Lösskinder

Begonnen von Freya, 10. April 2008, 16:16:30

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Freya

Fundort
Ba-Wü
Odenwald

Halli hallo,
ich finde ab und wann diese Lösskindel.
Welche Bedingungen benötigen diese Kindel damit sie wachsen und gedeihen? 

Danke für mögliche Antworten

Maria



mc.leahcim

Hallo Freya,

Ich habe hier  zum ersten mal überhaupt von Lösskindern (gehört) gelesen und natürlich sofort gegoogelt. Als erstes sprang mir dieses Gedicht von Sabine Axnick ins Auge.

Es gab einmal, vor langer Zeit,
in großer Abgeschiedenheit
ein kleines Volk im Odenwald,
absonderlich war die Gestalt:
Dick und behäbig, bucklig und krumm,
knochig, mit Rüssel, manche auch dumm,
große Schädel, kleine Nasen,
diese essen, jene grasen.
Dünner Hals und kleine Köpfe,
kurz, ein jedes der Geschöpfe
war skurril, dazu grotesk,
ernsthaft oder auch burlesk.
Jedes Wesen war originell,
sie nannten sich selbst "Lösskindel".
Als "Erdmännchen" im Umland bekannt,
lebten sie friedlich im Stammesverband.
In Höhlen wohnte jeder Clan,
sie waren einander zugetan.

Das Gedicht passt zu deinem Bild von den Lösskindeln.
Doch nun zurück zum Thema. Die Lösskinder bilden sich aus gelöstem Kalk. Das Kalkwasser versickert und wird dann wieder ausgefällt. Dadurch bilden sich diese Figuren. Häufig bilden sich Schichten. Also geh ich doch mal davon aus das es von den Zeiträumen ähnlich ist wie in Höhlen mit den Stalagmiten und da geht man glaube ich von 8-15mm pro 100 Jahren aus. Kommt natürlich auch auf die Menge des Kalkes an der gelöst wurde.
Bevor ich mich hier um Kopf und Kragen schreibe warten wir doch mal was die Experten dazu sagen.

Gruß

Michael

P.S.Herzlichen Glückwunsch zu deinen Scherbenfunden. Ich glaube du hast die Wüstung gefunden.
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

goldsammler

Hallo Maria,

weiß zwar nicht, wie das vor sich geht, aber bei meinem Exemplar glaube ich, daß sich der Kalk an einem Keim, in meinem Falle Pyrit/Markasit, angelagert hat.

:winke:  goldsammler

P.S. da so kleine Huckel hervorguckten, mußte ich einfach mal schauen was drin ist:

goldsammler

...
bei einem 2. Exemplar, wo ich leider den Fundort nicht kenne, rasselte es gewaltig im Inneren - also wieder nachgucken:

Freya

Hallo
vielen Dank für die Antworten.

Das Gedicht ist witzig
hat bei mir eine Gedankenexplosion ausgelöst mit Gelächter. Auch dafür Danke :narr:

Ja die Wüstung, so ein Ding, da wo die Scherben liegen möchte ich nicht siedeln. Sumpflandschaft. Der Lehm ist so verdichtet, das ich stellenweise Schwimmhäute zwischen den Zehen bräuchte um nicht kniehoch zu versinken.   :-D

Und jetzt sind die Lösskinder reif. Ich erzähle euch was ich vorgefunden habe :-D

Wünsche euch noch einen schönen Abend
Glück auf

Marie

McSchuerf

Hallo Freya (Marie),

Deine Frage wurde zwar im Prinzip schon beantwortet aber hier noch eine etwas andere Definition ..  :-)

Löß enthält auch einen hohen Quarz-Anteil aber eben auch beträchtliche Kalk-Mengen (Calciumkarbonat), welcher nach der Lehmbildung des Löß - peu a peu - aus der oberen Lößschicht ausgewaschen wird. Dadurch entstehen kalkarme Lößlehmschichten. Durch den tieferliegenden Löß sickert der Kalkanteil, wobei sich dann skurille Zapfen und Kalkknollen bilden, die man als Lößkindl - insbesondere in Süddeutschland so bezeichnet.

Zitat..von den Zeiträumen ähnlich ist wie in Höhlen mit den Stalagmiten und da geht man glaube ich von 8-15mm pro 100 Jahren aus.
Diesen Zeitangaben würde ich übrigens auch zustimmen.

Gruß Peter .. :winke:

Freya

Hallo Peter,
danke für deine Antwort.
Die meisten Lösskindel sind in höheren Lagen zu finden. Dann sind die Kindel wohl vom dem Pflug nach oben gebracht worden.
Ich habe zwei aufgeklopft, war nix drin :winke:

Wünsch euch ein schönes Wochenende mit vielen Funden

Marie

McSchuerf

Hallo Marie,

dito.  :-D

Gruß Peter .. :winke:

Freya

Hallo,
hier habe ich das Innere eines Lösskindels. So kanns ausschaun wenn "nix" drin is :winke:
Marie