Kleines geschliffenes Steinobjekt

Begonnen von St. Subrie, 27. Februar 2014, 16:56:08

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St. Subrie

Ihr liebe Leut,
bin im Aufbruch begriffen und werde ab morgen Abend für einige Tage wieder in "Südwest" sein. Melde mich von dort, weil ich gerne noch auf meine unterschiedlichen Erfahrungen mit örtlicher Archäologie eingehen möchte.
Was ich aber bei sehr begrenzten "Steinkenntnissen" schon jetzt ganz und garnicht nicht verstehe, ist folgendes :

Das Beilchen ist 52 mm lang und es wiegt exakt 12, 77 g  Wie kann man da überhaupt an ein Werkzeug denken, diese geringe Gewicht schließt doch jede halbwegs brauchbare Einwirkung auf einen Werkstoff wie z. B. Holz aus. Da wäre vermutlich eine Schäftung schwerer als das Beilchen selbst. Müßte man da nicht an so etwas wie ein Miniatur-Abbild eines "normal" großen Beils denken, zu welchem Zweck auch immer ? Oder auch ganz einfach an eine Funktion als Schabewerkzeug ?


Was die Schneidenkanten an den Enden der Schmalseiten betrifft, so beobachtet man in seitlicher Draufsicht folgendes : Die vier Kanten nach oben sind gerundet, die vier Kanten nach unten ( auf Seiten der auffälligen, wohl intentionellen  Scharte) deutlich schärfer gearbeitet. Dreht man das Stück herum, ist das Ergebnis natürlich umgekehrt.

Zur möglichst genauen Fundortbestimmung werde ich in den nächsten Tagen mit der Familie der, wie ich jetzt hörte, verstorbenen Finderin reden.

Beste Grüße

St. Subrie

Kelten111

Hallo.
Ich persönlich kann mich bei solchen Stücken mit Statussyymbolen oder Grabbeigaben an besten anfreunden  :smoke:
Hier ist eines von mir , wo ich mir sicher bin das damit arbeiten unmöglich ist .
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40966.0.html

Mfg Fredi

Furchenhäschen

#32
Hallo,
anbei habe ich 3 Dechselklingen auf der Küchenwaage liegen,
eine mit 5 gr., die nächste mit 8 gr. und die dritte mit 28 gr.
allesamt weisen mehr oder weniger starke Gebrauchsspuren auf.
Soviel zum Thema Grabbeigaben und dergleichen?!
Es handelt sich rein formell um Dechselklingen, was damit angefangen wurde wissen wir nicht,
ja,
weil keiner von uns dabei war!  :-D
Nur Fakten zählen, alles andere wäre rein Spekulativ.

Grüße
Peter :winke:

Kelten111

Dere .
Für mich sieht das eher wie rezente Beschädigungen aus .
Nicht wie Gebrauchsspuren  :glotz:
Das Stück von Subrie hat keine , und die meine auch nicht .
Mfg

Furchenhäschen

Zitat von: Kelten111 in 04. März 2014, 18:16:53
Dere .
Für mich sieht das eher wie rezente Beschädigungen aus .Nicht wie Gebrauchsspuren  :glotz:
Das Stück von Subrie hat keine , und die meine auch nicht .
Mfg

Aber Meister, :zwinker:
ich seh die Stücke vor mir liegen,
es sind 3 unterschiedliche,
a bisserl was solltest mir schon glauben. :winke:

hargo

#35
Zitat von: thovalo in 27. Februar 2014, 17:26:05
...........
Interessant und ganz wichtig ist die eingeschliffene Linie.

Angeblich wurde mit der eingeschliffenen Linie die Beilklinge vor der Niederlegung (symbolisch) unbrauchbar gemacht.
Man nahm sie sozusagen aus einem vielleicht kultischen Kreislauf heraus.
Ob das von allen Archäologen so interpretiert wird, weiß ich nicht. Nachzulesen in ,,Jungsteinzeit im Umbruch". Katalog zur damaligen Ausstellung im Landesmuseum Karlsruhe.

mfg

Steinkopf

Wie bei der Bundesbahn?

Stress wenn man die Fahrkarte nicht entwertet?

OK  - schon gut.

Jan

Furchenhäschen

Hallo,
zum Thema Miniaturdechsel gibts ja in der einschlägigen Fachliteratur nicht sehr viel zu lesen aber doch recht ausführlich wird das Thema hier behandelt:
http://www.steinzeitwissen.de/beile-axte-und-andere-holzbearbeitungswerkzeuge/dechselklingen-aus-dem-alteren-neolithikum

Grüße
Peter