Geröllkeule

Begonnen von Birk, 01. Januar 2018, 18:04:26

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Birk

Moin Leute. Diese Jahr startet ja gleich gut. :zwinker:  Heute durfte ich diese schöne Stück finden. Dabei handelt es sich um meine erste Geröllkeule. Sie sah von oben erst aus wie ein Schlagstein. Dann sah ich die beidseitigen Eintiefungen. Ganz sicher war ich mir auf dem Acker aber nicht da ich solch ein Stück auch noch nie in den Händen hielt.  Sie stammt aus der Region Hannover.Durchmesser ca. 65 mm, Stärke ca.34 mm Gewicht 220 g.
  Gruß
   Thomas

Wiesenläufer

Moin,
ein interessantes Stück.  :super:
So etwas habe ich auch noch nicht gesehen. Ist sie in diesem Zustand fertig oder die Arbeit abgebrochen worden. ?

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Signalturm

#2
Bin absoluter Laie. Denke aber dass es sich um eine Vorarbeit für eine Keule handelt. Gepickte Löcher als Vorbereitung für die Bohrung.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Birk

#3
Ich bin da auch neu drin. Bin gerade am lesen. Es gab wohl beides.Durchlochte Geröllkeulen , Keulen mit einseitiger eintiefung und Keulen mit beidseitiger eintiefung.

Mordar

The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Mordar

The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

thovalo



Das wird im Grunde Niemand heraus bekommen. Was festzuhalten ist, ist eine eingepickte Mulde, doch so etwas konnte auch andere Hintergründe haben. Die Merkmale sagen in keiner Weise aus, dass es eine Keuelnvorabeit ist!

Bestenfalls kann auch der erfahrenste Archäologe nur sagen, dass es ein solche sein "könnte"!
Belegen lässt sich das aber ausdrücklich nicht durch die vorhadedenn Merkmalen!

lG Thomas  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

dappeler

Dieser Aussage widerspreche ich aber aufgrund der Tatsache, dass Keulen von beiden Seiten aus gepickt, ncht unbedingt
geboht wurden...
Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

Birk

Hier mal was dazu.   R.S. Hulst und A.D. Verlinde   Geröllkeulen aus Overijssel und Gelderland  1976  Seite 93

Furchenhäschen

Hallo Thomas,
ich tendiere auch zu einem leider wieder verworfenen Keulenkopfhalbfabrikat.
Der Spezialist in Sachen Keulenköpfe ist aus einschlägiger Literatur der Kölner Biermann.

Fast einheitlich und zu 90% wurden Keulenköpfe aus diesem oder ähnlichen Gesteinen gefertigt.

Mein Glückwunsch zum seltenen Fund.

Grüße
Peter


RockandRole

Hey Thomas,

na wenn das Jahr so weiter geht, kannst du dich nicht beschweren. Toller Fund!

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

CptAhab

Ich möchte einen weiteren Vorschlag machen. Um Feuer zu bohren benötigt man ein Handstück unter dem sich die Spindel dreht. Größe und Handlichkeit scheinen zu stimmen.

Cheers

Ahab
The world is full of crashing bores. - Mozer

Sprotte

Schöne Vorarbeit für eine mesolithische Geröllkeule  :super: - das Loch wurde ausschließlich durch Picken erzeugt (gebohrt wurde nichts). Für ergrabende Beispiele für derartige Geröllkeulen (einschließlich Vorarbeiten) siehe: Ewald Schuldt: Hohen Viecheln. Ein mittelsteinzeitlicher Wohnplatz in Mecklenburg. Akademie-Verlag, Berlin (1961).

Viele Grüße
Sprotte

hargo

Zitat von: CptAhab in 02. Januar 2018, 19:07:31
Ich möchte einen weiteren Vorschlag machen. Um Feuer zu bohren benötigt man ein Handstück unter dem sich die Spindel dreht. Größe und Handlichkeit scheinen zu stimmen.
....

Soweit ich weiß sind Feuerbohrer bislang nicht nachgewiesen.
Ich sehe an diesem Stück auch keine Riefen, die auf eine Drehbewegung hinweisen könnten.

mfg

Danske

Hallo Thomas,

Glückwunsch, ein wirklich schöner und eindrucksvoller Fund.

Auch ich halte ihn für eine Vorarbeit für eine Geröllkeule. Ob die Pickung bis zur vollständigen Durchlochung erfolgen sollte oder die vorhandenen gepickten Löcher als Fixierpunkt für eine Hohl- oder Vollbohrung dienen sollten, kann im Nachhinein nicht beurteilt werden. Daher wäre ich ohne eindeutige Beifunde bei der zeitlichen Zuordnung sehr vorsichtig. Geröllkeulen finden sich vom frühen Mesolithikum bis ins Endneolithikum.

Nichtsdestotrotz ein schöner Fundbeleg, danke für's Zeigen :Danke2:

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

queque

Moin zusammen,

es gibt aus römischen Zusammenhängen Widerlagersteine für Töpferscheiben, die Vorarbeiten für Geröllkeulen verteufelt ähnlich sehen. Ich versuche heute Abend mal ein entsprehendes Foto aus dem AiD-Sonderband "Römisches Handwerk" einzustellen.

LG
Bastl

Birk

Moin. Danke für das Interesse und die verschiedenen Ideen.  :-)

Gruß
  Thomas

queque

So, tut mir Leid, dass es länger gedauert hat, hatte das Heft verliehen.

Schaut selbst: ...

Viele Grüße

Bastl

Furchenhäschen

Zitat von: queque in 07. Januar 2018, 18:18:02
So, tut mir Leid, dass es länger gedauert hat, hatte das Heft verliehen.

Schaut selbst: ...

Viele Grüße

Bastl

danke für die Bilder!
und wo ist die Rückseite der Objekte?

Das gepickte Sandsteingeröll von Birk alias Thomes ist von beiden Seiten gepickt!
Das wiederum wäre mir von römischen Widerlagersteinen neu!

Deswegen denke ich auch nicht das es sich bei Birks Fundstück um einen römischen Widerlagerstein handelt.
Grüße
Peter

queque

Sorry Missverständnis: Birks Teil ist auch für mich eine Geröllkeulenvorarbeit.
Ich finde nur die - zugegebenermaßen einseitige - Ähnlichkeit frappierend.
Weiß gar nicht, ob in Birks Gefilden überhaupt Invasoren aktiv waren.

Nichtsfürungut

Bastl

Birk

Moin Bastl. Dank dir für die Bilder.  :-) Solch Stücke habe ich auch noch nicht gesehen.  Römer waren bei mir hier nicht so aktiv.  Eventuell sind die hier mal durchgezogen mehr aber auch nicht. Wenn man hier was römisches findet, stammt das eher von den Germanen die sich sowas ertauscht oder anders wie besorgt haben.

Gruß
  Thomas