Glanz an Abschlagsbruchstück

Begonnen von Nanoflitter, 22. Februar 2015, 18:02:22

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Nanoflitter

Dieses unbedeutende Bruchstück eines Abschlags zeigte bei näherer Betrachtung lateral eine klitzekleine Glanzstelle. :-)
Gruss...

palaeo1

Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern ! Aber bitte kommt davon ab, jegliche Glanzstellen  an Flintartefakten als Sichelglanz oder Ähnlichem zu interpretieren. Längere Kontakte von Wurzeln an Flintartefakten rufen gleichartig Spuren hervor.

Nanoflitter

Zitat von: palaeo1 in 22. Februar 2015, 19:24:30
Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern ! Aber bitte kommt davon ab, jegliche Glanzstellen  an Flintartefakten als Sichelglanz oder Ähnlichem zu interpretieren. Längere Kontakte von Wurzeln an Flintartefakten rufen gleichartig Spuren hervor.

Deswegen habe ich auch nichts dergleichen geschrieben.... :-)
Dank dir!

Gruss....

sven

Zitat von: palaeo1 in 22. Februar 2015, 19:24:30
Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern ! Aber bitte kommt davon ab, jegliche Glanzstellen  an Flintartefakten als Sichelglanz oder Ähnlichem zu interpretieren. Längere Kontakte von Wurzeln an Flintartefakten rufen gleichartig Spuren hervor.

aber hier spricht auch nichts  dagegen, es als Sichelglanz anzusprechen, liegt er doch auf einer scharfen? Ecke.
ist er auch auf beiden Seiten?

:winke: Sven

Nanoflitter

Ist nur einseitig, die Laterale ist "scharf".
Gruss...

hargo

Zitat von: sven in 22. Februar 2015, 22:59:14
aber hier spricht auch nichts  dagegen, es als Sichelglanz anzusprechen...
Scheinbar doch, sonst hätte es p1 nicht erwähnt. Warum nehmt ihr das Wissen anderer nicht einfach mal an, oder zumindest als mühelos erhaltene Insider Information kommentarlos mit? Weil es ein Diskussionsforum ist? Wäre ein Argument, ihr tut euch aber nicht immer einen Gefallen damit.

mfg

Mordar

 :winke:

Also für mich sieht es so aus wie ein kleiner Flintenstein. Der Glanz könnte von der Reibung im Bleifuteral herruehren.
:winke:
Gerd
The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Nanoflitter

Von der Form her könnte es grob ein Flintenstein sein.
Jedoch weist das Teil meines Erachtens Abschlagsmerkmale auf.
Ich sehe eine dorsale Reduktion vermtl. eines Überhanges, Schlagfläche
und Bulbus(nicht sehr ausgeprägt) sind vorhanden. Distal ist das Teil
vermutl. rezent gebrochen, kommt auf dem Bild nicht so raus.
@Hargo: Die Debatte um den "Sichelglanz" ist bei mir schon angekommen. Sonst hätte
ich davon im Startbeitrag gesprochen. Auf "Glanz" wird man wohl noch hinweisen dürfen, obwohl die Herkunft vielseitig sein kann.

Gruss und dank euch!

hargo

Zitat von: Nanoflitter in 23. Februar 2015, 07:43:25
Auf "Glanz" wird man wohl noch hinweisen dürfen, obwohl die Herkunft vielseitig sein kann.
Auf Glanz sollte man immer hinweisen. Keine Frage!

mfg

stonehunter

Hallo,
ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten, aber ich halte "Wurzelglanz" für Nonsens. In Anbetracht der Vegetationsdichte müsste nahezu jedes Feuersteinfitzelchen irgendwo glänzen.


Steinkopf

Hallo,

Fakt ist, dass Zonen mit Glanz sowohl an Artefakten, als auch an Flintstücken
zu finden sind, die in keinem archäologischen Kontext stehen.

Für manche der glänzende Partien gibt es nachvollziehbare Erklärungen wie Sichel-,
Schneiden- und Schäftungsglanz.

Es gibt aber auch Glanz an Stellen, die sich damit nicht erklären lassen.
Andauernde Friktion mit Wurzelwerk mag ein möglicher Grund sein.
Wohl gemerkt: Friktion und nicht Kontakt!

Das Phänomen ist nicht wirklich restlos geklärt.

Aber wenn man es überbewertet bringt es vielleicht (trügerischen) Glanz in das Leben des Suchers.

Schönen Gruß

Jan








teabone

Zitat von: Steinkopf in 23. Februar 2015, 10:22:28
Hallo,

Fakt ist, dass Zonen mit Glanz sowohl an Artefakten, als auch an Flintstücken
zu finden sind, die in keinem archäologischen Kontext stehen.

Für manche der glänzende Partien gibt es nachvollziehbare Erklärungen wie Sichel-,
Schneiden- und Schäftungsglanz.

Es gibt aber auch Glanz an Stellen, die sich damit nicht erklären lassen.
Andauernde Friktion mit Wurzelwerk mag ein möglicher Grund sein.
Wohl gemerkt: Friktion und nicht Kontakt!

Das Phänomen ist nicht wirklich restlos geklärt.

Aber wenn man es überbewertet bringt es vielleicht (trügerischen) Glanz in das Leben des Suchers.

Schönen Gruß

Jan











:winke:

nur um die Diskussion anzuregen und mein Wissen zu erweitern!


Das mit dem "Wurzelglanz" verstehe ich nicht. Warum sollte ausgerechnet das für Glanzstellen prädestinierte Eck einen solchen Glanz durch Wurzelkontakt haben?

Auf allen von mir gefundenen Artefakten mit Glanzstellen sind sie erklärbar weil sie sich auf erhabenen und exponierten Stellen finden und durch Gebrauch in irgendeiner Form zustandegekommen sind.

Natürlich findet sich Glanz durchaus aus anderen Gründen wie Sandstrahlung zum Beispiel, viele Oberflächen aus eiszeitlichen Zusammenhängen können das aufweisen, stehen daher auch nicht zwangsweise im archäologischen Kontext.

Keinen Glanz finde ich nur auf Vertiefungen wo die Wurzeln doch auch hinkommen sollten.

Friktion ist Kontakt, auch wenn es indirekt wäre.


LG Augustin





Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Steinkopf

#12
Hallo Augustin,

wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe:

Mit Friktion meine ich natürlich Kontakt + Bewegung, nicht allein die statische Berührung.

Etwas später komme ich gern mit einem Beispiel auf dieses Thema zurück.

Schönen Gruß

Jan

teabone

Zitat von: Steinkopf in 23. Februar 2015, 10:56:52
Hallo Augustin,

wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe:

Mit Friktion meine ich natürlich Kontakt +Bewegung, nicht allein dies statische Berührung.

Etwas später komme ich gern mit einem Beispiel auf dieses Thema zurück.

Schönen Gruß

Jan

:winke:

Das dachte ich mir schon!

Lieben Gruss
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

palaeo1

Zitat von: stonehunter in 23. Februar 2015, 09:56:22
Hallo,
ich möchte hier niemandem auf den Schlips treten, aber ich halte "Wurzelglanz" für Nonsens. In Anbetracht der Vegetationsdichte müsste nahezu jedes Feuersteinfitzelchen irgendwo glänzen.
Dann überlege bitte mal, woher der Sichelglanz an Sicheln oder Sicheleinsätzen herkommt ! Er stammt vom längeren oder immer wiederkehrenden Schneiden an Kieselsäure haltigen Pflanzen. Wenn eine Baum-/Strauchwurzel an einem Flintartefakt langwächst kommt es zum selben Effekt. Nicht immer aber doch gelegentlich sind da auch Vertiefungen von betroffen. Einen entsprechenden Fall hatte ich bei einem Artefakt aus einer mesolithischen Grabung. Auf der Abbaufläche eines Flintkerns befand sich eine 2 Euro Stück große Politurfläche, die sicher nicht durch Gebrauch dorthin gekommen ist und eine Fläche betrifft, die ebenso nicht durch Windschliff entstanden sein kann. Kurzfristige Wurzelkontakte durch einjährige Pflanzen rufen die Erscheinung aber nicht hervor.

Gruß
Klaus

StoneMan

Zitat von: palaeo1 in 23. Februar 2015, 18:52:58
[...]
...die ebenso nicht durch Windschliff entstanden sein kann.
Kurzfristige Wurzelkontakte durch einjährige Pflanzen rufen die Erscheinung aber nicht hervor.


Gruß
Klaus
Moin,

´frischer Wind´ hingegen, wie Du ihn hier ins Forum bringst, verschaffen uns bereits
in weniger als einem Jahr wichtige Erkenntnisse - eine andere Art von Windschliff ;-)

Danke dafür lieber Klaus  :Danke2:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

#16
Hallo in die Runde,

Augustin hat es angeregt - hier ein paar unterschiedliche Beispiele mit Glanz:

Zunächst ein Abschlag (G_A). An der rauen und gewellten Dorsalseite ist durchgehend Hochglanz.
                                         Er wurde nicht als Schaber genutzt und trägt keine Gebrauchsretuschen.
                                         Die Ventralseite ist unauffällig.
                                         Warum ein Flint auf seiner rauen Aussenkante so glänzt, ist nicht wirklich belegt.

Als zweites wohl ein Frostsprung G_B). Eigentlich unscheinbar, wären nicht 1. eine große Hochglanzpartie zum Teil mit Wellen
                                                     und 2. auf der Rückseite mehrere kleine Stellen, in der Rillen mit Hochglanz hinein geschliffen sind.
                                                      Diese sehr kleinen hochglänzenden Riefen habe ich so noch bei keinem anderen Stück gesehen.

Hier ist also Glanz auf 'Naturstücken'. Mit Sicherheit keine wie auch immer Gebrauchsspur von Menschenhand!





Steinkopf

#17
Es geht weiter:

Windschliff (G_W)
                 Zwei Pfeilbewehrungen, die an der Nordsee längere Zeit dem Flugsand ausgesetzt waren (G_W).
                 Durch Windschliff werden Grate gerundet und auf der Oberfläche entsteht ein Glanz, der manchen
                 Artefakten aus der Sahara ähnelt.

                 Das eine Stück ist eine stattliche Pfeilschneide,
                 das andere eine (leider) abgebrochene Spitze eines 'Dreikanters' der 'Grübchenkeramischen Kultur'.

                 Bei Windschliff handelt es sich um eine Abrasion. Von der Oberfläche wird etwas abgetragen.


Sichelglanz (?) (G_C)
                 Eine flache Klinge mit dem rauen Charme, den manche Ertebölle-Artefakte haben.
                 Kein unnützes Getue mit irgendwelchen Retuschen. Das Format passte wohl.
                 Die Oberfläche ist fast 'flächendeckend' mit Glanz überzogen.

Wenn wir für diesen Glanz den Begriff Sichelglanz nehmen, findet man in der Literatur drei
mögliche Ursachen diskutiert.

(1) Abrasion
(2) Anlagerung - Paläo hat die kieselsäurehaltigen Pflanzen erwähnt.
(3) Veränderung der Oberfläche durch den Kontakt mit Kieselsäure.

Bei der abgebildeten 'Sichelklinge' handelt es sich um ein Fundstück aus den Ostseeraum - genauer aus dem Kattegat.
Das Rohstück hat schon als 'Boulder' unbearbeitet im Salzwasser gelegen, an der schwarze Zone unter der Cortex zu sehen.
Die Klinge ist später als Artefakt wegen des Meeresspiegelanstiegs und der Landsenkung als Artefakt unter Salzwasser geraten,
wovon die weiße Patinierung an den Spaltflächen zeugt.

Eigentlich wäre durch eben diese weisse Patina die Oberfläche rau, porös und stumpf.
Aber es ist zu beobachten, dass der Glanz, der durch eben diesen Kontakt mit Pflanzen entsteht, die Oberfläche
quasi 'vergütet' und etwas vor der auflösenden Wirkung des Salzwasser, der Sonne und anderer Einflüsse schützt.

Es ist nicht ganz einfach, Glanz mit Fotos so rüberzubringen, wie man es beim Betrachten eines Originalstückes sieht.
Glanz hat eigentlich nicht wirklich Kontraste und Konturen. Ich bitte euch, um Nachsicht bei meinen fotografischen Bemühungen.

Soviel zum 'Glanz' für heute.

Jan









teabone

 :winke:

also erstens einmal vielen vielen Dank für die Zusammenstellung all dieser Beispiele und den Erklärungen dazu! Die Fotos sind sehr anschaulich und gut, trotz der schwierigen Bedingungen welche die Abbildung von Glanz mit sich bringt. Es fehlt schliesslich das räumliche Erlebnis des Betrachters.

Da ist ein Zeugnis von Glanz dabei den ich so noch nicht gesehen habe. Bild: G_B.

Klar kommt auch heraus wie sich Glanz definieren kann eben durch Abtragung und Anlagerung. Die Anlagerung lässt sich an intensiv genützen Sicheleinsätzen anschaulich zeigen. Ist aufgetragen. Ich denke das sich darüber Diskussionen auch nicht mehr entfalten müssen.

Unschlüssig bin ich mir nach wie vor beim Wurzeleinfluss, da hier auch andere Bedingungen herrschen können. Ich bin kein Botaniker aber erlaube mir doch die Frage ob Wurzeln so kieselsäurereich wären um solche Glanzbildungen zu erzeugen.

Kieselsäure ist doch ein Bestandteil des Halmes um seine Festigkeit zu verstärken. Wurzeln müssen diese Eigenschaft nicht unbedingt aufweisen. Ich mag völlig danebenliegen aber fragen darf man ja.
Vielleicht ist in den Wurzeln Kieselsäure nur marginal enthalten und der Glanz auf andere Ursachen zurückzuführen?

LG
Augustin




Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

StoneMan

Zitat von: Steinkopf in 23. Februar 2015, 22:49:47
...
Es ist nicht ganz einfach, Glanz mit Fotos so rüberzubringen,
wie man es beim Betrachten eines Originalstückes sieht.
Glanz hat eigentlich nicht wirklich Kontraste und Konturen.

Ich bitte euch, um Nachsicht bei meinen fotografischen Bemühungen.

Jan
Moin,

eine "Glanzleistung"  :glotz: Fotos + Beitrag  :super:

:Danke2:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

#20
Danke Jürgen und Augustin!

Vielleicht haben Glanz und Nebel etwas gemeinsam - man sieht sie aber man erkennt nicht wirklich was es denn ist.

Abtrag - Anlagerung - Veränderung der Oberfläche - ich vermag es nicht mit meinen Augen zu erkennen - obwohl ich mit Fielmann zusammenarbeite!
Der dänische Archäologe Peter Vang Petersen nennt mögliche Ursachen aber sagt schlichtweg: Die Ursachen sind nicht wirklich bekannt.

Bei dem Hochglanz an 'Naturstücken' hat Paläo die Möglichkeit des Kontaktes mit Baumwurzeln, die vielleicht lange Zeit mit großem Druck
und Bewegung (Friktion) einer Flint-Oberfläche zusetzen, angesprochen.

In der Tundra wachsen auch Zwergbirke, Zwergweiden und andere Strauch- und Baumarten, die sich nicht als Stamm erheben, sondern mit
durchaus veritablen Stämmchen kriechend auf den umgebenden Steinen liegen und über viele Jahrzehnte vom Wind bewegt werden (Friktion).
Die Beispielstücke dürften mit der Saale-Eiszeit nach Norddeutschland gekommen sein. Danach war noch Eiszeit genug für Tundra-Bedingungen.

Ob dabei die Kieselsäure eine Rolle spielt oder nur die Abrasion, sei dahingestellt.
Es sind denkbare (spekulative) Möglichkeiten für ein Phänomen, welches halt existiert.

Nach meiner Erfahrung ist es tausendmal einfacher ein Artefakt zu finden, als ein Naturstück mit Hochglanz.
Aber mit Goldnuggets soll es noch viel schwieriger sein.

Wenn wir Sucher die Augen offen halten, kommen sicher noch mehr interessante Beispiele - auch solche, die außer Sichel- oder Schneidenglanz
den Blick auf das ganze Spektrum erweitern.

Schöne Grüße

Jan



teabone

Zitat von: Steinkopf in 24. Februar 2015, 00:41:06
Danke Jürgen und Augustin!

Vielleicht haben Glanz und Nebel etwas gemeinsam - man sieht sie aber man erkennt nicht wirklich was es denn ist.

Abtrag - Anlagerung - Veränderung der Oberfläche - ich vermag es nicht mit meinen Augen zu erkennen - obwohl ich mit Fielmann zusammenarbeite!
Der dänische Archäologe Peter Vang Petersen nennt mögliche Ursachen aber sagt schlichtweg: Die Ursachen sind nicht wirklich bekannt.

Bei dem Hochglanz an 'Naturstücken' hat Paläo die Möglichkeit des Kontaktes mit Baumwurzeln, die vielleicht lange Zeit mit großem Druck
und Bewegung (Friktion) einer Flint-Oberfläche zusetzen, angesprochen.

In der Tundra wachsen auch Zwergbirke, Zwergweiden und andere Strauch- und Baumarten, die sich nicht als Stamm erheben, sondern mit
durchaus veritablen Stämmchen kriechend auf den umgebenden Steinen liegen und über viele Jahrzehnte vom Wind bewegt werden (Friktion).
Die Beispielstücke dürften mit der Saale-Eiszeit nach Norddeutschland gekommen sein. Danach war noch Eiszeit genug für Tundra-Bedingungen.

Ob dabei die Kieselsäure eine Rolle spielt oder nur die Abrasion, sei dahingestellt.
Es sind denkbare (spekulative) Möglichkeiten für ein Phänomen, welches halt existiert.

Nach meiner Erfahrung ist es tausendmal einfacher ein Artefakt zu finden, als ein Naturstück mit Hochglanz.
Aber mit Goldnuggets soll es noch viel schwieriger sein.

Wenn wir Sucher die Augen offen halten, kommen sicher noch mehr interessante Beispiele - auch solche, die außer Sichel- oder Schneidenglanz
den Blick auf das ganze Spektrum erweitern.

Schöne Grüße

Jan




:winke:


Danke Jan auch für Deinen angenehm sachlichen Umgang!

Der Vergleich mit dem Nebel ist treffend!  


LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

palaeo1

Zitat von: teabone in 23. Februar 2015, 10:44:00

Warum sollte ausgerechnet das für Glanzstellen prädestinierte Eck einen solchen Glanz durch Wurzelkontakt haben?

LG Augustin

Weil nur an solche Kanten die entsprechende Reibung hoch genug ist.

palaeo1

#23
Zitat von: teabone in 24. Februar 2015, 00:04:50

Ich bin kein Botaniker aber erlaube mir doch die Frage ob Wurzeln so kieselsäurereich wären um solche Glanzbildungen zu erzeugen.

Kieselsäure ist doch ein Bestandteil des Halmes um seine Festigkeit zu verstärken. Wurzeln müssen diese Eigenschaft nicht unbedingt aufweisen.
Vielleicht ist in den Wurzeln Kieselsäure nur marginal enthalten und der Glanz auf andere Ursachen zurückzuführen?

LG
Augustin


Wie bereits geschrieben, ist dieses Phänomen nicht abschieißend geklärt. Hier mal eine kleine Auslistung, wo überall Kieselsäure drin enthalten ist und in welchen Mengen.
Die Angaben sind als Milligramm pro 100 Gramm (mg/100 g) ausgedrückt:
Äpfel 1.0     Gerste 230.0     Hirse 500.0
Aprikosen 1.0     Trauben 4.0     Hafer 600.0
Spargel 18.0     Grünkohl 2.0     Kartoffeln 200.0
Bohnen 2.0     Meerrettich 13.0     Weizen (ganze Körner) 160.0
Kümmel 5.0     Salat 6.0     Rote Rüben 21.0
Mohrrüben 5.0     Apfelsinen 1.0     Roggen 17.0
Blumenkohl 9.0     Petersilie 13.0     Topinambur 36.0
Sellerie 4.0     Birnen 2.0     Sonnenblumen 15.0
Pfifferlinge 9.0     Erbsen 2.0     Erdbeeren 6.0
Kirschen 1.0     Pflaumen 3.0     Rote Johannisbeeren  3.0
Mais 19.0     Kürbis 7.0     Roter Pfeffer 2.0
Stachelbeeren 3.0     Raps 16.0     Spinat 4.0

(Quelle:http://www.vitalstoffmedizin.com/spurenelemente/silizium.html)

Auch Diatomeen (Kieselalgen) können unter bestimmten Umständen Verursacher sein!
Nicht aufgeführt, aber mit einem sehr hohen Kieselsäuregehalt sind die Brennessel und der Ackerschachtelhalm zu erwähnen. Das sind ausdauernde Pflanzen.

Gruß
Klaus

teabone

 :winke:

da haben wir den Salat!

Zumindest erfreuen kann man sich weiterhin an glänzenden Funden und sieht das Phänomen viel differenzierter.

LG Augustin

Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.