Servus,

eine Schönheit ist dieses kleine Lousberg-Beilchen ja wahrlich nicht, seinem vormaligen Besitzer wird es aber lieb und teuer gewesen sein.
Ich habe noch nie eine Beilklinge gesehen, die so stark von der Arbeit gezeichnet ist. Ich meine jetzt nicht die Schneide, die Macken dort scheinen rezenter Natur zu sein. Nein ich meine das gesamte Stück, es gibt fast keine Stelle, die nicht zumindest matten Glanz hat, sogar bei der Rinde ist das so.
Das Beilchen ist aus einem Feuerstein-Fladen hergestellt und war auch im Neuzustand nicht wesentlich größer. Obwohl die Seitenansicht leicht gekrümmt ist, steht die Schneide in der Mitte. Es wird also parallel geschäftet gewesen sein.

Material und Machart sprechen für Spätneolithikum.

Wenn das Ding nur erzählen könnte!









HG
RP

Hallo RP, hallo Forum,

ja, wenn das Ding nur erzählen könnte. Es ist aber sicher ein besonderes Exemplar, weil es ganz deutlich die plattige Beschaffenheit des Lousberg-Feuersteins zeigt. Außerdem zeigt es auch, dass nicht immer das Farbenspiel "Braun-Violett-Grau" ein "Muss" beim Lousberg ist. Die Beilklinge hat sicher am Ende eine Menge Stress hinter sich gehabt, wie fast alle Lousberg-Beilfragmente. Ich habe nie ein intaktes Lousberg-Beil gefunden.

Feines Stück, keep going.

Grüße und "frohes Fest",

Fritz.

Servus Fritz,

ein richtig schönes, symmetrisch gearbeitetes Beil aus Lousberg-Flint fehlt mir auch noch. Vielleicht suche ich aber auch an den falschen Plätzen, eben dort, wo das Spätneolithikums-Präkariat gehaust hat. Man müßte mal die Burg vom Steinzeit-Ackermann auftun, das wäre noch der Knaller!

Auch Dir ein frohes Fest!

HG
RP

Yo!

Manche wären froh solch ein entliches Häßlein zu finden! Dieses Stück hat alles, was man braucht und - bei geruhsamer Betrachtung - "erzählt es" tolle Geschichten! Manchmal sind solche vermeintlich schlichten Dinger spannender als jede noch so "schöne, symmetrisch gearbeitete Beilklinge"!
Allein die Tatsache, dass der Hersteller keine weitere Veranlassung zur Reduktion der Nackenpartie, d.h. der Entfernung der Rinde sah, spricht Bände. Pure Funktionalität, das gefällt mir über die Maßen.

Die fladenförmige Ausprägung des Lousberg-Feuersteins ist nicht zu unterschätzen, vor allem dann, wenn sie in die Hände eines Technokraten fällt.

Danke für diese Einsicht und herzliche Grüsse KIS

ps: Du wirst auf jeden Fall noch Deine "symmetrische Lousberg-Klinge" finden, da bin ich felsenfest von überzeugt!

Zitat von: Khamsin in 23. Dezember 2008, 19:42:06
Du wirst auf jeden Fall noch Deine "symmetrische Lousberg-Klinge" finden, da bin ich felsenfest von überzeugt!

Ich arbeite dran! In Tiefschlamm oder Sonnenschein - irgendwann wird's schon klappen.

HG
RP