Fragment einer Nadel mit rechteckigem Schaft ?

Begonnen von St. Subrie, 30. Oktober 2021, 14:31:41

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St. Subrie

Guten Tag allerseits,

heute im Vorland der Pyrenäen einen Weinberg in Hanglage in einem Nachbardorf erneut prospektiert, dort war ich schon einmal vor einigen Jahren. Erst zuhause bemerkt, saß sich auf einem bronzenen Fragment von ca. 7,5 cm Länge, vielleicht von einer Nadel, ein punktiertes Gesicht mit kreisrunden Augen abzeichnet. Vom unteren Ende der Nadel ? betrachtet : Das Gesicht eines Menschen. Umgedreht betrachtet aber das Gesicht eines Tieres mit länglicher Schnauze.
Möglicherweise frühmittelalterlich, oder vielleicht älter ?

Mit Gruß
St. Subrie

cyper

Erinnert mich eher an einen Armreif.

Gruß cyper

stratocaster

Der Querschnitt der "Nadel" scheint ja eher rechteckig zu sein und nicht rund, wie bei einer Nadel üblich.

Wegen der Kreisaugen trotzdem zum Vergleich ein Fundstück von mir samt Vergleichsstück aus Strassburg
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40588.msg270368.html#msg270368
Meine Archäologin wollte sich zu meinem Fundstück auch nicht recht festlegen, schloss aber eine+bronzezeitliche Ruderfußnadel aus.

Die Frage ist, ob es bei Deinem Fundstück einen stilisierten Tierkopf darstellen soll; ähnlich wie bei fränkischen Bügelfibeln
oder ob an der Spitze ein Haken abgebrochen ist.

Gruß  :winke:
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und dennoch geschwiegen haben !

St. Subrie

An einen Armreif denke ich eher nicht, denn unterhalb des "Kopfes", nachdem  die Rundung in einen rechteckigen "Stab" übergeht, ist der Verlauf über etwa 4 cm schnurgerade, kaum vorstellbar, daß das mal die Rundung eies Armreifs gewesen sein kann.
Eine Nadel wäre sicherlich gerundet, da hast Du schon recht.
Ein stilisierter Tierkopf könnte hinkommen. Denn bei genauem Hinsehen erkennt man auch am oberen Ende zwei schwache Punktreihen, die zur "Spitze" hin aufeinander zulaufen. Das hat fast schon was von einem Tierkopf.

Fabulas

 :winke:

Für mich sieht es wie ein Schlangenkopf aus.
Ich habe noch nichts dergleichen gesehen, geschweige denn gefunden, aber wenn ich an die vielen Abbildungen denke, die ich beim Suchen in Beiträgen über ,,Altertum und Medizin" gesehen habe, vielleicht könnte es auch in diese Richtung gehen?  :nixweiss:

Viele Grüße!
Fabulas


St. Subrie

#5
Je länger ich mich mit diesem Objekt beschäftige, umso mehr scheint mir die Art der Darstellung in Richtung Latènezeit zu weisen. Jedenfalls wenn ich die Darstellung so betrachte, daß die Augen oben sind.

Schaut Euch doch bitte mal unter dem folgenden Link (auf PDF klicken ! 5,8 MByte) die sehr schematische kleine Darstellung auf S. 310, Objekt Nr. 4 an

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/germania/article/view/61788

Zwei Kreise, zwei (Punkt-)Striche schräg nach unten und fertig ist das Gesicht. Ganz so schematisch, wie auf meinem Fundobjekt.

Von einer Nadel gehe ich nicht mehr aus.

Fabulas

Zitat von: St. Subrie in 30. Oktober 2021, 21:54:48
Je länger ich mich mit diesem Objekt beschäftige, umso mehr scheint mir die Art der Darstellung in Richtung Latènezeit zu weisen. Jedenfalls wenn ich die Darstellung so betrachte, daß die Augen oben sind.

Schaut Euch doch bitte mal unter dem folgenden Link (auf PDF klicken !) die sehr schematische kleine Darstellung auf S. 310, Objekt Nr. 4 an

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/germania/article/view/61788

Zwei Kreise, zwei (Punkt-)Striche schräg nach unten und fertig ist das Gesicht. Ganz so schematisch, wie auf meinem Fundobjekt.

Von einer Nadel gehe ich nicht mehr aus.

Stimmt! Sieht dem abgebildeten Halsring wirklich sehr ähnlich.
Toller Fund!

Viele Grüße
Fabulas

RockandRole

Hallo Nochber,

zeig uns doch mal bitte das gesamte Objekt. Das schärft die Sinne  :winke:

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

St. Subrie

#8
Ist mir garnicht aufgefallen, das war dämlich, hier also das gesamte Fragment, viel hat nicht gefehlt.
Was das zum Vergleich gepostete Objekt betrifft, ich meine selbstverständlich n u r den Stil des kleinen Ornaments, also keinesfalls das Objekt oder dessen Stil selbst, das wäre abwegig.
Im übrigen : Eine Nadel oder das Fragment einer solchen ist das sicherlich nicht !


stratocaster

Zitat von: St. Subrie in 30. Oktober 2021, 21:54:48

Schaut Euch doch bitte mal unter dem folgenden Link (auf PDF klicken ! 5,8 MByte) die sehr schematische kleine Darstellung auf S. 310, Objekt Nr. 4 an


Könnte so sein.
Das knubbelige Ende ist abgebrochen.

Gruß  :winke:
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Nanoflitter

Stiel eines römischen Löffels würde mir noch einfallen, aber auch einiges mehr. Eine sichere Bestimmung wird schwierig. Gruss..

St. Subrie

In der Tat, wird wohl schwierig werden. Röm. Löffel könnte möglich sein, allerdings sind deren Stile eher rund. Und das Dekor kommt mir absolut nicht römisch vor.

Carolus Rex

------------Melden macht frei--------------

St. Subrie

Guten Abend,

mit Hilfe zweier befreundeter Archäologen nun doch eine wohl tragfähige Bestimmung des Objekts:  Es handelt sich um das Fragment eines frühmittelalterlichen
Schlangenkopfarmreifs, erkennbar von  minderer handwerklicher Qualität.
Mir gefällt das Ding dennoch !

Mit Gruß
Sr. Subrie

Fabulas

Zitat von: St. Subrie in 11. November 2021, 18:38:04
Guten Abend,

mit Hilfe zweier befreundeter Archäologen nun doch eine wohl tragfähige Bestimmung des Objekts:  Es handelt sich um das Fragment eines frühmittelalterlichen
Schlangenkopfarmreifs, erkennbar von  minderer handwerklicher Qualität.
Mir gefällt das Ding dennoch !

Mit Gruß
Sr. Subrie


Gut, wenn man solche Kontakte hat ...oder/und dieses Forum.

Ich finde es auch sehr schön.

Grüße
Anita

stratocaster

Ich habe das Teil etwas gereinigt und den Kopf fotografiert.
Soll ich aus den Rillen noch den Dreck rausnehmen?
Dann ist es zwar "sauberer" aber der Kontrast ist geringer  :nixweiss:
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St. Subrie

Jetzt sieht das Stück um einiges klarer aus, gute Arbeit ! Den "Dreck" würde ich als Kontrast  so lassen, wie er ist. Reinigen könnte man später immer noch.
Mit Dank und Gruß
St. S. / W.