Größe von Schlagsteinen

Begonnen von Jondalar, 08. Oktober 2025, 11:39:51

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Jondalar

Hallo zusammen,

als ich vor einigen Wochen diesen Stein, der völlig verdreckt war, in den Händen hielt, war ich mir wegen seiner für mich ungewohnten Größe und auch weil ich die Oberflächenstruktur nicht wirklich erkennen konnte, unsicher, ob es sich um einen Schlagstein handelt. Legte ihn also am Feldesrand ab und kehrte nach Hause zurück. Er ging mir aber nicht aus dem Kopf und so nahm ich ihn beim nächsten Besuch auf dem Feld dann doch mit. ICH halte ihn nun tatsächlich für einen Schlagstein, auch wenn er recht unansehnlich ist...

Das brachte mich dazu, mir über die Größe dieser Hilfsmittel bei der Geräteherstellung Gedanken zu machen. Gewöhnlich sind meine derartigen Funde so groß wie jener, den ich zum Vergleich auf einem der Fotos mit abgelichtet habe und den ich kürzlich schon gezeigt hatte

https://sucherforum.de/steinartefakte/ein-fur-mich-besonderer-tag-2-teil-vom-unterlieger/

oder maximal so groß wie jener in diesem Beitrag

https://sucherforum.de/steinartefakte/der-letzte-fund-der-fruhjahrsaison-oder-ein-fall-fur-den-optiker/

Es ergibt sich also allein bei meinen Funden beim Durchmesser immerhin eine 'Spannweite' von ca. 40 - 90 mm und beim Gewicht von 70 - 625 gr. Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrung? Welches sind Eure größten und welches Eure kleinsten Schlagsteine.


Die Maße dieses Exemplars: 
Durchmesser max.: 90mm
Gewicht: 625 gr.
Fundort: Landkreis Gifhorn

Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)

StoneMan

Moin Jondalar,

ZitatEs ergibt sich also allein bei meinen Funden beim Durchmesser immerhin eine 'Spannweite' von ca. 40 - 90 mm und beim Gewicht von 70 - 625 gr. Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrung? Welches sind Eure größten und welches Eure kleinsten Schlagsteine.

Die größten in meiner Kiste (Fundort Møn / DK) sind ~ 80 bis 84 mm Ø und 600 bis 646 g schwer.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Danske

Moin Jondalar,

mein größter Klopfer ist aus quarzitisch gebundenem Sandstein mit den Maßen 88 x 80 mm, Gewicht 580 gr., der kleinste aus Milchquarz mit den Maßen 48 x 36 mm, Gewicht 84 gr.

LG
Holger
Ignoramus, ignorabimus.

Jondalar

Hallo Jürgen,

eine hübsche Kiste  ;)
Dank Dir für Deine Angaben zu Deinen Schlagsteinen.
Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)

Wiedehopf

Moin Jondalar,

Schlagsteine sind ein weites Feld. Sowohl was die geografische Zuordnung, die zeitliche Einordnung, das Material und die Verwendung angeht. Ob man die alle über einen Kamm scheren kann  :nixweiss:

Egal:
 
Von den von dir gezeigten rundum abgeschlagenen Flintkugeln habe ich 6 Stück aus dem Ostseeraum: Durchmesser von etwa 6 cm bis maximal 8,0 cm.

Dann habe ich einen Schlagstein aus S-H aus Quarzit, der der Eisenzeit zugeordnet wurde und vermutlich mit der Erzaufbereitung in Zusammenhang steht (Bild 1)

Hier bei mir in Westfalen habe ich einige (vermutliche) Schlagsteine aus Quarzit und Granit gefunden. Durchmesser ca. 7 bis 9,5 cm (Bild 2).

Mir fällt oft die Abgrenzung zu Reibsteinen schwer, bei Flint manchmal auch zu abgerollten Stücken aus dem Geschiebe.

Viele Grüße
Michael   

 

Jondalar

Hallo Holger,

vielen Dank auch für Deine Angaben samt Foto.
Die Maße, auch die von Jürgen, decken sich dann ja mit meinen bisherigen Erfahrungswerten. Bei den (großen) Kloppern fehlt mir mal wieder die eigene Erfahrung, was und wie man mit diesen doch schon recht schweren Steinen so bearbeitet hat. Könnten sie zum groben Formatieren gedient haben oder ließen sich auch mit ihnen kontrolliert Klingen 'lösen' ?
Viele Grüße

Jondalar
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(Konfuzius)

Jondalar

Hallo Michael,

vielen Dank auch für Dein Statement samt Foto.

Ja, sicher, das ist wiederum ein weites Feld... Und für eine beantwortete Frage stehen zwei neue im Raum. Ich versuche immer, mich über das Suchen, Erleben und Sammeln einer 'Sache' anzunähern, soll heißen, das REINE Literaturstudium ist nicht so meins. Und da ich mich noch nicht so lange mit den steinernen Artefakten beschäftige, sind meine Fragestellung (noch) nicht sonderlich differenziert. Also vielen Dank für Deine Informationen zu diesem Thema!
Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)

Nanoflitter

@Jondalar

Dein oben gezeigtes Stück Flint würde ich auch eher dem Geschiebe zuordnen, Ist irgendwie alles zu rundgelutscht und sieht daher für mich eher wie abgerollte Rinde aus, als Schlagnarben. LG