Fliegender Vogel ?

Begonnen von St. Subrie, 19. Januar 2011, 20:25:59

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St. Subrie

Objekt aus Bronze oder Kupferlegierung, ca.17 cm lang / 7 cm breit / 2mm tief. Gefunden im entsorgten Aushub bei der Trockenlegung von Grundmauern eines bewohnten Schlosses.Ich glaube, einen gänseähnlichen Vogel im Flug zu erkennen. Nahe dem ,,Bürzel" befinden sich zwei rechteckige Öffnungen, eine waagrecht, eine senkrecht, die der Form und der Größe nach kaum als Schlüssellöcher gedient haben können.. Die Rückseite des Objekts ist einheitlich glatt. Unterhalb des ,,Bauchs" erkennt man, wie gestempelt, die Buchstaben BAR... (?)
Die Formen erinnern mich  an Jugendstil, vielleicht sogar noch jünger?

-Nugget-

Dürfte das Parierelement von einer Hieb und Stichwaffe sein.

sludsen

Ich denke, darin einen Vogel zu sehen wäre vll ein wenig überinterpretiert. Aber Jugendstil passt schon, ein typisches florales Element aus dieser Epoche, man sieht ja auch eine Blüte
Zur Verwendnung kann ich nur raten, vll ein Beschlag einer Tür?
Eine Parierstab oder dergleichen kann ich mir net als Verwendung vorstellen, zu unhandlich, zu groß die Gefahr, damit irgendwo an der Bekleidung hängen zu bleiben.

St. Subrie

Leider ein Foto doppelt, dafür fehlte das letzte, hier ist es.
Danke für die Hinweise, damit werde ich mich beschäftigen.
St. Subrie

-Nugget-

Zitat von: sludsen in 19. Januar 2011, 20:34:07
Eine Parierstab oder dergleichen kann ich mir net als Verwendung vorstellen, zu unhandlich, zu groß die Gefahr, damit irgendwo an der Bekleidung hängen zu bleiben.

Ist nur gerade gebogen. Beispielbild

sludsen

Da hast Du natürlich recht, nugget. An die Möglichlkeit hatte ich garnicht gedacht  :schaem:

Was sagt denn die Seitenansicht, st. subrie?
Kann das Teil gerade gehämmert sein?

St. Subrie

Geradegehämmert, das könnte sein. In der Seitenansicht ist das Stück seltsam verdreht. Foto mit Seitenansicht folgt morgen nach.
Übrigens : BAR.. , vielleicht doch eher PAR(IS)?
@Nugget : Jetzt kann ich mir das Parierstück vorstellen ! Gutes Foto dafür.
St. Subrie

Gratian

Das ist ein Beschlag von einem Schrankschloß im reinsten Jugendstil um 1900 die für den Jugendstil typischen floralen Elemente sind deutlich zu  erkennen... :winke:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

St. Subrie

Zitat von: St. Subrie in 19. Januar 2011, 20:55:30
Geradegehämmert, das könnte sein. In der Seitenansicht ist das Stück seltsam verdreht. Foto mit Seitenansicht folgt morgen nach.
Übrigens : BAR.. , vielleicht doch eher PAR(IS)?
@Nugget : Jetzt kann ich mir das Parierstück vorstellen ! Gutes Foto dafür.
St. Subrie


Hier die angekündigten Seitenansichten von links und von rechts.

@Gratian :  An einen Beschlag habe ich auch schon mal  gedacht. Was ich mir dabei aber nicht erklären kann, ist das völlige Fehlen einer Vorrichtung zur Befestigung des Beschlags, z.B. Bohrung, Öse oder anderes. Und auch die merkwürdige Form und Anordnung der dann zwei "Schlüssellöcher" hilft mir nicht weiter. Hast Du Vergleichbares bei einem Schrankschloß schon mal gesehen? Wegen Jugendstil bin ich mit Dir völlig d'accord.
St. Subrie

Derfla

Hallo zusammen!
Das ist mit Sicherheit ein Parierelement einer Stich-oder Hiebwaffe. Das 2. Loch in diesem Teil (Querloch) ist dafür da, daß das Griffelement im Parierelement einrastet. In dem Längsloch kommt dann die Klinge durch. Am Ende des Griffes wird dann das Ganze fixiert. Möchte noch ein Parierelement älteren Datums darstellen, stark ramponiert, Länge 9.5 cm, an dem das Querloch noch zur Hälfte zu sehen ist. Wenn gewünscht, kann ich noch ein Griffelement darstellen um 1795, an dem eindeutig das Einrastteil für das Parierelement zu sehen ist.
Gruß Derfla

St. Subrie

Zitat von: Derfla in 20. Januar 2011, 17:40:31
Hallo zusammen!
Das ist mit Sicherheit ein Parierelement einer Stich-oder Hiebwaffe. Das 2. Loch in diesem Teil (Querloch) ist dafür da, daß das Griffelement im Parierelement einrastet. In dem Längsloch kommt dann die Klinge durch. Am Ende des Griffes wird dann das Ganze fixiert. Möchte noch ein Parierelement älteren Datums darstellen, stark ramponiert, Länge 9.5 cm, an dem das Querloch noch zur Hälfte zu sehen ist. Wenn gewünscht, kann ich noch ein Griffelement darstellen um 1795, an dem eindeutig das Einrastteil für das Parierelement zu sehen ist.
Gruß Derfla

Danke Derfla, jetzt bin ich von Deiner und Nuggets Argumentation überzeugt. Das weitere Foto würde ich gerne sehen, schon um mehr Vergleichsmaterial für mein Parierstück zu haben.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wieviel gesammelter Sachverstand doch hier im Forum vorhanden ist, und wenn man in der Diskussion am Ende mal  nicht recht behält, dann lernt man doch dazu. Sonst wär's ja auch langweilig.

Derfla

Hallo St.Subrie!
Werde jetzt das Griffstück, wahrscheinlich französich aus den Koalitionskriegen ( 1797) darstellen. Länge des Griffstücks 13 cm. An dem zum Parierelement zugehörigen Seite sieht man eindeutig eine bolzenähnliche Verlängerung, die in das Parierelement eingreift ( Bild 2 ). Auch sieht man hier auf der Innenseite entgegengesetzt das Loch an dem das Klingenende durchging.
Gruß Derfla