Heute habe ich einen alten Sammler von allem möglichen besucht.
In erster Linie mal wegen meiner Großammonitenfunde hier aus Dortmund, im Laufe der Unterhaltung präsäntierte er mir nach und nach seine Funde aus der Oberkreide, als seine Gattin ein kleines Tuch auf dem Tisch ausrollte und mir drei Feuersteinartefakte von der Insel Rügen zeigte.
Den Klingenkern und das "Was auch immer" hat Sie mir geschenkt, aber die Speerspitze wollte sie dann doch behalten, da ihre Tocher die Spitze vor 35 Jahren am Brodtener Steilufer am Strand gefunden hatte.
So nun genug geredet, hier die Bilder.

Über Komentare würde ich mich freuen.

Kalle

 

 

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Dieser Klingenkern ist zwar
ziemlich abgerollt, aber dennoch sieht er schön aus.

Sö, hier kommen wir jetzt zur Speer/Pfeilspitzespitze.
Sie misst fast 9,5cm.

Kalle

 

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Moin Kalle,

es gibt für diesen Bereich bestimmt größere Spezialisten als mich, aber bei dem 1. Teil tippe ich eindeutig auf geafakt. Auch beim 2. Stück bin ich am Zeifeln, wenn ja, hat es wohl ein mehrtausendjähriges Bad in der Ostsee mit reichlich Abnützungsspuren hinter sich.

Da ganz Norddeutschland und insbesondere Rügen voll mit Feuerstein liegt, kommen hier natürlich schon ein statistisch gesehen mehr natürliche Flintsplitter vor, die Artefakten ähnlich sehen können. Ich habe mir mal auf einem ,,meiner" Äcker den Spass gemacht, alle Flintstücke in werkzeugänlicher Größe auszuzählen – ich kam auf Stückzahlen von 40 bis 120 Stück pro qm. Nun haben wir hier zugegebenenmaßen schlechte Böden mit viel Sand und Kies – aber manches, was anderswo schon Kraft der Fundsituation und der sonstigen Abwesenheit von Flint als Artefakt gewertet wird, würde hier im Norden schlichtweg als normaler Kiessplitter durchgehen.

Ich hoffe aber dennoch, das da jemand mit mehr Wissen Dir ggf mehr Hoffnung machen kann. Die "Speerspitze" ist ein wunderschönes Teil und bestimmt menschlichen Ursprungs.

Schöne gute Nacht,

Ronny

Hallo,

z.b bei uns in Südwestdeutschland ist jeder Feuersteinsplitter automatisch ein Artefakt da es in 300km Umkreis kein natürliches Vorkommen
von Feuerstein gibt. Es muss also vom steinzeitlichen Menschen hierher transportiert worden sein. Dafür haben wir das gleiche Problem
z.B. mit Quarz, Jaspis, Basalt und anderen Materialien .......

MFG PSearch

Servus,
das erste ist eine klassische Klamotte, ein Wasimmerauchfakt, nur kein Artefakt.
Das zweite ist wirklich ein Klingenkern, ordentlich abgerollt in der Brandung und braun patiniert.
Das 3. ist eine wunderschöne Klinge, nicht mehr und nicht weniger, leider nix mit Pfeil- oder Speerspitze. Solch lange vollständige Klingen sind eine Rarität. Normalerweise findet man nur Bruchstücke.
Du machst schöne Fotos aber leider immer die selbe Ansicht. Außer der Dorsalseite sind Ventral- und Seitenansicht genau so wichtig, um bei der Bestimmung weiter zu kommen.
Herzliche Grüße
RP

@RP

Hast ja recht, bisher habe ich immer versucht diese Seite am genauesten zu fotografieren an der man auch Flächen und Kanten sehen kann.
Die Rückseite ist einfach nur glatt, von dieser Seite habe ich aber nur ein sehr verschwommenes Bild.
Ich werde versuchen mir das Ding mal auszuleihen.

Kalle

Hallöe,

Rolf-Peter hat alles schon gesagt, Gerhard Bosinski hätte Stück Nr. 1 als "Kynolith" bezeichnet : Kynos, griech. der Hund; Lithos, der Stein,
daraus folgt: Ein Stein, der den Hunden hinterhergeworfen wurde.....

Also, Narhalla-Marsch und Auszug , liebe Grüße Buddelbär 

Salaam!

Ja, ja, Gerhard "Schamdreieck" Bosinski war schon für einiges gut!

@buddelbär: ""Kynolith" bezeichnet : Kynos, griech. der Hund; Lithos, der Stein, daraus folgt:
Ein Stein, der den Hunden hinterhergeworfen wurde....."

Aus logischer Perspektive ergibt sich aus der Übersetzung erst einmal "Hundestein"! Die Übersetzung von Bosinski ist in diesem Sinne sehr, sehr frei! Und das lässt gleich mehrere Auslegungen zu.

So könnte man unter Kynolith auch verstehen:

- Nieren- oder Gallenstein eines Hundes,
- fossiler, eindeutig von einem Hund stammender Koprolith (vulgo Hundekacke) und last, but not least
  genauso frei wie bei Bosinski

- ein Hund, der dem Stein hinterhergeworfen wurde!

Mit spätkarnevalistischen Grüssen KIS

Hallöle Khamsin,

stimmt, den Begriff "Koprolith" hat Bosinski auch gerne verwendet, bei vielfältiger Gelegenheit 

Viele Grüße , buddelbär