grober Kratzer ?

Begonnen von Wiesenläufer, 11. Oktober 2021, 19:09:22

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Wiesenläufer

Moin,

auf einer Fundstelle (mit einem Sahnestückchen) vom letzten Jahr, wollte ich mal schauen ob es nur eine Eintagsfliege war oder ob sich dort ein richtiger Fundplatz verbirgt.
Das Feld ist gepflügt worden und das Getreide läuft auf.
Weiteres Material ließ sich nicht finden, bis auf ein weiteres Sahnestückchen, welches ich separat vorstelle.  :dumdidum:

Bei diesem Teil bin ich mir nicht sicher ob es sich um einen Schaber/Kratzer handelt oder nicht.

Form und Patina sehen eigentlich ganz gut aus.
Moor- und weiße Patina, bis auf eine kleine Abplatzung, rundum. 
Die "steile Kappe" ausgesplittert durch den Gebrauch ?

Wie schätzt ihr das Stück ein ?

Ist aufgrund nur von Bildern vielleicht nicht einfach.  :friede:

Knapp 7cm groß, vorne 4,5 cm breit und verjüngt sich auf 2 cm.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Fischkopp

Liebe Gabi,
ein sehr interessantes Teil!
Würde ich gerne mal in den Fingern haben. Die krassen Unterschiede in der Patina sind schon
wunderbar. Dieses, wir mir scheint, vollkommen entrindetes und abgenutztes Stück Feuerstein
würde ich ins Endneolithikum bis BZ stellen.
Markante, und wie ich denke, intentionelle Einkerbungen machen für mich das Ding rund.
Ein Parade Buchtie und Klassiker.
Danke fürs zeigen.
LG Fischkopp

Wiesenläufer

Moin Fischkopp,

Danke, fürs anschauen und das Du der Meinung bist, es ist was.

Aufgrund der Patina und der doch eher verrundeten/weichen Kanten, hätte ich es für älter gehalten.  :nixweiss:

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

#3
Warum nicht Scheibenbeil?
7372+7370.jpg  :glotz:
Fehlt für einen Katzer nicht die Rundung?
:friede:

mfg

Wiesenläufer

Moin hargo,

eine Rundung hat das Stück zwar nicht aber für ein Scheibenbeil ist mir die vordere Kante zu steil.  :kopfkratz:
Der Winkel beträgt ca. 80 - 85 Grad

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

Moin Gabi,

kann es sich vielleicht um ein Naturstück handeln, welches
wieder verworfen wurde?

LG
Jan

queque

Zitat von: Steinkopf in 13. Oktober 2021, 07:56:27
Moin Gabi,

kann es sich vielleicht um ein Naturstück handeln, welches
wieder verworfen wurde?

LG
Jan

Es ist immer schwer, soetwas nur vn einer Fotografie her zu beurteilen, aber ich könnte mir auch ein nur kurz genutztes ad hoc Werkzeug vorstellen ...
Viele Grüße
Bastl

Fischkopp

Hallo Gabi,

es ist bei diesem Stück sicherlich viel möglich oder unmöglich. Ich kann es nur mit meiner unwissentschaftlichen Erfahrung beurteilen.
Trotzdem ein spannendes Teil.
LG Fischkopp

Fabulas

Ich guck' mir die Augen nach so was aus!
Mangels Kenntnisse und evtl. auch Lage habe ich so etwas noch nie gefunden. Wäre dann ja auch ein gewaltiger Sprung vom Mittelalter zurück bis ins Neolithikum   :irre:
Sehr schöne Fotos. Und danke für's Zeigen.

Viele Grüße
Anita

Wiesenläufer

Moin,

natürlich ist vieles möglich und auf Fotos nicht immer so darzustellen wie man es vor sich liegen hat.  :schaem:
Kann es drehen und wenden wie ich will, habe bei diesem Teil einfach ein merkwürdiges Gefühl, als ob....
Irgendwie hat es zwar die Form eines neolithischen Kratzers (Schaber) aber die Patina habe ich sonst bei den Fundstücken dieser Art weniger.
Es muss noch nicht mal mit den Beilfunden im Zusammenhang stehen, denn im angrenzenden Bereich verlief der alte Bachlauf.

ad hoc Werkzeug oder verworfenes Naturprodukt  :nixweiss:

Könnte man aufgrund der unterschiedlichen Patina auf den jeweiligen Bereichen, irgendwelche Rückschlüsse ziehen ?
Ursprüngliche Fläche, nachträglich bearbeitete Flächen  :kopfkratz:
Lagerung im Bach usw.

Sorry, ich weiß das eine Ferndiagnose schwierig ist.  :friede:

Deswegen zeige ich es euch, denn wem soll ich es sonst zeigen um eine Information zu bekommen.


Gruß

Gabi



Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Herlitz

Hallo Gabi,

es tut mir leid, aber ich sehe auf den Bildern keine eindeutigen Bearbeitungsspuren. Die Form lässt wohl an einen Kratzer denken, eine ausgearbeitete Kratzerkappe gibt es aber nicht. Die Ausbrüche, die man als Gebrauchspuren ansehen könnte, haben aber doch keine oder eine andere Patina, oder? Das werden wohl neuere Absplitterungen sein. Des Stück ansonsten ist schon älter (nach der Patina) und wird wohl beim Transport durch einen eiszeitlichen Gletscher so geformt worden sein. Denn lag es lange in feuchtem Boden, daher die Patina.
:winke: Sven

steinwanderer

Moin Gabi,
ich schließe mich der Meinung von Sven an.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Wiesenläufer

Moin,

:Danke2: euch beiden für die Meinung dazu.

Immerhin ist es dann ein schönes "Natur" Artefakt, was mich mal wieder in die Irre geführt hat. Hebe es aber trotzdem auf.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Zitat von: Fabulas in 13. Oktober 2021, 14:08:46
Ich guck' mir die Augen nach so was aus!
Mangels Kenntnisse und evtl. auch Lage habe ich so etwas noch nie gefunden. Wäre dann ja auch ein gewaltiger Sprung vom Mittelalter zurück bis ins Neolithikum   :irre:
Sehr schöne Fotos. Und danke für's Zeigen.

Viele Grüße
Anita

Moin Anita,

das ist das schöne an der "Augensuche",  :zwinker:
Jedes ungewöhnliche Teil kann spannend sein und man kann auch voll daneben liegen.  :-D
Trotzdem ruhig mal aufheben und es betrachten.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Neos

Moin, Gabi,

das hat schon was von einer stark beanspruchten Kratzerkappe - keine Frage. Aber ob Arte- oder Geofakt? Schwierig bei diesem Stück. :nixweiss:

Viele Grüße

Frank

Fabulas

Zitat von: Wiesenläufer in 13. Oktober 2021, 19:05:09
Moin Anita,

das ist das schöne an der "Augensuche",  :zwinker:
Jedes ungewöhnliche Teil kann spannend sein und man kann auch voll daneben liegen.  :-D
Trotzdem ruhig mal aufheben und es betrachten.

Gruß

Gabi

:narr: :super:

Grüße nach oben von unten
Anita

Fischkopp

Liebe Gabi,
schön, wenn dieses Teil hier so kontrovers diskutiert wird. Für mich immer noch ein gekerbtes Gerät.
Die Patinierung aller Feuersteine und Bodenchemie ist viel zu individuell um ein guter Anzeiger für eine zeitliche Eingrenzung zu sein.
Der Beifang ist besser geeignet um das Stück zeitlich einzugrenzen.
Bleib dran an diesem Platz! Viel Geduld und gut Fund.
LG Fischkopp

Wiesenläufer

Moin Fischkopp,

werde natürlich dran bleiben.  :zwinker:

Es scheint aber kein Fundplatz im eigentlichem Sinne zu sein.
Da auch in diesem Bereich der begradigte (heutige) Bachlauf jedes Jahr regelmäßig ausgebaggert wird damit die Bachforellen ungehindert zu ihrem Laichplatz kommen, vermute ich eher das die beiden Beile und auch dieses Teil so aufs kleine Feldstück gelangt sind welches sich zwischen altem Verlauf und heutigen Verlauf befindet. Allerhöchstens 50 Meter in der Breite.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)