Kernstein

Begonnen von Wiesenläufer, 23. April 2021, 19:48:26

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Wiesenläufer

Moin,

mein großer Fundplatz, liefert weiter Funde ab.  :-D
Neolithikum-Neuzeit

Heute, bei heftigem Wind, ein kleiner Kernstein.
Fast von allen Seiten konisch abgebaut.
32mm L. x 26mm B.  x 19mm B.

Jetzt ist der Mais drin und der Acker ist durch den Wind sowas von glatt.
Auf den Bildern kann man es vielleicht gar nicht so gut erkennen aber das diffuse im Hintergrund ist purer Sand der über das Feld weht.
Der Fundplatz wird im Laufe der Jahre/Jahrzehnte immer mehr bis auf die Siedlungsschicht freigelegt.

Habe also die berechtigte Hoffnung auf schöne Sichtfunde.  :-D

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Neos

Moin, Gabi,

ein süßer, kleiner Kerl!  :super:

Würdest du hier Mesolithikum völlig ausschließen?

Viele Grüße

Frank

Wiesenläufer

Moin Frank,

nein, ausschließen kann ich es natürlich nicht.
Zumal auch ein Fund aus dem Paläolithikum stammt.
Warum also auch nicht was aus dem Mesolithikum. Tauchen als Einzelfunde immer wieder auf meinen Fundplätzen auf.
Um das zu unterscheiden reichen meine Kenntnisse leider nicht aus.  :schaem:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Moin Gabi,

ein schöner Winzling.

Könnte als konischer, unregelmäßiger Mikroklingenkern durchgehen, also Meso.

Nur, was unterscheidet einen solchen mesolithischen Mikroklingenkern von einem abgebauten neolithischen Kern? Mir geht es da wie dir, ich kann das auch nicht sicher beurteilen. Es dürfte wohl auch auf die Beifunde ankommen, aber wenn man einen Mischplatz hat... :kopfkratz:

Diese Böden gibt es nur im Norden, ein Traum für einen Sucher, da kann man manchmal neidisch werden. Wenn die Pandemie endlich mal eingedämmt ist, geht's wieder mal nach Dänemark :prost:

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

hargo

#4
Zitat von: Wiesenläufer in 23. April 2021, 19:48:26
...
Jetzt ist der Mais drin und der Acker ist durch den Wind sowas von glatt.
Auf den Bildern kann man es vielleicht gar nicht so gut erkennen aber das diffuse im Hintergrund ist purer Sand der über das Feld weht.
Der Fundplatz wird im Laufe der Jahre/Jahrzehnte immer mehr bis auf die Siedlungsschicht freigelegt.

Habe also die berechtigte Hoffnung auf schöne Sichtfunde.  :-D

...

Moin,
ich kann es mir nicht verkneifen:

Bodenerosion, die uns mittelfristig die Grundlage zum überleben, nicht nur an dieser Stelle, raubt.
Ist das wirklich cool?

mfg

Wiesenläufer

#5
Zitat von: hargo in 24. April 2021, 00:13:28
Moin,
ich kann es mir nicht verkneifen:

Bodenerosion, die uns mittelfristig die Grundlage zum überleben, nicht nur an dieser Stelle, raubt.
Ist das wirklich cool?

mfg

Moin hargo,

irgendwo hast Du schon recht, doch dieser Ackerbereich stellt eine Sonderform da und hier bin ich froh, dass diese Bodenerosion stattfindet.
Dieser Sandrücken wurde teilweise als Kies-/Sandabbau genutzt und dann mit "modernem" Müll verfüllt.
Wenn sich dort jemals bronzezeitliche Gräber (was drauf hindeutet), Siedlungen, Großsteingräber oder sonst was befunden hat,
sind sie einfach nur weg oder so gestört, dass ich froh sein kann, die wenigen Überreste der verschiedenen Kulturen zu finden.
In diesem Fall frage ich mich, was wiegt schwerer.
Da jetzt zweimal hintereinander Mais drin war, wird es in den nächsten Jahren (für mich) nicht so günstig mit der Begehung werden.
Um in diesem Bereich die weitere Erosion zu stoppen, müsste dort Wiese oder Koppel sein.
Es gibt einen Bereich, zwischen den beiden großen Siedlungskomplexen (die sich in Sichtweite befinden, gleiche Fundsituation), den ich nicht erforschen kann, da er seit Jahren als Koppel dient und ebenfalls zu diesem Os-Rücken gehört.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Moin Holger,

es ist ein "Mischplatz". 
Man kann dort nie vor Überraschungen sicher sein  :-D, was diesen Platz natürlich sehr spannend macht.
Von Rückenspitze, Doppelschaber, Dolch-/und Beilfragmente, Sichelbruchstücke, Pfeilspitzen, Kernsteine, Halbrundschaber ist alles dabei.
Die ganze Palette halt. Es fehlen eigentlich nur noch die Mikrolithen.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

#7
Moin Gabi,

danke für die aufschlussreiche Beschreibung.
Das scheint insgesamt ein verlorener Platz zu sein, auf dem immer noch etwas aus vergangenen Epochen hervorlugt.
Da soll uns die offensichtliche Bodenerosion nicht kümmern.

So ähnlich wird es sich irgendwann mit unseren modernen Siedlungen verhalten.
Vielleicht kommt auch hier, in 2 - 10 T Jahren, zwischen dem Beton wieder steinzeitliches Fundgut hervor.

Und ja, auch ich freue mich als Sucher über jedes Unwetter mit Starkregen, das mit Naturgewalt den Boden hinwegspült : )
Vielleicht sollte ich alsbald eine andere politische Partei wählen. Gibt es eine, die den Klimawandel befürwortet?

mfg

ChristianH

ZitatDiese Böden gibt es nur im Norden, ein Traum für einen Sucher
ich liebe unsere Böden im Norden auch sehr, vor allem die sandigen  :engel: