Brommeplatz b

Begonnen von steinwanderer, 20. Mai 2014, 21:12:00

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

steinwanderer

Moin moin,
zum Abschluss der Ausgrabung möchte ich Euch noch die Bilder der letzten 3 Grabungstage zeigen.
In den insgesamt 9 Tagen haben wir ca. 40 Quadratmeter Fläche geöffnet und dabei ca. 16 Kubikmeter geschaufelt, gekarrt, geschlämmt und wieder zurück gekarrt.
Hier nun die Bilder des Schnittes der mittleren Bwg. Beim Ausschaufeln der einzelnen Quadrate knirschte es ordentlich, so dass ich zum Bergen Kelle und Handschaufel benutzte.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

steinwanderer

Hier noch die Bilder der linken Bwg..
Die schwarzen Flecken in der geputzten Fläche sind die Hufabdrücke der Rinder.
Bei einem der viertel Quadratmeter Quadrate musste ich wieder mit der Kelle arbeiten und ein größeres Behältnis zum Vorabbergen herhalten.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

steinwanderer

Zu guter Letzt noch Bilder der Siebung aus der linken Bwg. mit einer Kernfußklinge und Funde eines Quadrates wie sie so da lagen.
Da ich fast nur am Schaufeln war konnte ich nicht jede Siebung mitbekommen aber sämtliche Funde werden mir aus Zeit und Kostengründen zum Säubern, Beschriften und zur Anpassung übergeben.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Furchenhäschen

Servus Klaus,
Dankeschön für die Einblicke  :super:

Grüße
Peter :winke:

Steinereihe


Super-toll!!! Danke!!!

S.

Kelten111


Furchenhäschen

Hallo Klaus,
habt Ihr nun den Platz restlos ausgegraben oder sind noch intakte Restflächen vorhanden?
Nächste Frage, weil das ganze sehr spannend ist: Wie erklären sich die unterschiedlichen Grabungstiefen?
Grabungsquadrate gibt's nicht mehr oder habt ihr sämtl. Funde mit GPS eingemessen.
Die statistische Artefaktauswertung des Platzes usw. wäre noch interessant. Das wird aber sicher noch eine Weile dauern, oder?

Ein bekannter Archäologe sucht für eine in einem Baugebiet liegenden, neu entdeckten Mesolithischen Jagdstation Grabungshelfer. Dort ist sogar noch mit organischem Material zu rechnen.
Schade das das Interesse an Archäologie so merklich nachgelassen hat. Wir waren in den 80-er und 90-er Jahren auf einem guten Weg aber Heute :heul:

Danke fürs zeigen Klaus und alles Gute
Grüße
Peter

steinwanderer

Zitat von: Furchenhäschen in 21. Juni 2015, 21:46:40
Hallo Klaus,
habt Ihr nun den Platz restlos ausgegraben oder sind noch intakte Restflächen vorhanden?
Nächste Frage, weil das ganze sehr spannend ist: Wie erklären sich die unterschiedlichen Grabungstiefen?
Grabungsquadrate gibt's nicht mehr oder habt ihr sämtl. Funde mit GPS eingemessen.
Die statistische Artefaktauswertung des Platzes usw. wäre noch interessant. Das wird aber sicher noch eine Weile dauern, oder?

Ein bekannter Archäologe sucht für eine in einem Baugebiet liegenden, neu entdeckten Mesolithischen Jagdstation Grabungshelfer. Dort ist sogar noch mit organischem Material zu rechnen.
Schade das das Interesse an Archäologie so merklich nachgelassen hat. Wir waren in den 80-er und 90-er Jahren auf einem guten Weg aber Heute :heul:

Danke fürs zeigen Klaus und alles Gute
Grüße
Peter

Moin Peter,
der Platz ist größtenteils ausgegraben. doch wollen wir noch mal ein paar Suchlöcher machen um sicher zu gehen.
Die unterschiedlichen Grabungstiefen erklären sich dadurch, das die Funde, die vorher höher gelegen haben in die Baumwurfgruben gerutscht sind. Der Grabungsleiter erläuterte es folgendermaßen: 500- 1000 Jahre nach den Brommeleuten hat auf dem Platz ein Baum gestanden, der durch einen Sturm entwurzelt ist. In dieses Loch sind dann die Artefakte hinein gerutscht und waren so vor dem Pflug geschützt.
Da mir die Funde alle vorliegen, kann ich sagen das die Stücke aus den gestörten schichten heillos durcheinander sind. Nur bei den Artefakten in den Baumwurfgruben ist eine schnelle Anpassung möglich.
Von der mit GPS eingemessenen Messlinie waren ja die Quadrate eingemessen worden. somit ist doch alles Klar, oder?
Zur Auswertung kann ich nur soviel sagen, das ich die Funde, es waren insgesamt 36 kg, im Moment am reinigen und beschriften bin. Das ist allein schon sehr aufwendig. Auf jedes Stück wird die Jornalnummer und die Quadratnummer geschrieben. Wobei die Quadrate noch einmal in Oberboden und Unterboden unterteilt wurden.
Ich habe bewusst nicht ungestörten Bereich geschrieben, da die Funde durch den Baumwurf ja eh nicht mehr in Situ liegen. Deshalb auch die vereinfachte Bergung in Quadraten und nicht wie sonst üblich in Schichten.
Nun zur statistischen Auswertung. Es wurden keine fertigen Werkzeuge gefunden. Und man kann jetzt schon sagen, das die Brommemenschen alle guten klingen mitgenommen haben und uns nur den Abfall hinterlassen haben. Wenn die Vorarbeiten abgeschlossen sind kann ich Euch mit Sicherheit noch ein paar Anpassungen präsentieren.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Furchenhäschen

Servus Klaus,
herzlichen Dank für Deine sehr fundierte und ausführliche Erläuterung der Grabungssituation.
Das Ganze ist hochinteressant, auch, dass es sich mehr oder weniger um einen Schlagplatz handelt.
Kann es sein, dass ihr den Schlagplatz gefunden habt und möglicherweise die Lagerplätze in unmittelbarer Nähe waren, evtl. noch gefunden werden müssen.
Ich denke die Stelle wird möglicherweise noch nicht ihr ganzes Geheimnis preisgegeben haben.

Grüße
Peter :winke: