Frostsprung mit Retusche

Begonnen von Wiesenläufer, 05. April 2018, 15:43:42

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Wiesenläufer

Moin,
selbst im Flint verwöhnten Norden, wurde auch schon mal ein Frostsprung als Kratzer umfunktioniert. Schön ist die runde Struktur des Frostsprunges zu sehen.

Mehr war zwar heute nicht drin aber da wird noch weiteres Material auftauchen, zumal sich in dieser Gegend noch zahlreiche Hügelgräber der Bronzezeit befinden und ich diesen Fundplatz erst einmal grob abgegangen bin.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Moin,

was spricht gegen eine Geofakt?

mfg

Wiesenläufer

Moin,

Geofakt mit Retusche vom Pflug oder Scheibenegge, die zu oft drangekommen sind ?  :kopfkratz:

Sieht ja schon ziemlich gleichmäßig aus. Nichts weggesplittert/ausgebrochen, da lasse ich mich aber gerne korrigieren.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Nanoflitter

Na ja, vielleicht ist ja ein abgebrochener Bohrer noch ein Thema, Handschutzretuschen. Sonst macht das Ding für mich nicht viel Sinn. Gruss..

Wiesenläufer

Danke für Eure Antworten.

So ganz werde ich es noch nicht aussortieren. Vielleicht kommt ja noch eine Gelegenheit, dieses Teil jemanden zu zeigen.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo

#5

Liebe Gabi!

Je länger man z.B. das Fundaufkommen eines bestimmten Platzes in einer Hand bündeln und vergleichen kann umso mehr finden sich auch Übergangsformen von Retuschen, ob intentionell oder natürlich ausgeführt. Dabei gibt es ein "Übergangsfeld" das wir oder Facharchäologen rückblickend noch als beabsichtigt oder als natürlich entstanden bestimmen können.

Di eFacharchäologen tendieren insbesondere dazu sich zu distanzieren wenn nicht weitere und vor allem typologisch klar gesetzte Elemente ein eindeutige Ansprache möglich machen.

Dein Fundbeleg, der nicht aus einem klar ergrabenen und dokumentierten Befundzusammenhang stammt, is daher kein klar identifizierbares Artefakt und ein "Beifang" der leider Nichts zu archäologischen Fragen beitragen kann.


lG Thomas  :winke:


PS: bei Düsseldorf liegen die am weitestesn südloich abeglagerten "nordischen" Feuersteinvorkommen. An diesen Silices zeigen sich immer wieder artefaktnahe Mermale ausgeprägt, sodass man bei jdiesen Fundbelegen sehr genau hinsehen muss. Und was nicht zugleich auch typologisch unzweifelhaft eindeutig angesprochen werden kann wird fachlicherseits gnadenlos aussortiert. Das macht auch guten Sinn. Denn über das was dann bleibt IST dann auch ein gesichertes Artefakt.

Gerade in Deiner Region mit qualitativ guten Flintvorkommen sind die Scheinangebote von Artefakten dem entsprechend noch  deutlich zahlreicher vertreten.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin Thomas,

es stimmt, dass die "Scheinartefakte" hier in der Gegend einen hohen Anteil darstellen und es auch nicht immer einfach ist sie auszuschließen, wie ich schon in den letzten Jahren des öfteren erfahren konnte/musste.
Bei meiner ersten groben Begehung gab es schon eindeutig bestimmbare Artefakte (in Form von Sichelendstück, Klingen, Vorarbeit, Kratzern und natürlich einiges an Abschlägen) und da ich ein "Sammler"   :dumdidum: bin, wird jedes Teil "beäugt".
Manchmal sieht man auch mehr, als tatsächlich ist.  :zwinker:

Deswegen stelle ich auch Stücke hier ins Forum rein, die nicht eindeutig sind, um Eure Meinung zu hören.
(errare humanum est)

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo



Liebe Gabi!

Manchmal sieht man auch mehr, als tatsächlich ist und

                                                                                           ............................... manchmal mehrere ob etwas etwas ist!

Da has Du vollkommen recht! :super:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.