kaum zu glauben

Begonnen von Carolus Rex, 27. November 2014, 20:29:41

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Nanoflitter

#1
Nun sind wahrscheinlich einige Schäftungstheorien im Eimer... :super:
Und, auf den Text bezogen... wenn dir eine Axt aus dem Boot fällt und sinkt, bleibt sie naturgemäß vertikal im Matsch stecken.. :-) nix rituell.
Gruss...

Camaxtli64

Schon beeindruckend.....würde mich interessieren wie das Teil nun wirklich eigesetzt wurde.....wie wurde es fixiert?

Ja Nanoflitter, Du hast vollkommen recht!!!!  :super:
Viele Wissenschaftler, welche für ein bestimmtes Verhalten oder einen auf den ersten Blick unlogischen Zusammenhang keine so rechte Erklärung haben, greifen gerne auf rituelle Zusammenhänge zurück.
Meist ist die Erklärung viiiiiel einfacher und pragmatischer!

Carolus Rex

Hi

Das vertikale Einbringen in den Boden bezieht sich laut Text nicht nur auf die Axt.
Hier ist von vielen Artefakten die Rede und auch von einem Paddel.

Das die Axt so absinkt ist schon klar.

Schade, dass von den anderen Sachen keine Bilder dabei sind.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Nanoflitter

Zitat von: Carolus Rex in 28. November 2014, 10:05:15
Hi

Das vertikale Einbringen in den Boden bezieht sich laut Text nicht nur auf die Axt.
Hier ist von vielen Artefakten die Rede und auch von einem Paddel.

Das die Axt so absinkt ist schon klar.

Schade, dass von den anderen Sachen keine Bilder dabei sind.

Gruß CR

Deswegen ist auch ein Smiley dabei.... nehmt den Kommentar nicht so ernst. Nur diese rituellen Deutungen kann ich selten nachvollziehen. Auch ein Paddel bleibt beim staken mal im Modder stecken, und bei Sturm kommst du mit einem nicht mehr dahin zurück. :-)
Gruss...

Carolus Rex

Hi

Ist schon klar.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Steinkopf

Hallo in die Runde der Interessierten,

Mein dänischer Freund, der bei einem Vortrag über diese Funde dabei war, sagt, dass eine Publikation in Vorbereitung sei.

Zu den "Spekulationen, dass sie möglicherweise eine Form der rituellen Aktivitäten darstellen ..." sei die Fundsituation zu berücksichtigen.
Dieses geschäftete Beil sei wohl deshalb so gut erhalten, weil es wohl weit in den Untergrund gedrückt worden sei.
Also noch unterhalb der Gyttia-Lage.

Andere ausgediente Holzgeräte (auch Paddel etc.) wurden wohl bei anderen submarinen Plätzen am kleinen Belt
auch für Fischereianlagen mit verbaut. Das am Fehmarnbelt gefundene Paddel ist eher lang-schmal.
(Also nicht der 'Spatentyp' von Tybrind-Vig)

Ein weiteres bemerkenwertes Fundstück ist ein bemerkenswert gut erhaltener Feuersteindolch mit Bastgriff.
Leider hab ich keine Bilder, die ich hier einstellen könnte.

Nach mündlicher Überlieferung und ohne Gewähr hier weitergegeben.

LG

Jan

mc.leahcim

Danke Steinkopf,
schön jemanden hier zu haben der so nah dran ist am Geschehen und uns auf dem Laufenden hält.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

StoneMan

Zitat von: Steinkopf in 02. Dezember 2014, 00:27:00
...
Ein weiteres bemerkenwertes Fundstück ist ein bemerkenswert gut erhaltener Feuersteindolch mit Bastgriff.

Leider hab ich keine Bilder, die ich hier einstellen könnte.
...

Moin und danke Jan  :super:

mir schwebt da ein Bild vor Augen, finde es aber nicht  :kopfkratz:

Du meinst sicher nicht die hohlendretuschierte Klinge mit erhaltener Schäftung aus MV > Klick <...
und vermutlich meinst Du auch nicht diesen Flintdolk mit Birkenrinde am Griff (?), der aber auch eine kleine Sensation ist.

Klick das Bild >> zum Bericht Museum Lolland-Falster


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

Hallo Jürgen,

genau das Stück meine ich!

Fein dass Du ein Bild davon aufgestöbert hast!

LG

Jan

StoneMan

Moin Jan,

der von Dir verwendete Begriff "Bastgriff" machte mich unsicher.
Aber wer weiß, was richtig ist, Bast oder Birke...

Umso schöner, dass wir dazu ein Bild haben.

Gruß

Jürgen

PS Seit es Internet gibt, habe ich ein Gedächtnis wie ein Elefant ;-)  :prost:
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

#11
Beides:

Ein 'geschäfteter' Dolch / Dolch mit Griff wurde bisher in Dänemark noch nicht gefunden.
Die Form kopierte die zu der Zeit schon vorhandenen Bronzedolche.

Das Prachtstück kam zum Vorschein, als Maschinen den oberen Boden angeschoben hatten.
Man konnte erkennen, dass der Griff aus Rinde auf der Unterseite fast intakt erhalten geblieben war.

Der 20 cm lange Dolch wurde aus aus einem makellosen dunkelgrauen Flint hergestellt.
Am Schaftende war ein Griff aus Birkenrinde montiert. der auf der unten liegenden Seite erhalten war.
Dieser Dolch wurde nicht (wie üblich) in einem Grab, sondern auf dem alten (früheren) Meeresboden gefunden.

Das gute Stück wurde noch am gleichen Tag zur Konservierung ins Nationalmuseum gebracht.
(holprige, freie Zusammenfassung)

Man kann gespannt sein, wenn weitere Fotos Details von beiden Seiten zeigen.

LG

Jan

PS:
Wenn ich einen ähnlich gearbeiteten Flintdolch auftreibe, würde mich eine Replikation
des Griffes reizen.



StoneMan

Moin,

und dann, CR wird es mir verzeihen (?), der hier: Der Steinzeitdolch von Allensbach

Klick das Bild



Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

Hallo,

Das geschäftete Beil ist im neuen Heft der Archäologie in Deutschland (1 / 2015)
auf Seite 4 zu sehen!

LG

Jan

StoneMan

Moin Jan,

:super: schon bestellt.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
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Antoine de Saint-Exupéry

Tomcat

Verzeiht meine Wortwahl, aber was für ein geiler Thread!
Geschäftet durch den massiven Stiel, quer zur Maserung. Die hatten's einfach sowas von drauf!
mfg
Tct
Life burns!

Steinkopf

Wenn es um die Erhaltung von organischen Materialien geht, sind es oft nur kleine Fenster,
die uns einen Blick in die Vergangenheit geben.

Besonders die 'Unterwasser-Archäologie' im Ostseeraum hat hier in den letzen Jahren
Aufsehen erregende Funde und Einblicke ermöglicht.
LG
Jan