Beilchen

Begonnen von archfraser, 13. Mai 2021, 15:27:06

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archfraser

Hi

Hier ein kleines, unförmiges Tonschiefer-Beilchen von heute Morgen.
Ebenfalls ist sie ziemlich rau und unsauber geschliffen, aber eben dem Zweck gerecht.
Könnte sie ins Neolithikum passen?
Was konnte man mit so kleinen Beilen bearbeiten?

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Nanoflitter

Sehr schön :super: Deine Funde haben immer die gleiche rotbraune Anhaftung, Verwechslung ausgeschlossen :-) Datierung sicher recht spät, denke bei dieser kleinen Sorte nicht an Gebrauchsbeile, eher Kampf oder Status. Aber kann mich irren. Gruss..

Wiesenläufer

Moin,

diese kleinen Beilchen finde ich recht interessant.
Habe ich hier im Norden noch nicht gefunden, vielleicht gibt es die hier auch gar nicht.  :nixweiss:

Schöner Fund.  :super:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Gutne Abend!

Typische sehr spät- bis endneolithische Beilklinge aus dem Material das in der Eifel und in Luxemburg besonders in Form solcher Beilklingen auftritt.
Dort übersteigt die Zahl der Tonschieferbeilklingen sehr detutich die Fundanzahl der Silexbeilklingen.
Das Gestein wird der Herkunft aus Ablagerungen des Flüsschens SAUER zugeschrieben.

Kleine Formate waren wohl weit überwiegend in einer Zwischenschäftung gefasst und dienten der Bearbeitung von Hölzern.
Im Notfall konnte man so ein geschäftetes Stück auch zudringlichen Zeitgenossen auch über den Schädel ziehen.

lG Thomas   :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

Ein feines Einsatzbeilchen, schöner Fundbeleg :super:

Beile dieser Art gab es über das ausgehende Neolithikum hinaus noch in der frühen Bronzezeit.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

archfraser

Hi

Vielen Dank euch allen! :danke:
Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Unregelmässigkeit, die Asymmetrie.
Sowas kenne ich beispielsweise bei den Dechsel im frühen Neolithikum, überhaupt nicht.
Einzige Erklärung meinerseits könnte ein Bruch gewesen sein, der dann wieder nachträglich überschliffen wurde.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Danske

Zitat von: archfraser in 14. Mai 2021, 14:37:03

Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Unregelmässigkeit, die Asymmetrie.
Sowas kenne ich beispielsweise bei den Dechsel im frühen Neolithikum, überhaupt nicht.
Einzige Erklärung meinerseits könnte ein Bruch gewesen sein, der dann wieder nachträglich überschliffen wurde.

archfraser

Ich vermute, die Klinge war quer geschäftet und diente, wie Thomas schon schreibt, zur Holzbearbeitung. Das würde die asymmetrische Schneidenausbildung erklären.

LG Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

thovalo

Zitat von: archfraser in 14. Mai 2021, 14:37:03
Hi

Vielen Dank euch allen! :danke:
Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Unregelmässigkeit, die Asymmetrie.
Sowas kenne ich beispielsweise bei den Dechsel im frühen Neolithikum, überhaupt nicht.
Einzige Erklärung meinerseits könnte ein Bruch gewesen sein, der dann wieder nachträglich überschliffen wurde.

archfraser

Bei diesen späten Beilklingen aus Tonschiefer und die aus Lousbergfeuerstein ist der Umriss meist krumm und schief. Das ist auch in der Eifel und in Luxemburg so. Auch dei wenigen Stück die ich selber finden konnte waren nicht symmetrisch. Man folgte da keinen Formidealen mehr sondern brauchte nur die Schneide und steckte das Stück dann in eine Schäftung die hielt. Man darf nicht vergessen, dass es in dieser Zeit bereits schon sehr lange Metallobjekte und auch schon Metallbeilklingen gegeben hat.

lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.