Daumennagelkratzer

Begonnen von RockandRole, 02. November 2017, 11:59:06

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RockandRole

Ok Ok jetzt langts  :zwinker:

hier ein patinierter Daumennagelkratzer. Diese Näpfe halte ich für Beschädigungen der Patina die sind nur dort wo es vollständig weiß ist, ansonsten wäre der doch eventuell durchgegrillter  :kopfkratz: Ja, denke schon..Die Risse hinten auch nur um die werdende Patina. Wenn meine Vermutung stimmt, einer von der gaaaaanz alten Sorte und bei uns in allen Zeitstellungen sehr selten.

Liebe Grüße Daniel.
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

 :super: Seeehr schick! Gruss..

StoneMan

Moin,

weit weit weg aus meinem zeitlichen Suchhorizont, dennoch kann ich hier sagen:  :staun:  :boh:

Janz war feinet  :super:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinereihe


Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 02. November 2017, 11:59:06
Ok Ok jetzt langts  :zwinker:

hier ein patinierter Daumennagelkratzer. Diese Näpfe halte ich für Beschädigungen der Patina die sind nur dort wo es vollständig weiß ist, ansonsten wäre der doch eventuell durchgegrillter  :kopfkratz: Ja, denke schon..Die Risse hinten auch nur um die werdende Patina. Wenn meine Vermutung stimmt, einer von der gaaaaanz alten Sorte und bei uns in allen Zeitstellungen sehr selten.

Liebe Grüße Daniel.

Hi Daniel,
was ich insgesamt bisher gesehen habe lässt sich auch noch sehr gut im Mousterien verorten.
Auch diese runden "Daumennagelkratzer" gehören da ins Werkzeugrepertoire des Neandertalers.

Gruß
Peter

RockandRole

Danke Leute,

Papa wirds freuen  :-) das sind ja richtige Zeitenwanderer diese kleinen Kerle. Obwohl dort die Levallois-Kerne über die gesamte Fundstelle streuen, gibt es in der Ecke eine gewisse Häufung von Kielsticheln bzw. Lamellenkernen, welche zwar auch im MP vorkommen, doch aber ein guter Indikator für Aurignacien sind. Hmm wer weiß, ich messe dort zwar viel ein, mittlerweile sind da aber noch mehr unterwegs. Macht die Bewertung nicht einfacher.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Hi Daniel,
ich empfehle Dir dringend das immer noch sehr gefragte Buch von Hermann Müller-Karpe zu besorgen.
Das Buch eignet sich auch aufgrund der herausragenden Zeichnungen von Artefakten hervorragend zur Bestimmung!
Solche Rundkratzer oder Daumennagelkratzer finden sich im Mousterien H. M- Karpe Tafel 38, in der Tat auch im Aurignacien wobei da die Schalgbahnen flach und langezogen angelegt sind. Siehe Tafel 50. Wenn dann wäre der Rundkratzer eher im Übergang anzusiedeln, wohl ältestes Aurignacien.
Glaube mir das Buch rentiert sich gerade für dich und diese tolle Fundstelle.
Das ist ein Spezialgebiet, da gibt es nicht recht viele Facharchäologen die da drin stecken, schreib doch den Prof . der den Fredi öfter mal kontaktiert an.
Gruß
Peter :winke:

RockandRole

Hallo Peter,

super, dass man die so relativ genau einordnen kann  :-). Meinst du das Handbuch der Vorgeschichte?
Ja, der Prof. hat ja schon sein Interesse angemeldet, hat aber viel zu tun. Vielleicht sollte ich mal den Kontakt pflegen. Schreib ja sonst auch alle möglichen Leute an und er ist ja sehr sympathisch!!

Wenn von der Seite aus nix passiert landet erst mal alles beim Amt. Hab ja auch Pflichten welche ich einhalten muss! Vom Museum gibt es mittlerweile auch Interesse. Also muss alles eh erstmal dokumentiert werden. Ich glaube die müssen ne neue Stelle ausschreiben  :-D

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

queque

Ich zeige hier mal eine Abbildung von sogenannten Groszak-Kratzern aus dem Neandertal, die Daniels Fund sehr ähneln. Sie gehören wohl dort zum Neandertaler-Inventar.

Literaturangabe:
Pawlik, A.F. und Schmitz, R.W.: Was der Neandertaler mit dem Faustkeil machte. Mikroskopische Analysen von Gebrauchsspuren an Steingeräten. In: Berichte aus dem LVR-LandesMuseum Bonn 01/2012, S. 16-17.

LG
Bastl

RockandRole

Hallo Bastl,

toll  :-) Dankeschön. Da besteht wirklich eine deutliche Ähnlichkeit. Wahnsinn wie filigran  :glotz:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Zitat von: Furchenhäschen in 02. November 2017, 17:26:31
Hi Daniel,
was ich insgesamt bisher gesehen habe lässt sich auch noch sehr gut im Mousterien verorten.
Auch diese runden "Daumennagelkratzer" gehören da ins Werkzeugrepertoire des Neandertalers.

Gruß
Peter

so Daniel,
habe ich Dir ja oben schon geschrieben das da wohl der Neandertaler aktiv tätig war und das Buch das man haben sollte und bei Steinzeitlern immer noch sehr gefragt ist heisst:

Handbuch der Vorgeschichte. Hier Band I : Altsteinzeit. Gebundene Ausgabe

gibt's momentan 1 Exemplar relativ günstig für 48€ bei Amazon

Gruß
Peter


RockandRole

Hallo Peter,

hab es mir gerade bestellt. Danke. Ja, du hast es gleich gesehen  :-)  man rechnet nur nicht mit so etwas.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Danske

Hallo Daniel,

Glückwunsch zu dem tollen Fund, der Kratzer ist beeindruckend schön und filigran.

Da können sich manche Steinschläger aus dem Holozän eine Scheibe von abschlagen.

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

thovalo

Zitat von: RockandRole in 03. November 2017, 17:30:59
Hallo Peter,

hab es mir gerade bestellt. Danke. Ja, du hast es gleich gesehen  :-)  man rechnet nur nicht mit so etwas.

Liebe Grüße Daniel


Dennoch gaaaaaanz ruhig durch atmen. Als Oberflächenfunde sind speziell diese Kratzer "Wanderer in allen Zeiten" ... sie finden sich patiniert, unpatiniert und manchmal in reichlicher Menge.

Es muss viel Wasser den Main runter fliessen bis man da halbwegs Klarheit bekommt. Leg mal Alles zusammen dem Herrn Professor vor, der wird sich auskennen und seine Ideen dazu entwickeln. Schnell schießen heisst nicht gut treffen!  :zwinker:

Als Einzelfund ohne Oberflächenfundkontext wäre diese kleine Schönheit Alles und Nichts.


Lass Dir Zeit!
Eilt ja nicht. 


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Hallo,
das mag sein,
ein Wanderer in allen Zeiten aber wenn man das Fundspektrum von Daniel im geistigen Auge vor sich hat dann passt das Stück einfach auch dort hinein und schliesst Lücken.
Deswegen auch meine Empfehlung zum Kauf des alten Schinken,
denn nur in diesem Werk werden auf hervorragende Art und Weise die Artefakte der einzelnen Kulturstufen anschaulich zusammengestellt; öffnen den Blick und erleichtern das erkennen verschiedener zeitl. Inventare und deren Zusammenhänge und ebenso die Übergangsphasen!

Grüße
Peter :winke: