

Moin,

scheinen also gar nicht mal so ungewöhnlich zu sein. Hier in MV sind mir jetzt auf die Schnelle, keine weiteren Funde aus diesem Material bekannt. (Hat aber nicht viel zu bedeuten  :dumdidum:)

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Moin.
wer sagt uns denn, dass es sich dabei um Spinnwirtel handelt?
Gibt es zum Link von Marienbad auch einen Text?

mfg

StoneMan

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

#16
Moin,

gut, aus dieser Zeit (50.000 v. Chr.) kann er nicht stammen! Eine Perle ist es m. M.  nach auch nicht, dazu ist der Rand zu ausgeprägt und mit 3,5-4cm Durchmesser zu groß.  (Bild 3,7,9,8) Er ist geschliffen/glatt gemacht worden. Ein Spinnwirtel kommt in Frage, nur aus welcher Zeit er stammt und warum aus diesem Material.  :kopfkratz:

Unter Spielsteine und Schmuck habe ich im Netz nichts ähnliches finden können, doch dafür bräuchte ich auch eine ungefähre zeitliche Eingrenzung. :nixweiss: 

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Moin,

gab es überhaupt einen Durchbruch?
Welchen Durchmesser hätte das Loch gehabt, wenn wir uns z. B. an den Fotos 9072 / 76 / 77 orientieren?
Ich glaube nicht, dass da viel Platz war.  :kopfkratz:

mfg

Wiesenläufer

Moin,

einen Durchbruch gab es nicht. Die schmalste Stelle innerhalb der "Mulde" ist 5mm. Genau an dieser Stelle ist der "Bruchbereich" leicht erhöht, als ob zu viel Druck ausgeübt wurde und er dabei zerbrochen ist. Der Muldenbeginn selber hat einen Durchmesser von 2cm. Der schmalste Innenbereich sitzt auch nicht ganz mittig.

Ich hatte bei uns angefragt, ob in den Jahrbüchern etwas bekannt ist über Spinnwirtel dieses Materials. Kam bis jetzt auch nur der Vorschlag für eine Scheibenperle wie sie auch schon Mike vorgeschlagen hat. Die Scheibenperlen sehen aber anders aus, an der Außenseite viel runder, abgeflachter. Allerdings gibt es sie aus Quarz und passt ins Neolithikum.  Dieses Teil hat die typische Form für einen flachen Spinnwirtel.
Bin jetzt doch ziemlich verunsichert.  :schaem:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Birk

Moin Gabi.  Ein sehr schönes Stück. Was es nun ist weiß ich auch nicht.  Die Form sieht schon sehr nach Spinnwirtel aus. Aber wer macht sich solch eine mühe für einen Wirtel? Da sitzt man ja ewig bei. Als Schmuck oder so etwas hätte man ihn ja vieleicht noch verkaufen / tauschen können. Aber als einen normalen Altagsgegenstand ?  Auf alle Fälle interessant.

Gruß
   Thomas

Kelten111

Hallo .
Das ist dev ein Quarz !
Haben wir hier zu häufig .

Schönes und spannendes Stück !

Mfg Fredi :winke:

Wiesenläufer

Moin,

mein Mann im Amt, konnte sich (Anhand der Bilder) auch noch keinen Reim auf dieses Teil machen. Hat er so auch noch nicht gesehen. Da ich ihn diese oder nächste Woche treffen werde, werde ich es ihm mal in die Hand drücken, damit er es sich genau ansehen kann. Bin mal gespannt, was er dann meint.

Wenn was neues dabei rauskommt, gebe ich Bescheid.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin,

mein Mann vom Amt war heute da und hatte das Teil in der Hand. Also: Spinnwirtelhälfte eindeutig ja, warum, wieso, weshalb, konnte er leider nicht beantworten. Ungewöhnlich, war der Kommentar. Der Fundkomplex ist inzwischen im Amt, mal sehen was unsere anderen Dezernenten dazu sagen können.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin,

auch hier die Antwort, mal wieder erst aus dem Buch.  :besorgt:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Marienbad

Moin Gabi,

ich habe mir die Fotos der "Mulden" noch einmal genau angesehen.
Zu 90 % bin ich mir sicher das es eine Pickung ist.

Hier meine Argumente:

Bisher habe ich sehr viele (ca 50 Stck) verschiedene Gesteinsarten durchpickt und gebohrt, dabei sind mir nur beim Picken die Steine zerbrochen.
Der Bruch war immer, wie bei deinem Fundstück, fast identisch.
Bei einer Bohrung bricht oftmals der Bohrer, sehr selten das Werkstück.

LG   Manfred



Danske

Hallo Gabi,

auch hier vielen Dank für die Information.

Ich hätte auch auf eine Perle oder ein anderes Schmuckstück getippt. Wer macht sich schon die Arbeit und bohrt oder pickt ein solch hartes Gestein für die Herstellung eines Wirtels :kopfkratz:

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Wiesenläufer

Moin,

Na,ja, im Amt sitzen auch keine Götter.  :zwinker:

Quarz ist doch auch in seiner Struktur ziemlich grobkörnig ?!
Was reibt sich schneller ab? der Bohrer oder das Quarzkorn.  :kopfkratz:
Gepickt kann ich mir auch besser vorstellen und wenn es dünn wird, einmal etwas zu viel Kraft aufgewendet
und schwupp, ist er durch.

Kann sich doch nur um etwas symbolisches oder prunkvolle Beigabe handeln.
Üblich waren die bestimmt nicht, dann hätte ich bestimmt schon welche gefunden.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Es kann sich ja auch um den misslungen Versuch der Herstellung einer Verschlußscheibe für eine Tasche gehandelt haben.

lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hargo

Zitat von: thovalo in 13. August 2021, 18:33:02
Es kann sich ja auch um den misslungen Versuch der Herstellung einer Verschlußscheibe für eine Tasche gehandelt haben.

...

Aber dann gepickt und nicht "sanduhrförmig" gebohrt ; )
Oder?

mfg

thovalo

Zitat von: hargo in 13. August 2021, 23:41:04
Aber dann gepickt und nicht "sanduhrförmig" gebohrt ; )
Oder?

mfg

..... gelocht ist gelocht!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.