Diese Steine treffe ich öfters in Gemeinschaft an

Begonnen von Freya, 12. April 2008, 22:15:37

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woodl

Servas zusammen!
Zum Thema magnetische Eigenschaften von Mineralien möchte ich Euch eine kleine Geschichte aus meiner Suchtätigkeit erzählen.
Vor einigen Jahren erfuhr ich über die Forschungsarbeiten zum "Chiemgau-Impakt" und über den dabei entstandenen Meteoritenkrater
Tüttensee ( östlich vom Chiemsee). Mein Sohn und ich beschloßen im Tüttensee mit unseren Unterwasserdedektoren einen Tauchgang
durchzuführen. Dabei hatten wir ständig Signale an unseren Geräten, ohne irgendwelche metallische Relikte zu finden. Wir entnahmen
eine Handvoll Kies und untersuchten diesen auf Metall, aber ohne Erfolg. Nachdem ich anschließend einen am Seil hängenden Bergemagnet
in den See warf und nach dem Einholen viele kleine Steine am Magnet hingen, wußten wir , daß sie die Ursache für unsere Anzeigen waren.
Ich nahm Kontakt zum Leiter der Forschungsarbeiten ( Hrn. Prof. Kord Ernstson) auf und schickte ihm Gesteinsproben. In einem Brief erklärte
er mir, daß dem Untersuchungsteam dieses Phänomen ebenfalls schon aufgefallen ist. Bei den Steinen handelt es sich um gewöhnlichen
Srpentinit. Man vermutet ( Forschung ist noch nicht abgeschlossen), daß der passive Magnetismus durch die Hitze und den Druck beim Impakt
entstanden ist.
Im Bild 2 hängen einige Steinchen an einem Neodym-Magnet, und im dritten Bild ist zwischen dem Magnet und einem Steinchen Plexiglas.
Gruß woodl

woodl

Nachdem ich hier von wühlmaus über die Ortung von römischen Ziegeln gelesen habe, machte ich sofort mit meinen Dedektor ( Fisher Aquanaut 1280-x) einen Test an einem beim Goldwaschen im Elvo gefundenen Römerziegel. Und tatsächlich wird er durch das Metallsuchgerät
angezeigt!
Gruß woodl

Freya

Hallo Woodel,
das ist ein römischer Ziegel? Aha.....

Ist er weich und man kann mit ihm malen?
Hat er Eisensplitter?
Und hat er leichte Luftbläschen?

Maria

woodl

Hallo Maria!
Er ist hart! Rote Linien auf einem Papier sind nur schwer zu zeichnen! Ob er Eisensplitter hat , kann ich nicht erkennen, aber , ein auf einem Faden aufgehängter Magnet wird vom Ziegel abgelenkt! Er ist außerdem sehr schwer! Die Maße betragen ca. 30x 20x 7 cm.
Der Ton ist stark gemagert. Er war ca. 1Meter tief im Flußgeschiebe gelegen.
Gruß woodl

Freya

Hallo,
hier habe ich einen dieser Tonsteine, die zum Teil in den Feldern liegen. Wenn ich die schwarzen Punkte abschabe und sie an einen Magneten halte, lassen sie sich anziehen.
Der Ton ist recht weich und hat keine Ähnlichkeit mit den heutigen Ziegelsteinen.

Sind sie alt?
Nicht hoch gebrannt?

Danke für die Antwort
Maria

geoexploration

Hallo Freya,
Hallo Woodl,

nun ja, zum einem in Tonerde, auch im roten- oder grauen Lehm reichern sich von Natur aus, mehr oder weniger Schwerminerale an, darunter auch Magnetit-Sande.  In vielen gebrannten Tonziegel (auch am industrial hergestelltem...) , auch im hoch gebrannten Klinker kann man daher einen passiven - teils sogar einen aktiven Magnetismus feststellen; letzterer kann durch den Ziegel-Brand-Vorgang herkommen bzw. verstärkt werden.

Zum anderen, sind äusserst goldreiche Placers (vor allem während der glacialen Epoche gebildet) gerade "in roter Erde" zu finden....


Morgen stelle ich dazu ein dazu typisch passendes Bild ein.

Gruss

Geo  :winke:

Freya

Moin, moin Geo,
was ist ein goldreiche Placers? Sagt mir nix unds google auch net.
Danke für deine Antwort
Maria

woodl

Hallo Maria, servas Geo!
Maria, Deine Zeichnung gefällt mir! :winke:
Römische Ziegel waren immer hart gebrannt, während man in den Zeiten vorher die dafür notwendige Hitze nicht zustande bekam!
Zum Magnetismus hat Geo bereits alles erklärt! :super:
An meinen Ziegelbildern kann man die Oberfläche mit seinen zum Teil groben Einschlüssen erkennen.
Im Bild 3 seht Ihr einen aus Ton am Lagerfeuer gebrannten Fisch, bei dem ich dem Ton viel Schwarzsand (damit auch Magnetit) beigemengt habe. Auf einem Faden aufgehängt, richtet er sich immer in Nord-Süd/ Richtung aus.
Gruß woodl

Freya

#38
Hallo Wood,

was ein puzzeliges Fischlein :zwinker:

So und was sagt mir jetzt der Tonklumpen? Is er alt oder nur ein "Weichei" aus der heutigen Zeit.

Schön das dir meine geliebten Hühner gefallen *lach

Maria

geoexploration

#39
Hallo Freya,
Hallo Woodl,

nun, wie versprochen einige passende Fotos dazu.  Ich überlege, aber ob das Thema nicht fast zu > Goldgraben < rüber soll, da dies mit dem angefangenen Grundthema schon fast gar nichts mehr zu tun hat.

Bild 1: 
zeigt eine paar Vergrösserungen von Goldflitter, die im Orginal etwa 0.3 mm gross sind. Goldflitter mit Einschlüsen von Ton, (im Bild als "arcilla" gekennzeichnet) und oxidiertem Eisen (z.B. Magnetit, Hämatite..) 

Bild 2:
Typisches Goldplacer in "roter Erde" in höher gelegenen (Fluss)Terrassen. Diese Gold-Placer ist herkunftsmässig ein (Moränen)Placer und wurden in der Eiszeit gebildet. (Durch mechanische Erosion der Gletschermassen wurde/wird aus dem Fels das Material herunter geschürft und transportiert) Solche Placer's sind besonders goldreich. Die typisch rote  Farbe ist Tonerde, die auch zur Produktion von Ziegel verwendet werden.  Die Goldkonzentrationen können durchaus 5 g/ m/3 erreichen. Bild zeigt einen Kollegen mit einer eher schwierig bedienbaren Waschpfanne, dem Chinesenhut. Natürlich ist nicht in jeder Tonerd-Schicht auch Gold enthalten. :-D

Gruss

Geo  :winke:

Freya

Hallo Geo,
ja suppi, ich lege mir jetzt eine Pfanne an und wasch hier den Lem *lach
Sag die eiszeitlichen Moränen was schleifen sie noch mit an Gestein? Kann da auch Sandsteingebröckel dabei sein?
Marie

geoexploration

Zitat von: Freya in 21. April 2008, 22:50:48
was schleifen sie noch mit an Gestein? Kann da auch Sandsteingebröckel dabei sein?
Marie

Hallo Marie,

nun für "Sandsteingebröckel" habe ich mich nicht interessiert; (kann schon sein dass so etwas dabei ist ... :narr: )  Schwerpunkt meiner Untersuchung sind die Schweremineralien, die durch Konzentration in der Waschpfanne, Sluicebox, Konzentratorzentrifuge, oder Table-Shaker gewonnen werden. Der Sandstein landet da gleich auf der Halde für steriles.  :-D

Die Mineralien im Schwerekonzentrat reichen von (Namen mal in spanisch  :-)) Magnetita, Ilmenita, Epidota, Molibdenita, Cromita, Esfeno (Titanita), Granate, Andalucita, Hematita, Hornblenda, Granate, Circón, Hipersteno (piroxeno) Rutilo, Zoisita, Turmalina, Monzacita, Leucoxeno, Anatasa, Silimanita, Rubi, Oro, platino (diversos)

Je nach Vorkommen und Orte variert die prozentuale Verteilung dieser Minerale im Konzentrat  z.T. sehr stark.

Gruss

Geo  :winke:

geoexploration

Zitat von: geoexploration in 21. April 2008, 23:35:15
Die Mineralien im Schwerekonzentrat reichen von (Namen mal in spanisch  :-)) Magnetita, Ilmenita, Epidota, Molibdenita, Cromita, Esfeno (Titanita), Andalucita, Hematita, Hornblenda, Granate (Rubi), Circón, Hipersteno (Piroxeno) Rutilo, Zoisita, Turmalina, Monzacita, Leucoxeno, Anatasa, Silimanita, Rubi, Oro, Platino (diversos)

Hui, da hat sich glatt ein Fehler eingeschlichen - und keiner hat's bemerkt  :kopfkratz:   Das Mineral "Rubi" ist Granate. Na sowas, den Quartz habe ich auch unterschlagen....

Da habe ich noch Fotos von vom Schwermineralkonzentrat. Leider sind diese Fotos nicht so gut geworden. Fotos (10x) vergrössert.

Gruss

Geo  :winke:

Freya

Hallo Geo,
danke für die Bilder.
Die Mineralien (Magnetit) hast du in Buntsandstein/Lehm gefunden?
Auch in dem Maß das es lohnt einen Rennofen an zu werfen?

Maria

geoexploration

Hallo Maria,

genau gerade dieser vom Foto ist aus der beschriebenen "Tonerde"  Allerdings kommt Magnetit beim Goldwaschen überall mehr oder weniger vor.  Bei uns lohnt sich bem kommerziellen Goldwaschen, wo grosse Mengen an Schweremineralkonzentrate anfallen, durchaus eine Erzaufbereitung; das hängt aber davon ab, wie weit der Transportweg per LKW zu einer Erzaufbereitung ist.

Gruss

Geo  :winke:

Freya

#45
Hallo Geo,

lache bitte nicht, ich habe "Gold" gewaschen.

Außer Sandstein, winziges Muschelkalkgebrössel, kleine weise, rote  und glasige "Quarzkörnchen" habe ich nichts gefunden. Ich habe mit der Lupe nach geschaut. Gold war net dabei.  :nono:

Ich habe im Internet auch noch keine Seite gefunden wo beschrieben wird, wie reichhaltiger Magnetit?! in Buntsandstein kommt. Aber das muß auch nichts bedeuten, suche möglicherweise mit den falschen Worten.

Maria



geoexploration

#46
Hallo Maria,

aufgrund seiner Porosität käme da in Frage

http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017123882

www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Sandstein


Gruss

Geo  :winke: