Minidexelchen

Begonnen von rolfpeter, 04. Februar 2008, 20:18:05

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rolfpeter

Servus Freunde,
Nebensächlichkeiten wie Fasteleer und RäTäTää halten mich natürlich nicht vom Acker ab! Endlich Ruhe in den weiten Gefilden, die Landedelleute sind beim Zoch oder beim Prinzenball!
Von einem rel. frisch gepflügten Feld, das erst in 2 Monaten erntereif wird (wenn's genügend regnet) stammt dieses wirklich zierliche flache Dechselchen.
Hergestellt aus Amphibolit im weiteren Sinne, 40*35*11 mm klein, zum Bäumefällen wohl kaum geeignet. Es wird wohl einmal ein kleines Behau- oder Verputzbeilchen gewesen sein, eher vielleicht noch ein stechbeitelartiges Gerät.
Dohrn hat einen dementsprechenden Schäftungsvorschlag gemacht. J. Gechter-Jones und D. Tomalak experimentieren - allerdings mit einer hohen Dechselklinge - durchaus nachvollziehbar als geschäfteter Beitel, wie man in AiR 2001 nachlesen kannn, siehe Bild 3.

Hier die Bilder, süß nicht wahr







Herzliche Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

dappeler

Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

Silex

Danke RP, mit solchen Beispielen kann man wohlgelaunt  und staunend lernen.
Danke dass Du auch ein Faschingsmuffel sein könntest
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Khamsin

Salaam!

RP, auch der Schäftungsvorschlag von M. Dohrn aus den spätesten ´70er Jahren benutzt eine schmalhohe Dechselklinge.
Grundsätzlich - dazu hat sich ja Dein Ampf lang und breit geäussert - dürften Dechselklingen vom Typ 1 (breitflach) aus naheliegenden Gründen nicht für schwere Holzarbeit herangezogen worden sein. Dafür stand Typ 2 (schmalhoch) zur Verfügung.

Verbindlichen Dank für die Seitenansicht! Da erkennt man sehr deutlich, dass die Schneidenposition durch permanentes Nachschleifen der ventralen Schneidenfacette über die mittlere Symmetrieebene (halbe Höhe) noch oben "ausgewandert" ist. Es war M. Dohrn, die erstmals auf dieses Merkmal bei der Bearbeitung der Dechselklingen aus dem seinerzeit einzigen LBK-Gräberfeld von Niedermerz bei Aldenhoven als klaren Hinweis auf benutzte, nicht mehr weiter brauchbare Dechselklingen hingewiesen hat. Funktionsfähige Dechselklingen zeichnen sich durch eine Schneidenstellung in der Symmetrieebene aus!

Schala gaschle KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

rolfpeter

Zitat von: Khamsin in 09. Februar 2008, 11:19:52
...dass die Schneidenposition durch permanentes Nachschleifen der ventralen Schneidenfacette über die mittlere Symmetrieebene (halbe Höhe) noch oben "ausgewandert" ist. Es war M. Dohrn, die erstmals auf dieses Merkmal bei der Bearbeitung der Dechselklingen aus dem seinerzeit einzigen LBK-Gräberfeld von Niedermerz bei Aldenhoven als klaren Hinweis auf benutzte, nicht mehr weiter brauchbare Dechselklingen hingewiesen hat. Funktionsfähige Dechselklingen zeichnen sich durch eine Schneidenstellung in der Symmetrieebene aus!

Hab's kapiert, Danke!
So dicke hatten es unsere Vorfahren ja auch nicht, haben eben nur das weggeworfen, was nicht mehr zu gebrauchen war. Ich freue mich aber trotzen über jede Klinge, egal wie abgewurschtelt.
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert