Sammlung von Altvorderen

Begonnen von palaeo1, 18. Mai 2020, 18:00:45

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palaeo1

Ich habe gerade eine Sammlung zur Fundaufnahme und wissenschaftlichen Auswertung reinbekommen und muss auch alle wichtigen Werkzeuge zeichnen. Und das ist machmal das Prolem. Die Artefakte sehen so mit Uhu festgeklebt in der Zigarillodose schön aus, muss ich jetzt aber zum Zeichnen alle mit Aceton von der Pappe lösen. Wie lagert/präsentiert ihr eure Funde ?
LG palaeo1

StoneMan

Moin,

99 % lose in Schubladen / Kartons.
0,9 % in Vitrine.
0,1 % mit einem (kaum sichtbaren) Faden fixiert in einer Schachtel. Das ist ein Kratzer, den mein Enkel gefunden hat,
natürlich im ALSH gemeldet / archiviert. Hat sich gefreut wie Bolle - der Bengel  :-D

Geklebt wird nix!

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

Ich war zum Klinkenputzen in NL, DK, der Schweiz und Deutschland bei allen
erreichbaren Zigarrenläden. Leider sterben die Zigarrenraucher aus bzw werden
von anderen Raucherkulturen verdrängt, die nicht diese schönen Kästen führen.
Allerdings verwende ich keinen Kleber - Artefakte müssen frei beweglich bleiben.

LG
Jan

hargo

Zitat von: palaeo1 in 18. Mai 2020, 18:00:45
...Wie lagert/präsentiert ihr eure Funde ?

Ganz langweilig:
Einzeln in locker verknoteten Frühstücksbeuteln aus Plastik, nach Fundort sortiert.
Jeweils nummeriert und beigefügten Fundzettel mit Koordinaten.

Die Schönheit einer Sammlung leidet darunter, aber so ist es einfacher sie auszuwerten.


mfg

RockandRole

Guten Morgen,

wir haben daheim ein Schubladensystem mit einer oder mehrerer Schubladen für eine Fundstelle. Von den wiedererlangten Abgaben ist das Meiste in den Kisten vom Amt gelagert. In der Vitrine sind nur eindeutig beschriftete Fundstücke, lose auf Glasblöden oder verschiedenen Ständern, nach Zeitstellung, Fundstelle oder Fundgattung geordnet. Wird immer mal wieder das Konzept geändert.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

99% in beschrifteten Pappkartons, darin alles in den Fundtütchen mit Fundzettel, in jedem Karton noch die Fundmeldung oben drauf. 1% mit Nummer in kleiner Vitrine. Eigentlich alles auch für Aussenstehende jederzeit nachvollziehbar. Gruss..

Furchenhäschen

und unbedingt die Fundzettel und Fundmeldungen in Plastiktütchen vor Restfeuchte schützen.
Ich war einmal in den heiligen Lagerhallen eines Denkmalamtes und fand dort eine Menge von Fundtüten genau so vor wie ich sie vor 30 Jahren abgab.
Leider war der unbeheizte Lagerkeller wohl etwas feucht, jedenfalls war von den Fundzetteln  nichts mehr übrig. :heul:
Großteils wusste ich noch soweit Bescheid und eine Kopie des mittlerweile ebenfalls verlorengegangen Übergabeprotokolls hatte ich auch noch.

Also, ganz wichtig,
Fundzettel gegen äußere Einflüsse schützen sonst sind die Funde für die Tonne.

Bei mir sieht es so aus,
wie gewünscht wird jede Begehung separat erfasst und mit umfassenden Zustandsbericht des Ackers, Begehungsdichte, Dauer der Begehung,
Fundbeschreibung und Fundansprache soweit möglich :-), natürlich die Fundplatzkoordinaten, dann Fundberichte geschützt eintüten und zu den Fundtüten in Gefrierbeutel.
Eine Tagesbegehung füllt dann in der Regel einen Schuhkarton in dem die Eingetüteten Fund dann ihre letzte Ruhe finden.

Grüße
Peter

palaeo1

#7
Was die Verpackung anbetrifft kommen bei mir nur Zip-Verschlussbeutel in 0,09 mm zum Einsatz, sind besser zu händeln und viel günstiger als Gefrierbeutel . 1000 Tüten in 7x12 cm kosten unter 10 Euro. Auf dem Acker, wenn sinnvoll, wird jeder einzelne Fund mit Bleistift beschriftet, und zwar mit der jeweiligen GPS-Nr.. So lassen sich auch bei Oberflächenfundplätzen noch Flundplatzstrukturen erfassen , wie eine von mir gegrabene Fundstelle ergeben hat. Bevor wir den ungestörten Bereich im Boden gegraben haben, haben wir jedes Stück vorher im Acker eingemessen. Die Verteilungsmuster waren nahezu identisch.
LG Klaus

RockandRole

Hall Klaus,

na das hoffen wir auch immer, dass das dann etwas bei einer späteren Grabung helfen kann. Schön ist es natürlich, wenn das Hand in Hand geht. Da macht das ganze Eingemesse plötzlich einen Sinn. Das sollte definitiv viel öfter der Fall sein.

Problematisch wird es in Neigungslagen. Da kann man wohl nie genau sagen, wo da wann was alles hingerutscht, geflossen oder geglitten ist. Gerade wenn es um die ganz alten Funde geht. Wir haben bei den Paläo-Stellen solche riesiege Streuungen, dass kann man sich das manchmal gar nicht mit zich Belegungen des Platzes erklären kann.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

palaeo1

Zitat von: RockandRole in 19. Mai 2020, 12:27:06
Problematisch wird es in Neigungslagen. Da kann man wohl nie genau sagen, wo da wann was alles hingerutscht, geflossen oder geglitten ist. Gerade wenn es um die ganz alten Funde geht. Wir haben bei den Paläo-Stellen solche riesiege Streuungen, dass kann man sich das manchmal gar nicht mit zich Belegungen des Platzes erklären kann.

Das ist korrekt! Hanglagen sind da anders zu bewerten.
LG Klaus

Danske

...in Hängevitrinen und beschrifteten Kartons mit Fundzetteln, geordnet nach Zeitstellung und Fundstelle. Fundmeldungen und Rückmeldungen vom Amt sind in Leitz-Ordnern abgeheftet.

Viele Stücke befinden sich in Magazinen vom Amt.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Wiesenläufer

Moin,

ein paar angespülte Einzelfunde liegen bei mir lose in der Vitrine mit einem Zettel aus welchem Abschnitt sie stammen.

Alles andere wird nach dem Trocknen, in Fundtüten verpackt (jede Gattung für sich), mit Fundzettel (ebenfalls in der Tüte) und gegebenenfalls zusätzlichen Notizen  versehen und landet in Abständen im Amt.
Fundzettel, Tüten und Kartons bekomme ich vom Landesamt.
Dateien (Fundmeldung, Exel-Datei), Bilder und Verteilung auf der Fläche werden per Mail gesendet.
Aktuelle Funde-, Fundplätze lagern bei mir fertig gemacht in diesen Kartons. Von außen zusätzlich beschriftet.
Die Dateien und Bilder auf dem Rechner. 

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

palaeo1

Was ich vergessen hatte zu fragen : beschriftet ihr die Artefakte auch ?- Bleistift, Edding 1800, Laserdruckaufkleber. Ich habe jetzt das Problem bei einem Nachlass, dass Artefakte aus einer Vitrine von verschiedenen Fundorten unbeschriftet in einen Karton abgeliefert wurden. Ich kann das nachvollziehen, weil Teile davon publiziert sind.
LG Klaus

Nanoflitter

Ich beschrifte nur, was die Tüte verlässt, also nur was in die Vitrine kommt. Gruss..

Danske

Also, ich beschrifte die Artefakte nicht. Alle Stücke, die ich an Lutz Fiedler gesandt hatte, kamen mit Permanentedding beschriftet zurück. Auf meine Frage hin erklärte er mir, dass er alle Stücke auf diese Weise beschriftet, um der Problematik zu entgehen, dass Artefakt und Fundzettel irgendwann getrennt werden.

LG Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Nanoflitter

Ach ja, ich habe auf jedem Fundzettel auch noch ein kleines, aussagekräftiges Foto aufgedruckt, so finde ich im Notfall auch die passende Tüte wieder. Mit Permanentstiften sollte man sich vorher genau informieren, ob UV beständig. Mit Edding hab ich eher schlechte Erfahrung. Da siehst nach paar Jahren nix mehr. Gruss..

Furchenhäschen

Hallo,
um die Beschriftung so dezent wie möglich zu halten, also klein und schlank empfehle ich für Steinfunde folgenden Stift

GEO College Pigment Liner
gibt es in verschiedenen Stärken, ich verwende meistens 01 oder 005

beworbene Eigenschaften:
schnell trocknend, lichtbeständig und wasserfest

wer auf Nummer sicher gehen möchte kann noch mit wasserlöslichen Klarlack drübergehen



Gruß
Peter

Steinkopf

So mache ich das als Nichtprofi:

Beschriftung: lichtbeständig, wie erwähnt, heute edding 1800 und dünn Nagel(Klar)lack drüber.
Das läßt sich wieder entfernen.
Besondere herausragende Funde werden bei mir zumeist nicht beschriftet. Das wäre Denkmalschändung!
Bei Debris reicht die Beschriftung der Kiste oder des Beutels mit eingelegtem Zettel.

Problem sind extren winzige Mikros (von meiner Maglemose Fundstelle).
Das geht auch mit feinem Bleistift.

Aber hier sind die meisten Experten, die es professionell machen.

LG
Jan

Wiesenläufer

Moin,

ich beschrifte meine Funde nicht, auch nicht die, die in der Vitrine liegen.

Was das Amt macht, ist deren Sache. Ich bekomme die Funde ja sowieso nicht zurück und nicht mal mehr zu Gesicht.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)