Neues Jahr, erster Fund. Was das Mesolithikum betrifft, bin ich neu im Geschäft. Entsprechend sind meine analytischen Fähigkeiten nicht ganz so weit entwickelt wie die Weltraumfahrt der Bhutanesen.
Kann ich dieses Stück als Kern ansprechen?
Viele Grüsse
Ulrich

Moin,
jo das kannste.
Gruß Klaus

Wie von Klaus schon bestätigt:
Ja, weil es rundherum nur Abschlagnegative hat und keine Ventralseite.
Hätte es eine Ventralseite, wäre es ein Abschlag.

Darüber hinaus sind weitere Merkmale eines Kerns, wie Bulbusnegative, erkennbar.

mfg

Vielen Dank für eure Einschätzungen und Erläuterungen! Ich bin froh, einen eindeutigen Beleg gefunden zu haben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei eher zweifelhaften Radiolariten auch um Artefakte handelt.
Hier ein Beispiel.
Viele Grüsse
Ulrich

Von der gleichen Fundstelle:

Servusle   

ja das sieht doch gut aus mit dem Kern. Auch das dritte Stück könnte ein getrümmerter Abschlag sein. Für das zweite Stück fehlt mir noch mal eine Ansicht, von da wo die Pinzette sitzt. Schon arg zerklüftet und das mit relativ frischen Oberflächen der Kieselschiefer 

Liebe Grüße Daniel

Hallo Daniel

Die rauen grauen Flächen sind Kalkanlagerungen o.ä. Die müssten schon drauf gewesen sein, als das Stück event. bearbeitet wurde (?)
Die fehlende Aufnahme werde ich morgen gern nachholen.
Viele Grüsse
Ulrich

Hier nun die Ergänzung zu Nummer zwei.
Viele Grüsse
Ulrich

Hey Ulrich,

Danke für die neuen Bilder! Ich kann nirgends eine Schlagfläche erkennen. Also müsste das ein Trümmer sein. So würde ich es nennen.

Liebes Grüße Daniel

Ein Stück also, das weder beabsichtigt war, noch Verwendung fand.

Hier noch Funde, die dort vor zwei Jahrzehnten gemacht wurden. Ausser Nummer drei (Kratzer) gibt es dazu keine Spezifikationen. Wenn ich dieses Chaos anschaue, muss es sich um Radiolarit aus meiner Gegend handeln (-;

Viele Grüsse
Ulrich

Zitat von: RockandRole in 05. Januar 2023, 10:40:49
Hey Ulrich,

Danke für die neuen Bilder! Ich kann nirgends eine Schlagfläche erkennen. Also müsste das ein Trümmer sein. So würde ich es nennen.

Liebes Grüße Daniel

Hat das Objekt eine Ventralfläche?
Wenn ja, ist es kein Trümmer.

mfg

Wenn man hier von Ventralfläche reden kann? Schlagflächenrest (oben) weggebrochen? Erhalten ist eine scharfe Bruchkante.
Viele Grüsse
Ulrich

Servus Ulrich,

auch ich vermag anhand der Fotos an den gezeigten Stücken weder Schlagflächenreste noch Ventralflächen zu erkennen. Würde die Teile daher auch als Trümmerstücke ansprechen.

Der Kern ist schön

LG
Holger

Solche Stücke entstehen zu hunderten, wenn man Flint bearbeitet, alles eigentlich nutzloser Abfall, Trümmer, Splitter, Bruchstück, Scherbe, die Diskussion über die Definition ist hier genau so nutzlos. In einer Region mit natürlichem Flintvorkommen taugt das Stück für nix. Ohne natürliche Flintvorkommen kann man es als Debitage eintüten, als Beleg. Oder sich noch tagelang über die Definition von Abfall das Hirn zermattern. Gruss..

Na ja... auch Abfall hat eine Entstehungsgeschichte. Definierte Begriffe erleichtern die Kommunikation.
Wenn wir grad beim Begriff Trümmer sind (der mir grad klar wird) hier so ein Teil von der gleichen Fundstelle (steht hier gewissermassen für meine Lernkurve (-;)

Hallo Ulrich,

wenn du willst, PDF andrucken und griffbereit auf den Scheibtisch legen.
Selbst wenn es auf den Norden ausgerichtet ist, war es mir immer eine Orientierungshilfe ; )

https://www.jna.uni-kiel.de/index.php/jna/article/view/94/101
AG Steine – Definitionen zum Silexmaterialdes Neolithikums in Norddeutschland

mfg

Schönen guten Morgen,

vielleicht besitzt die 9400 ja noch Schlagmerkmale auf der anderen Seite. So rein aus dem Kaffeesatz sieht das aber wieder wie Debitage aus.

Nano hat schon recht. Es fällt unglaublich viel bei der Steinbearbeitung an. Man muss sich nur mal den Haufen an den Füßen von jemanden betrachten, welcher einen Klingenkern präpariert und abbaut. Gibt bestimmt ein gutes Video. Bei Beilen wird's ganz ,schlimm'. Aber zum Glück ist Debitage ja nicht das einzige, was man findet 

Liebe Grüße Daniel

Zitat von: hargo in 06. Januar 2023, 23:14:58
Hallo Ulrich,

wenn du willst, PDF andrucken und griffbereit auf den Scheibtisch legen.
Selbst wenn es auf den Norden ausgerichtet ist, war es mir immer eine Orientierungshilfe ; )

https://www.jna.uni-kiel.de/index.php/jna/article/view/94/101
AG Steine – Definitionen zum Silexmaterialdes Neolithikums in Norddeutschland

mfg

Danke, das hilft! Vielleicht nur bedingt anwendbar auf den zerklüfteten Radiolariten aus meiner Gegend, der immerhin an den Fundstellen etwa drei Viertel des Fundgutes ausmacht(?)
Viele Grüsse
Ulrich

Die Spuren nach ausgehöhlten Klingen sind deutlich. Es ist ein Kernstück.
Gruss
Alexis

Darf ich dich bitten mal zu definieren, was du unter einem Kern verstehst?

mfg